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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Förderung des Rad- und Fußverkehrs vermindert den Autostau

Es ziehen immer mehr Menschen nach Frankfurt, die Stadt wächst. Das spricht auf der einen Seite für die Attraktivität der Metropole. Es bedeutet aber auch, dass mehr Menschen täglich unterwegs sind und mehr Wege zurückgelegt werden, egal ob zur Arbeit, zum Einkauf oder in der Freizeit. Da der Verkehrsraum für diese Wege aber praktisch unverändert bleibt und nicht erweiterbar ist, stößt unsere Infrastruktur an ihre Grenzen. Eine wenig mehrheitsfähige Lösung wäre höchstens der Abriss von Gebäuden, die momentan bewohnt oder von Firmen genutzt werden.

Wo stehen wir?

Alle fünf Jahre werden die in vielen deutschen Städten lebenden Menschen von der TU Dresden repräsentativ nach ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Auch Frankfurt nimmt seit 1998 an der Studie im „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) teil.

Bei den Ergebnissen der im Jahr 2023 erhobenen Daten gab es ein paar Überraschungen: Der Radverkehrsanteil blieb prozentual ziemlich konstant bei rund 20 %, durch die vielen zusätzlichen Menschen und auch mehr Fahrten pro Person und Tag in der Stadt stiegen die absoluten Zahlen an Radfahrten aber natürlich weiterhin an.

Dass der Fußverkehrsanteil nach der Corona-Hochphase gestiegen ist, wurde durchaus erwartet. Dass er aber sprunghaft um 11 % auf gleich 37 % anstieg, kam dann doch etwas unerwartet. In einer kompakten Stadt wie Frankfurt ist es aber nur logisch, dass Menschen die oftmals sehr kurzen Wege zunehmend zu Fuß zurücklegen. Die Verkehrsleistung des Kraftverkehrs (MIV) sank erneut um 10 % auf nun 47 %.

Schon seit 1998 steigt vor allem die Anzahl der per Fahrrad zurückgelegten Wege spürbar an. Damit federte der Radverkehr das Wachstum der Stadtbevölkerung ab und sorgte dafür, dass der Kraftverkehr nicht unter der eigenen Belastung kollabiert.

Was also tun?

Die einfachste Lösung ist: Die Verkehrsmittel fördern, die besonders wenig Platz brauchen. So können mehr Menschen auf denselben Flächen von A nach B kommen und die Stadt kann mobil bleiben. Sehr wenig Platz brauchen die eigenen Füße, das Fahrrad und der in Frankfurt recht gut ausgebaute und heute schon viel genutzte Öffentliche Nahverkehr. Die Rechnung ist denkbar einfach: Jeder Weg, der statt per Auto mit Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß zurückgelegt wird, schafft Platz auf den Fahrbahnen und reduziert dort den Autostau. Insbesondere Autofahrende sollten eigentlich froh darüber sein, wenn Menschen nicht mit weiteren Kraftfahrzeugen den Stau verlängern. Das schafft Platz für diejenigen, die tatsächlich aufs Auto angewiesen sind.

Ansgar Hegerfeld