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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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ABGESPERRT

Alleenring

Auch auf der Adickesallee wurden Versorgungsleitungen erneuert, ähnlich wie bereits im Jahr 2018. Damals musste auf der Nordseite der Rad- und Gehweg gesperrt werden und die Stadt versuchte, eine Alternative auf der Fahrbahn zu etablieren. Es wurden Fahrstreifen eingezogen und als Notweg für den Rad- und Fußverkehr eingerichtet. Nach massiven Protesten der Autofahrenden, die auch vor persönlichen Angriffen gegenüber städtischen Bediensteten nicht zurückschreckten, ruderte man zurück und versuchte stattdessen einen „Radweg“ einzurichten, der möglichst keinen Platz beanspruchen sollte. Dabei gab es, auch wegen Unfällen und Beschwerden von Radfahrenden, mehrere „Versuchsreihen“.

Sieben Jahre später haben wir von Protesten oder öffentlichen Debatten nichts gehört, obwohl zeitweise zwei der vier Fahrstreifen gesperrt wurden. Löblicherweise wurden dieses Mal auch benutzbare und sichere Umfahrungen für den Rad- und Fußverkehr eingerichtet.

Breitenbachbrücke

Die beliebte Auto-Rennstrecke im Nordwesten von Bockenheim ist ein Symbol der vergangenen autogerechten Frankfurter Stadtplanung: nur heißer Asphalt, vier breite und schnurgerade Fahrstreifen für den Kraftverkehr, gefährliche „freilaufende Rechtsabbieger“, daneben ein holpriger schmaler Radweg und ein Gehweg auf dem Hochbord.

In der Diskussion um den Umbau der anschließenden Schloßstraße wurde auch diskutiert, ob man nicht die dort eventuell entfallenden Parkplätze einfach mit Parkplätzen auf der Breitenbachbrücke ausgleichen kann. Dazu hatte der Ortsbeirat 2 erst einen Beschluss gefasst, diesen später aber widerrufen. Dass die zwei Fahrstreifen nicht gebraucht werden, wurde Anfang März bei mehreren Baustellen deutlich: Obwohl zeitweise über längere Strecken ein Fahrstreifen gesperrt oder der Kraftverkehr im Zickzack geführt wurde, kam es weder zu Rückstaus noch zu einer öffentlichen Debatte. Diese wichtige Radverkehrsverbindung braucht auch einen angemessenen Radweg. Der teilweise erneuerte Asphalt sorgt aktuell nur dafür, dass es sich mit dem Auto noch komfortabler rasen lässt.

Berger Straße

Unter anderem die Industrie- und Handelskammer beklagte massive Umsatzrückgänge bei den vielen ansässigen Geschäften auf der Berger Straße, nachdem unzählige Parkplätze auf der Einkaufsstraße gesperrt wurd… – ups, da sind wir wohl in der Straße verrutscht. Auf der Berger Straße gab es gar keinen Aufschrei der üblichen Akteure, die normalerweise bei jedem entfallenen Parkplatz sofort zur Stelle sind und den Untergang des Einzelhandels prophezeien. Sie scheinen sich auf die Straßen zu beschränken, bei denen ein neuer Radweg in der Nähe eingerichtet wurde und den man nun rückgebaut haben möchte. Auf der Berger Straße ging es aber um die Erneuerung von Versorgungsleitungen, weshalb der Aufschrei offensichtlich ausblieb.

Hochstraße

Als im Dezember 2020 der neue und baulich geschützte Radfahrstreifen eingerichtet wurde, war die Aufregung u. a. bei der IHK wie üblich groß. Dass nun gleich zwei der drei Fahrstreifen wegen einer Baustelle gesperrt wurden, scheint dagegen niemanden zu stören. Der mediale Aufschrei blieb aus. Und das, obwohl neben dem bestehenden Radfahrstreifen ein weiterer Fahrstreifen für die Bauarbeiten gesperrt wurde.

Ansgar Hegerfeld