mitte: Kein Gehweg für den Fußverkehr?
rechts: Ausfahrt aus dem Festspiekreisel gen Süden
ADFC Bad Vilbel/Karben
Bad Vilbel/Karben
Kasseler Straße:
ein Schritt nach vorn für den Radverkehr
In den ersten Monaten des Jahres wurde die Kasseler Straße auf dem Abschnitt zwischen Festspielkreisel und Biwerkreisel umgestaltet. Die Passage ist nun auf beiden Seiten mit teilweise rot eingefärbten Streifen für den Radverkehr ausgestattet. Nach Abschluss der Arbeiten haben wir im März 2025 die Umgestaltung aus der Sicht des Radverkehrs in Augenschein genommen.
Insgesamt ist die Umgestaltung sehr zu begrüßen. Dennoch fielen uns einige Punkte auf, die einer Nachbesserung bedürfen. Diese Punkte – insgesamt neun – haben wir der Stadtverwaltung übermittelt, die unsere Anmerkungen mittlerweile in Teilen auch aufgegriffen und entsprechende Maßnahmen getroffen hat.
So wurde die Ampel für den Radverkehr, der in die Niddastraße abbiegen möchte, nun mit einem Linksabbiege-Pfeil ausgestattet. Zuvor war nicht ersichtlich gewesen, dass diese Ampel lediglich für Radfahrende gilt, die nach links abbiegen wollen, nicht aber für solche, deren Weg geradeaus auf der Kasseler Straße weiterführt. Die pauschalen Lichtzeichen waren nicht nur missverständlich, sondern bargen auch die Gefahr von Kollisionen, da sich der Radfahrstreifen kurz vor der Ampel verzweigt und die Radfahrenden, die bei Grün nach links abbiegen wollen, auf den rechten Teil des Streifens führt.
Leider ist auf der gegenüberliegenden Seite in der Gegenrichtung am rechten Rand des Gehwegs immer noch das Verkehrszeichen 237 angebracht, das den Weg als benutzungspflichtigen Radweg ausweist – und damit zugleich den Fußverkehr von der Nutzung des Gehwegs ausschließt. Um diesen Widersinn zu beseitigen, sollte das Verkehrszeichen versetzt, durch das VZ 239 (Gehweg) ersetzt oder auch ersatzlos beseitigt werden.
Absolut fragwürdig bleibt, dass der schmale Radweg am Biwerkreisel, wo er mitten durch den hochfrequentierten Wartebereich der Bushaltestelle hindurch führt, als benutzungspflichtig ausgewiesen ist.
Auch die Radverkehrsführung am Festspielkreisel – wir blicken nochmals nach Norden – ist unverändert hochgefährlich. Aus westlicher Richtung von der Homburger Straße kommender Radverkehr wird nach wie vor nicht gemäß den ERA-Musterlösungen in den Gesamtverkehr zur Einfahrt in den Kreisel geführt. Deshalb können im Kreisel geradeaus Radfahrende von Autofahrenden, die sogleich die erste Ausfahrt aus dem Kreisel wählen, kaum verlässlich wahrgenommen werden.
Generell entspricht die Gestaltung des Festspielkreisels nicht den Anforderungen, die an einen von vielen Kindern genutzten Schulweg zu stellen sind. So fehlen etwa an Autofahrende gerichtete Warnhinweise.
Wir hoffen sehr, dass auch unsere Hinweise auf Schwachpunkte, die sich augenscheinlich weniger leicht ausräumen lassen, bei der Stadt nicht in Vergessenheit geraten.