In Kiel wird nicht nur gesegelt
In der „Sailing City“ ist das Tiefbauamt mit Lastenrädern unterwegs
Bei einem Stadtspaziergang in Kiel, zwischen Ankunft der Oslo-Fähre und Abfahrt des Zugs nach Frankfurt, stoße ich auf ein orangenes Lastenrad, dessen Transportbox mit dem Logo der Stadt Kiel bedruckt ist. Hinter dem Lastenrad rangiert ein Lastwagen, dazwischen dirigiert ein Mann mit Fahrradhelm und Warnweste den Fahrer des Lkw. Das Wappen auf der Warnweste weist den Mann als Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamts aus. Ja, das sei sein Rad, antwortet er auf meine neugierige Frage. Er sei in Sachen Bauleitung für kleine Maßnahmen und Baustellenüberwachung unterwegs, in der ganzen Stadt, und sei mit dem Gefährt überglücklich. „Kiel ist nicht so groß, in einer halben Stunde komme ich von einem Ende der Stadt zum anderen – mit dem Auto wäre ich da auch nur 10 Minuten schneller“. Das Rad fährt er seit Januar, bereits 2.000 Kilometer stehen auf dem Tacho, berichtet der Bauaufseher. Alles, was er braucht, passt in die schwarze Transportbox, und ein zweiter Akku hilft, auch längere Strecken zu überwinden. Drei Fahrzeuge dieser Art habe die Stadt angeschafft, alle seien ständig in Benutzung. Zurück zum Auto will er keinesfalls. Bei jedem Wetter? Bei jedem Wetter, selbstverständlich, er sei vom Amt gut ausgerüstet worden, inklusive Anorak und Regenhose, berichtet er begeistert und fährt nach dem kurzen Gespräch mit seiner Arbeit fort. Die besteht, direkt vor der Kieler Woche, darin, große Big Bags mit einer bunten Werbeplane der Stadt zu verschönern.
Kann man sich eine bessere Werbung für die Arbeit des Tiefbauamts Kiel und für die Anschaffung eines Lastenrades vorstellen? Nein, nicht mit diesem Mitarbeiter. Da waren wir Spaziergänger uns anschließend bei einem Fischbrötchen in der Kieler Innenstadt einig.