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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Ausgabe 3/2002   Mai/Junil

Fahrrad-Lateyn 2
DER PEDALARM ist ein Antriebsteil, das besonders in Norddeutschland verbreitet ist – vermutlich, weil man dort mehr von robuster, ergonomischer Biomechanik, Öko-Trendsetting (nicht zufällig sitzt z.B. Greenpeace, Erfinderin der Dreiliterdose zur Befriedigung politisch korrekter Staustehbedürfnisse, in Hamburg) und fortschrittlichen Modellbezeichnungen hält. Der Pedalarmmarkt boomt. Die gängigsten bei meiner

Blitzrecherche vor und hinnerm Deich angetroffenenen Bauarten:
Das besonders fußschmeichelnde Modell Hassemaneuro ist für beide Seiten geeignet. Der Kettenblattgreif leider nur für rechts, aber dafür hilft er, die Kette sauber zu halten und ist besonders für Fullies zu empfehlen, weil die eingebaute Rutschkupplung den gefürchteten Pedalrückschlag beim Einfedern verhindert.
Wichtig: Falls Sie eher schwer treten, testen Sie beim Kauf, ob die Arme auch kräftig genug für Ihren Tretstil sind – sicherheitsrelevant, weil sie im Überlastungsfall urplötzlich so weit nachgeben können, dass Sie unerwartet ins Leere treten. Im Zweifelsfall verlangen Sie sicherheitshalber gleich speziell für den Radsport entwickelte Arme, wie Hasseman XTR oder Greif Record. Solche Rennarme sind unverwüstlich, weil dick und muskulös. Die manchen Nutzer störenden dicken Haare können mit handelsüblichem Rasierzeug und Pedalarm-Enthaarungscremes (Fahrradfachhandel) entfernt werden.

Pflegetipps: Pedalarme sind nicht wartungsfrei. Im Frühjahr sehen sie meist blass aus und reagieren empfindlich auf Sonne. Steigen Sie in der kritischen Eingewöhnungszeit auf Kettenöl-Schutzfaktor 20 um. Für den Fall eines Sturzes sollten sie immer Pflaster an Bord haben – und wenn Sie im Winter fahren, natürlich Handschuhe. Vergessen Sie bei der Radwäsche nicht die Maniküre: Vernachlässigte Dreckränder unter den Pedalarmfingernägeln sind wirklich keine Zierde für Ihr Rad, manche Tourenpartner reagieren darauf ausgesprochen empfindlich!

Für die paar Zurückgebliebenen, die den mittlerweile ausgereiften aktuellen Bioprodukten immer noch nicht trauen: Kulturkonservative wie Euereins sagen zu ihren traditionellen Parts schlicht Tretkurbel und Pedal. Diese uncoolen Teile aus des prähistorischen Ära des leblosen Maschinenbaus lassen sich unblutig auseinanderschrauben, einzeln austauschen – und stammen meistens von verschiedenen Herstellern.

Rainer Mai

frankfurt aktuell 3/2002    © Copyright 1999 by ADFC Frankfurt am Main e.V. |