Zum ersten, aber nicht zum letzten Mal
Am 8. März trafen sich ADFC-Mitglieder aus dem Hochtaunuskreis in Oberursel zum 1. Hochtaunus-Forum. Sie nahmen sich Zeit, um über den ADFC im Hochtaunus nachzudenken, ihre Themen zu benennen und Ideen zu entwickeln.Bewusst ohne irgendeine Vorgabe waren alle gut 1.000 ADFC-Mitglieder aus dem Kreis eingeladen. 16 fanden den Weg in den Gemeindesaal, erfreulicherweise nicht nur die „üblichen Verdächtigen“.

Nach einer Vorstellungsrunde startete der Themenmarktplatz: Ihre Ideen und Anliegen schrieben die Anwesenden auf Kärtchen, die an einer Pinnwand geclustert wurden. Von sieben Themenblöcken wurden die drei wichtigsten in kleinen Gruppen bearbeitet.
Der Thementisch „ADFC-intern“ regte beispielsweise einen besseren Austausch zwischen „alten Hasen“ und neuen Tourenleitenden an. Die Gruppe befasste sich mit den internen Strukturen, den Netzwerken und dem im Herbst neu zu wählenden Kreisvorstand.
Am Thementisch „Aktionen“ ging es um Demos, Infostände und fahrradfreundliche Arbeitgeber. Hier bestand bei Demos größerer Diskussionsbedarf. Ist eine Poolnudeltour eine anzumeldende Demo? Was ist der Unterschied zwischen Kidical Mass und Critical Mass? Es wurde angeregt, einen Leitfaden zu verfassen und den Erfahrungsaustausch kreisweit zu verstärken.
Die meisten Kärtchen hatte die Gruppe „Politik“ auf ihrem Tisch. Sie sortierte sie unter dem Gesichtspunkt Kommunalwahl 2026 nach lokalen und kreisweiten Themen/Aktionen. Um aber in der Öffentlichkeit kreisweit einheitlich auftreten zu können, sollten die vier wichtigsten Themen in Geschichten eingebunden werden.
Noch vor dem Mittagsimbiss berichteten die Gruppen über ihre Arbeit. Der informelle Austausch war rege und hätte noch mehr Raum haben sollen. Es konnten „by the way“ formale Regelungen, Satzungsfragen oder Gremienarbeit erklärt, aber auch bilateral über Schaltungen oder Handyhalterungen gefachsimpelt werden.
Schließlich schwangen sich alle auf ihre Fahrräder, um drei verkehrspolitische Veränderungen in Oberursel in Augenschein zu nehmen. Zuerst befuhren sie das erste Stückchen des künftigen Radschnellwegs FRM5, der allerdings mangels Brücke über die U-Bahn und Umgehungsstraße als Sackgasse endet.
Weiter ging es zur Zeppelinstraße, die zur Fahrradstraße umgebaut wird. Ebenfalls zur Fahrradstraße werden Teile der Dornbach- und der Mainstraße umgebaut, da eine sichere Schulweg-Radverbindung dem Neubau des Gefahrenabwehrzentrums weichen muss.
Wieder zurück im Gemeindezentrum fanden sich erneut drei Gruppen zusammen. Der Tisch „Politik“ vertiefte die Ansätze. Mit welchen Botschaften können welche Stakeholder überzeugt werden? Beispielsweise Landwirte, die sich gegen den Radschnellweg aussprechen, aber beim A5-Ausbau sehr viel mehr ihres Ackerbodens verlören. Zunächst sind die Parteien die Adressaten, die jetzt ihre Kommunalwahlprogramme schreiben. Für die soll es, möglichst hessenweit, ein Infopaket zur neuen StVO und zu Musterlösungen der AGNH geben
Die beiden anderen Gruppen griffen neue Themen auf: Radtouren und Schulwege. Hier stand das kreisweite Management der Touren und die Kommunikation der Tourenleitenden untereinander im Fokus.
Beim Thema Schulwege soll mehr Wissenstransfer organisiert werden, denn jede Ortsgruppe ist mit der Schulwegsicherheit konfrontiert.
Wie soll es nun weitergehen mit den Ergebnissen? Einige konkrete Aufträge wurden erteilt und Verantwortliche benannt. Alle sprachen sich dafür aus, dieses Format in einem halben Jahr zu wiederholen. Da Frauen – obwohl oder weil Weltfrauentag war – deutlich in der Minderheit waren, wäre auch ein Hochtaunus-Forum speziell für Frauen denkbar. Der Austausch und die Kreativität dürften dann mindestens genau intensiv sein. Das Fazit des einladenden Vorstands: Es hat sich gelohnt, und es hat viel Spaß gemacht.