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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Technisch versiert und mit Glückskleeblatt

Aktivenporträt Matthias Marcks

Matthias ganz untypisch mit Hollandrad auf dänischen Sandwegen
Foto: Matthias Marcks

Matthias Marcks ist promovierter Elektroingenieur und bringt sein Wissen seit 2010 als Aktiver in den ADFC Bad Vilbel ein. Aus unserem Codierteam ist er mittlerweile nicht mehr wegzudenken, und auch als Tourenleiter setzt er ganz eigene Akzente.

Matthias wurde 1966 in Göttingen geboren, wo er auch seine frühe Kindheit verbrachte. Als er vier Jahre alt war, siedelte die Familie in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim um. Dort lebte sie bis zum Ende der 1970er Jahre, bevor sie nach Bad Vilbel zog. Ab seinem sechsten Lebensjahr sammelte Matthias auf einem Klapprad mit Zweigangschaltung erste Erfahrungen im Radfahren. Später durfte es das alte Adler-Fahrrad des Vaters sein. Das mit Sturmey-Archer-Dreigangschaltung und Freilauf ausgestattete Modell begleitete ihn bis in seine Bundeswehrzeit hinein. Kinderräder waren damals teuer, deshalb gab man den Kindern sehr häufig zum Üben Fahrräder für Erwachsene, die im Haushalt bereits vorhanden waren.

Von 1987 ist Matthias eine Übungsfahrt mit der deutschen Marine nach Schottland noch gut im Gedächtnis. Auf dem großen Minentransporter war es problemlos möglich, das besagte Adler-Fahrrad mitzunehmen, und so konnte Matthias während der Liegezeiten in Aberdeen etliche kurze Touren durch die Lowlands machen.

Matthias studierte nach seinem Abitur an der TH Darmstadt Elektro­technik und schloss 1998 mit einem Doktortitel ab. In seiner Studienzeit trat er dem VCD bei, um der Automobil-Lobby etwas entgegenzusetzen, denn schließlich war er fast nur mit Fahrrad und Bahn unterwegs.

Seine Frau Claudia lernte Matthias 1991 kennen. Im darauffolgenden Jahr unternahmen die beiden gemeinsam eine vierwöchige Radtour durch Ungarn. Mit seinem zehnteiligen Wortschatz des Ungarischen kamen sie gut im Land zurecht, wie Matthias schmunzelnd berichtet.

Auch gemeinsam mit ihren vier Kindern – dem Glückskleeblatt, bestehend aus einem Mädchen und drei Jungs – fahren Matthias und Claudia viele kleine Touren. Alle vier lernten schon früh, Rad zu fahren. Eine lange Tradition hat die jedes Jahr am 1. Mai stattfindende Fahrt nach Mainz längs der Nidda und des Mains. Dort besucht die Familie Freunde.

Als der Nachwuchs noch jünger war, fuhr Matthias bei längeren Familienurlauben mit zwei Anhängern an seinem Reiserad – einer für ein Kind und einer für Lasten! Bei Urlauben mit dem Zelt kommt schließlich einiges an Gepäck zusammen. Ihre Radreisen führten die Familie unter anderem an die Altmühl, die Tauber und den Main entlang – und schon die Jüngsten strampelten gut mit.

Mittlerweile ist die Garage voll mit den Rädern aller Familienmitglieder. Matthias selbst besitzt drei: ein Reiserad aus der Fahrradmanufaktur Schubert und Schefzyk mit handgelötetem Rahmen und 27 Gängen, gefertigt in Ober-Ramstadt. Dieses Kleinod benutzt er seit 1988 unverändert gerne. 2006 kam ein Rennrad für die "Datterich" Kurztriathlons und das Jedermann-Rennen (ehemals "Rund um den Henninger-Turm") am 1. Mai hinzu. 2014 legte er sich ein E-Bike von Mifa mit Bion-X-Radnabenmotor günstig zu. Bei der Fahrt zur Arbeit ins 15 Kilometer entfernte Frankfurt-Rödelheim nutzt er das Reiserad und das E-Bike abwechselnd. Für seine Mutter erwarb Matthias in der Fahrradscheune von Mainvelo in Frankfurt-Harheim ein Scorpion Trike, ein mit zwei vorderen Laufrädern ausgestattetes Liegerad. Matthias fügte dem Trike eine weitere Besonderheit hinzu und baute einen Motor ein. Mit diesem Rad fuhr seine Mutter oft von Bad Vilbel die Nidda auf und ab und kehrte beim Tower-Café in Bonames ein. Seit dem Tod der Mutter im Herbst 2015 wird das Rad von Matthias' Familie genutzt.

Im Sommer 2015 radelte Matthias mit seiner Frau an einem verlängerten Wochenende von Erfurt über Weimar in den Rennsteig nach Frauenwald. Die 180 Kilometer messende Strecke führte unter anderem die Ilm entlang. Eine schon länger zurückliegende Reise führte die beiden mit der Bahn nach Paris, von wo aus sie anschließend mit dem Fahrrad Frankreich erkundeten.

Matthias ist seit November 2009 Mitglied im ADFC. Mit seinem Technikwissen bildet er eine fantastische Verstärkung unseres Codierteams, und in dieser Funk­tion hat er bereits viele seiner ­Arbeitskolleginnen und -kollegen ermuntert, ihre Räder codieren zu lassen. Gemeinsam mit Teamchef Klaus-Peter und Schatzmeister Johann führte Matthias im Frühjahr 2015 zwei Codieraktionen auf dem Gelände seines Arbeitgebers durch. Dabei versahen die drei rund 40 Fahrräder mit dem FEIN-Code, um sie besser gegen Diebstahl zu schützen.

In seiner Freizeit läuft Matthias gerne und nimmt des Öfteren auch an Marathon- und Halbmarathon-Wettbewerben teil.

2015 hat Matthias den ersten Teil des ADFC-Tourenleiter-Seminars absolviert und auch bereits zwei anspruchsvolle Touren angeboten: von Bad Vilbel über den Vulkanradweg bis zum Hoherodskopf im Vogelsberg. Dort konnten die Teilnehmer in einem Segelflugzeug mitfliegen. Matthias' ältester Sohn gehört zu den Piloten, die im dortigen Segelflugverein aktiv sind. Das Technikverständnis hat sich wohl vererbt. Der zweite Teil des ADFC-Tourenleiter-Seminars steht im März 2016 an, und dementsprechend wird Matthias auch seine Tourenangebote fortführen und ausweiten.

Die Bad Vilbeler Ortsgruppe ist froh, ein so interessiertes, engagiertes und verlässliches aktives Mitglied gewonnen zu haben, und wir werden hoffentlich noch viele schöne Tourenvorschläge von Matthias bekommen.

Marion Hohmann