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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Nix für schlaffe Waden!
Korsika – eine Radwanderung

Von Frankfurt über Basel via Florenz nach Livorno. Die Mitreisenden liegen von Basel bis Florenz im Schlafwagen (kein Liegewagen), da sind 10 Stunden Schlaf möglich. Die Überfahrt von Livorno nach Bastia/Korsika dauert ca. 4 Stunden, also erste Nacht im Schlafwagen, zweite Nacht in Bastia.

Auf einer Küstenstraße lenken wir die Stahlrösser dem Cap Corse entgegen. Dritte Nacht in Macinaggio. Alternativ zum Radeln kann zum Cap Corse entlang der Küste in drei Stunden gewandert werden; also Radeln oder Wandern. Aufstieg vom Cap Corse (350 m) auf der Pedale (der Bus steht uns zur Seite). Fortsetzung der Traumstraße bis Canari. Dort am Glockenturm, 200 m über dem Meer, verbringen wir die 4. Nacht. Man müsste ein Poet sein, diese Routen angemessen zu beschreiben. Selten bin ich Vergleichbares geradelt.

So geht es weiter nach Saint Florent. 5. und 6. Nacht in St. Florent. Die Region heißt Nebbio.

Um einen fruchtbaren Talkessel herum liegen an den Berghängen kleine Dörfer, festungsgleich mit alten Kirchen. Ein Rundkurs von ca. 65 km ist Pflicht.
Die Region „Desert des Agriates“ ist karg, felsig und einsam. Dann steigen wir auf. In ca. 500 m Höhe der Ort Novella, dann ein Pass – 691 m hoch –, bergab und wir radeln auf hohem Niveau ganz flach in der Balagne. In Feliceto, in einer Künstlerregion, finden wir die Betten zur 7. Nacht. Zuerst Montemaggiore und dann nach Calvi (8. Nacht). Wieder die herrlichste Küsten-Panorama-Straße, führt uns nach Galeria am Meer, (9. Nacht).

Noch ein Pass, und wir erreichen Porto an der Calanche. Rote Felsen in der Abendsonne. Die Berge scheinen zu brennen. Heute noch ein Aufstieg nach Piana, dort die 10. und 11. Nacht. Eine grandiose Wanderung zum Capu Rossu ist möglich, oder ein Abstieg zur Punta di Ficajola am Meer, oder aber ein Ruhetag.
Auf uns wartet der höchste Pass Korsikas, der Col de Vergio, 1.477 m hoch, nebenan der Monte Cinto mit 2.706 m der höchste Gipfel auf Korsika.
Diese Passhöhe kann, beginnend in einer tiefen Schlucht, zum Teil auch erwandert werden. Nur noch bergab geht es dann nach der Passhöhe nach Calacuccia, (12. Nacht).

Noch sind wir ca. 900 m hoch. Am nächsten Tag rollen wir in der Schlucht Scala di Santa Regina noch etliche Kilometer, bevor wir wieder in die Pedalen treten müssen. Nach Ponte Leccia treten wir uns wieder nach oben, wir radeln jetzt in der Castagniccia. Hier stehen malerisch kleine Dörfer auf Bergspornen. Seit dem 13. Jahrhundert wurden und werden Kastanienwälder angepflanzt. In einem dieser Dörfer verbringen wir die vorletzte Nacht, es ist unsere 13. Nacht. Wir nähern uns wieder Bastia.

Der Kreis schließt sich. Die 14. Nacht ist in Bastia und die 15. Nacht nach der Fährfahrt Bastia-Livorno wieder im Schlafwagen von Livorno nach Basel. Am späten Morgen erreichen wir Frankfurt a.M.

Hinsichtlich des Preises dieser Tour ist eine genaue Kalkulation noch nicht möglich, aber man kann mit ca. 1.250,- Euro rechnen, fast alles inclusive.

Hansjörg Benkert, "Oberradler"

12. November 2003 ADFC Frankfurt am Main e. V. |