Endlich befestigte Wege!
Galten bisher die bei Nässe besonders schlammigen und im Sommer besonders staubigen unbefestigten Wege mit „wassergebundener“ Decke (sprich: wasserlöslich) als das Optimum, scheint sich seit letztem Jahr unter der neuen Führung von Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Die Grünen) einiges zu verändern.
Die bisherigen Wege aus losem Material hätten eigentlich permanent aufwendig gewartet und erneuert werden müssen. In der Praxis fehlte dafür aber seit Jahren das Personal, Geld und vielleicht auch etwas die Motivation für diese Sisyphusarbeit. Die Folge waren Schlaglöcher, Stolperfallen und allgemein sehr unebene Oberflächen. Das war nicht nur für den Radverkehr ein Problem, sondern auch für die Barrierefreiheit und Nutzung zu Fuß: Ohne Gummistiefel waren und sind viele Parkanlagen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Auch mit Rollstühlen, Kinderwagen oder Rollatoren kommt man an vielen Stellen an die Grenzen.
Angekündigt wurde Ende März, dass noch dieses Jahr über 16 Kilometer Wege in 27 Park- und Grünanlagen erneuert und wo möglich auch befestigt werden sollen. Dies betrifft besonders stark genutzte Wege, die sich ohne Befestigung in kürzester Zeit wieder in ihre Bestandteile auflösen. Das bedeutet aber auch, dass es in nächster Zeit zu baustellenbedingten Sperrungen kommen wird, wie aktuell z. B. im Anlagenring.
Aus unserer Sicht ist dieser Schritt lange überfällig gewesen und dürfte sich schnell rechnen: Ein ordentlich befestigter Weg kostet einmalig zwar mehr, hält dafür aber in der Regel viele Jahre und reduziert dadurch den Wartungsaufwand enorm. Gleichzeitig kann z. B. heller Asphalt die Temperaturen im Vergleich zu schwarzem Standard-Asphalt erheblich senken.
Für das Regenwasser hingegen ändert sich kaum etwas, weil auch die intensiv genutzten und dadurch stark verdichteten wassergebundenen Decken praktisch kein Wasser versickern lassen. Insbesondere dann, wenn die Wege auch mit schweren städtischen Versorgungsfahrzeugen befahren werden. Die Vorteile der wassergebundenen Decken existieren damit vor allem auf dem Papier. Dass Asphalt in dieser Hinsicht keine Nachteile hat, haben Studien schon vor Jahren gezeigt (wir berichteten in FFA 04/2021, www.adfc-frankfurt.de/=1PCP).