Mitverantwortung bei Unfällen
Erneut gibt es Anlass auf Örtlichkeiten hinzuweisen, an denen Radfahrerinnen und Radfahrer mehrfach zu Schaden gekommen sind. Wieder ist es die Situation, dass der Radweg entgegengesetzt der vorgesehenen Fahrtrichtung benutzt wurde.
Am Fischstein Kreisel, wo die Ludwig-Landmann-Straße von Rödelheim her in diesen Kreisel mündet, sind entgegen der Richtung fahrende Radfahrer in den letzten drei Jahren dreimal zu Schaden gekommen. Dabei gab es einen schwer und zwei Leichtverletzte.
Ähnlich wie an der Maybachbrücke – Dillenburger Straße ist es hier offenbar so: auf der abschüssigen Straße sind die Radfahrer relativ schnell unterwegs und werden von abbiegenden Autofahrern nicht oder zu spät gesehen. Auch an solchen Stellen ist Vorsicht geboten. Hingewiesen sei aber auch darauf, dass an diesem Ort im selben Zeitraum zwei Radfahrer verunglückt sind, die auf der linken Seite der Brücke stadteinwärts fuhren und bei der Überquerung des Untermainkais von auf dem Untermainkai nach Osten geradeaus fahrenden PKWs erfasst wurden. Wer hier bei Rot gefahren ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Und Rotfahrer muss es hierbei gegeben haben, da nicht gleichzeitig für Autofahrer und für Fußgänger die Ampel auf grün stehen kann. Soweit die Hinweise zu den uns neu bekannt gewordenen Gefahrenpunkten im Bereich der Stadt Frankfurt. Die im letzten Heft von frankfurt aktuell (Nr. 6, 2004) angekündigte Ergänzung der Homepage des ADFC Frankfurt um Unfallstatistiken ist in Arbeit. Neugierige Internetbesucher mögen sich bitte noch gedulden. Wir haben inzwischen auch Kontakt aufgenommen mit den ADFC-Vertretern in anderen Städten. Nicht zu unserer Überraschung treten dort zum Teil dieselben Unfallsituationen auf. So sei uns gestattet, den ADFC-Kreisvorsitzenden in Nürnberg, Jens Ott zu zitieren, der in seinem „Unfallbericht 2003 aus Radlersicht“ unter anderem folgendes schreibt: „Gefahrenpunkt ‚Linke Straßenseite’ Wie auch schon in 2002 zählen die [...] Straßen zu den Unfallschwerpunkten bei Fahrradunfällen, ... Die Unfälle ereigneten sich immer an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstücksein- und -ausfahrten und in vielen Fällen waren die Radfahrer auf der linken und damit ‚falschen’ Straßenseite unterwegs. Wir appellieren deshalb an die Radfahrer: Befahren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Radwege nur in der erlaubten Richtung und achten Sie besonders bei Kreuzungen, Einmündungen und Zufahrten auf ein- und ausfahrende Kfz. Wir appellieren auch an die Autofahrer: Schenken Sie dem Querenden Radverkehr mehr Beachtung als der freien Lücke auf der Fahrbahn. Wir appellieren aber auch an die Stadt: Plant keine Zweirichtungsradwege, wenn diese von Straßen, Einmündungen oder Zufahrten gekreuzt werden und erleichtert das Queren von Fahrbahnen (z.B. durch Mittelinseln oder Ampeln bzw. Radstreifen statt Radwegen), um den Bedarf zum Benutzen der falschen Straßenseite zu verringern.“ Was den letzten Punkt betrifft so können wir für Frankfurt feststellen, dass die Kooperation zwischen der Stadt und dem ADFC so gut funktioniert, dass bei der Planung die Kompetenz des ADFC in Gestalt seines verkehrspolitischen Sprechers genutzt wird. In diesem Sinne wollen wir weiterarbeiten und freuen uns auf die Maßnahmen, die nach den Etatanträgen für den jüngst beschlossenen Haushalt zu erwarten sind und hoffentlich den Anteil des Radverkehrs in Frankfurt erhöhen helfen. Und wir hoffen auch, dass Baumaßnahmen so gestaltet werden, dass Unfallgefahren nach Möglichkeit nicht auftreten. Fitz Bergerhoff, Lothar Hennemuth |