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Didier Hufler (ADFC Königstein) und Ulrike Heitzer-Priem (ADFC Oberursel) bauen das Lücken-Puzzle für die Abschlussveranstaltung der TaunusRadDemo Jutta Hufler
Kampagnenfähigkeit
„Es reicht, lasst uns mal
’ne TaunusRadDemo machen!“
So saßen wir im Frühjahr im ADFC Hochtaunus beisammen. Es gibt zu viel Stillstand und rückwärtsgewandte Entscheidungen gegen ein durchgängiges Radverkehrsnetz im Hochtaunus. Egal, ob innerorts oder ortsübergreifend. Die Kommunalwahl steht an. Es gibt gute, einzelne Puzzlesteine und Verkehrsversuche, die zeigen wozu die Verwaltungen fähig sind, wenn die Politik sie lässt. Es fehlt jedoch zu oft ein sicheres Radnetz dorthin. So bleiben selbst gute Lösungen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wir mussten auf die Straße!
Aus der IAA-Demo und der Verkehrswende-Hessen-Demo hatten wir Erfahrungen im Rahmen einer funktionierenden Gesamtorganisation gesammelt. Zwei, mittlerweile drei Kidical Masses in Oberursel und Kronberg gaben uns den Mut, die Demo konkret anzugehen.
Zu allererst, ein großes Dankeschön an alle, die an der Organisation und Durchführung der TaunusRadDemo beteiligt waren und alle, die mit dabei waren!
Danke für die erneute Bestätigung: „Wir haben enorm engagierte Aktive im ADFC Hochtaunus, die echt was rocken!“ Darüber hinaus haben wir tragende Verbindungen aus der Verkehrswende Hessen. Die Unterstützung der Aktiven aus der Verkehrswende Hessen, der ADFC-Gliederungen Main-Taunus, „Wetterau“, Frankfurt, Hessen, Offenbach, Werner Buthe, die Radentscheide, die Critical Masses, Changing Cities hat uns vieles ermöglicht und erleichtert, gerade auch während der Demo. Die Polizeidirektion Hochtaunus in Usingen kannte Raddemos schon und war ein guter Partner, der Hochtaunuskreis kooperierte so, wie es für uns nötig war.
Es wurde eine beeindruckende Demo, zwischen zwei riesigen Regengebieten kamen wir trocken durch den Taunus. (s. Seite 14).
Wir sind glücklich, haben aber auch viel gelernt
Wir haben uns in der Organisationsgruppe sehr viel vorgenommen. Wir hatten trotzdem viele Dinge nicht auf dem Plan und daher niemanden klar dafür benannt. Unterschätzt habe ich auch die Notwendigkeit, unsere Köpfe zwischendurch im wahrsten Sinne des Wortes zusammenzustecken. Das ist aufwändig im ländlichen Raum. Unsere Demo-Organisation war im Nachhinein betrachtet fast so löchrig, wie unser Radnetz. Alle mussten über ihre persönlichen Grenzen gehen. Das geht auf diese Weise nicht nochmal, aber wir haben es geschafft und sind als ADFC Hochtaunus unglaublich glücklich.
Ich z.B. habe den Aufwand und die Zeiträume für Öffentlichkeitsarbeit unterschätzt. Uns fehlen derzeit Aktive für die Reichweiten auf Social Media aller Art. Heutzutage eine Voraussetzung für Kampagnen. Unsere Kontakte zur Presse haben wir unzureichend genutzt, da die Texte zum richtigen Zeitpunkt nicht geschärft waren. Ich erkannte bspw. die Dringlichkeit nicht, auf Entwürfe schnell zu reagieren, und schob es bis zum nächsten Treffen. Da war manches Zeitfenster schon durch. Unsere Botschaften, Informationen und das Konzept der Demo kamen so nicht ausreichend bei potenziellen Teilnehmer:innen an.
Aus Sicht erfahrener Organisator:innen entschlossen wir uns zu spät, aus dem losen Vorhaben einen konkreten Termin zu machen. Zu spät, um erfahrene Organisator:innen beratend gut einzubinden. Wir waren zu spät dran für Crowdfunding und die Einbindung befreundeter Vereine, Organisationen, Schulen und Kitas.
Für zukünftige Aktionen: wir brauchen mehr Aktive für Social Media und müssen früher starten
Daher starten wir nächstes Mal früher und wollen mehr Aktive einbinden. Bis dahin gilt es, Grundlagen in der Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnenfähigkeit im Kleineren in den Ortsgruppen zu legen. Wir werden die Erfahrungen nutzen, uns Zeit nehmen, Netzwerke vertiefen und freuen uns auf größere Aktionen und Demonstrationen mit genügend Vorlauf ab 2027.
Ich hoffe auf spannende Gespräche zum Beispiel auf dem #Hessenforum zum Thema Raddemos am/ im ländlichen Raum.
Susanne Bittner, ADFC Hochtaunus
ADFC Hochtaunus














