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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Mit der Straßenbahn Richtung Langen

Was Straßenbahnen mit Radverkehr zu tun haben und wie attraktive Angebote eine Nachfrage erzeugen

Eigentlich sind Straßenbahnen nicht unser Hauptthema, in diesem Fall machen wir aber eine Ausnahme. Warum? Das sehen wir gleich.

Die Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Linie 17 von Frankfurt über Neu-Isenburg und Dreieich bis nach Langen wurde schon Ende 2024 vorgestellt und weist ein ungewöhnlich hohes Nutzen-Kosten-Verhältnis aus. Das ist gut, denn jeder dort investierte Euro bringt nach den Berechnungen unterm Strich 2,20 € wieder ein. Zum Beispiel, weil etwa 4100 Menschen weniger jeden Tag mit dem Auto pendeln würden. Dazu werden noch weitere 1270 Menschen erwartet, die aktuell mangels Angebot solche Fahrten noch gar nicht machen können, sich aber vom attraktiven Angebot dazu verleiten lassen würden („induzierter Verkehr“). Die Potentiale sind so groß, dass wohl die Linie 18 verstärkt werden müsste, um die hohe Nachfrage in Neu-Isenburg überhaupt auffangen zu können.

Was hat das mit dem Radverkehr zu tun? Ganz einfach: Je mehr Menschen z. B. mit der Straßenbahn fahren und das Auto stehen lassen, desto mehr Platz gibt es auf den Straßen – auch für den Radverkehr. Und die Planerinnen und Planer von Ramboll Deutschland, der Firma hinter der Machbarkeitsstudie, haben auch den Radverkehr in ihren Überlegungen nicht vergessen. So wurden für einige Stellen der angedachten Strecke schon erste Visualisierungen erstellt und auch die Straßenräume neben der eigentlichen Straßenbahn berücksichtigt. Hier spielen Fuß- und Radverkehr eine wichtige Rolle, ebenso die Begrünung. Es ist schön zu sehen, dass inzwischen bei solchen ÖPNV-Projekten auch die Umgebung und andere Verkehrsträger gleich mit gedacht werden. Das kennen wir aus der Vergangenheit, z. B. von der Regionaltangente West (RTW) auch anders.

Zwar gehen wir nicht davon aus, dass in dem Zuge nebenbei ein zweiter Radschnellweg entsteht, aber einige Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr können wir dennoch erwarten. Nicht ganz unrealistisch wäre eine (schrittweise) Inbetriebnahme der Straßenbahnverlängerung ab dem Jahr 2034 und damit voraussichtlich erst nach der Fertigstellung des Radschnellwegs FRM1 (Darmstadt-Frankfurt).

Ansgar Hegerfeld