„Es wurde zur Sucht“
Am leichten hessischen Einschlag erkennt man sofort, dass Andrea Golde seit ihrer Kindheit in Offenbach wohnt. Mit ihrer fröhlichen und schwungvollen Art bereichert sie dort seit fast zehn Jahren den Kreisvorstand mit Ideen und tatkräftiger Unterstützung. Sei es bei der Koordination von Events, als Tourenleiterin oder beim Standdienst, sie hat immer ein offenes Ohr und freut sich, wenn sie Mitgliedern direkt und unkompliziert helfen kann. Wenn sie mal nicht für den Verein im Einsatz ist, geht sie gerne auf Open Air Konzerte. Finden diese in der Region statt, erfolgt die Anreise selbstverständlich mit dem Rad.
Bitte stelle Dich in drei Adjektiven vor.
Neugierig. Begeisterungsfähig. Entspannt.
Wie bist Du zum Fahrradfahren gekommen?
Ich bin schon von klein auf Fahrrad gefahren. Als Kind zunächst bei meinem Vater auf dem Kindersitz, aber dann auch sehr schnell alleine. Jeden Schulweg und auch jeden Weg zur Arbeit habe ich auf dem Rad zurückgelegt. 2016 habe ich dann sogar mein Auto verkauft. Dass man das Fahrrad aber nicht nur als Verkehrsmittel nutzen kann, merkte ich erst Anfang der 90er Jahre. Nach einigen Wochenendtouren machte ich mit dem RKB Solidarität meinen ersten Fahrradurlaub rund um den Bodensee und was soll ich sagen? Es wurde zur Sucht.
Gibt es etwas Besonderes, das Du mit dem ADFC erlebt hast?
Für mich gibt es nicht das eine besondere Ereignis. Es ist vielmehr ein Mosaik schöner Momente mit netten Menschen. Vor allem, weil wir im Offenbacher Kreisvorstand ganz kollaborativ als Team arbeiten. Sehr gut erinnere ich mich aber noch an die erste Tour, die ich angeboten habe. Das war 2006 und sie führte von Offenbach zum Hessischen Rundfunk in Frankfurt Dornbusch. Dieses Jahr freue ich mich schon auf die Glan-Blies-Saar-Radtour von Michael Bunkenburg im Mai.
Welchen Tipp rund ums Fahrrad hast Du für die Leser:innen von „Frankfurt aktuell“?
Ich empfehle jeder und jedem ein Multitool mit verschiedenen Inbusschlüsseln. Das hat mir schon in vielen Situationen geholfen, wenn mal etwas festgeschraubt werden musste oder unterwegs andere kleine Reparaturen anstanden. Ansonsten habe ich auch noch einen Tipp für eine sehr schöne Tour. Auf dem Radweg R6 Richtung Mainz/Wiesbaden und dann zur Domäne Mechtildshausen. Hier gibt es ein tolles gastronomisches Angebot und auch sonst jede Menge Aktivitäten. Und gleich um die Ecke ist die Erbenheimer Warte, zu der sich ein Besuch ebenfalls lohnt. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick ins gesamte Umland.
Was wünschst Du Dir für die Fahrradzukunft in der Region?
Ob Biobike, E-Bike oder Rennrad – ich wünsche mir mehr Rücksicht zwischen den unterschiedlichen Fahrradtypen. Und auch zwischen Fahrradfahrenden und Fußgänger:innen. Es ist uns doch allen geholfen, wenn wir uns einfach etwas entspannen und auf einander Acht geben. Ein ganz anderer Wunsch betrifft die Infrastruktur am Offenbacher Hauptbahnhof. Wenn man von hier aus mit Rad im Zug verreisen will, wird es einem nicht gerade leicht gemacht. Ein Umbau würde nicht nur Radler:innen sondern auch Menschen mit Kinderwagen oder im Rollstuhl helfen. Aber ob wir das noch erleben werden?