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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Das Fahrrad-Klima in Bad Vilbel

Gemeinsam mit dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) veranstaltete unsere Ortsgruppe am Samstag, den 15. Mai 2004 eine verkehrspolitische Radtour durch Bad Vilbel. Zum wiederholten Male wollten wir die Gegebenheiten für Radfahrer und andere nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer  inspizieren und bei problematischen Situationen Lösungen erarbeiten.

Bedauerlicherweise fand von den hierzu eingeladenen Vertretern der Stadtverwaltung und den Parteien lediglich Klaus Arabin von der SPD Zeit und Muße, teilzunehmen. Schwerpunkte der Befahrung waren der Schöllberg, die frühere B3 zwischen Dortelweil und Bad Vilbel sowie der Bereich Landschaftsbrücke / Nordumgehung zwischen Dortelweil und Massenheim.

Unser Befund zum Schöllberg: Der Kreuzungsbereich an der Berliner Straße / Friedrich-Ebert-Straße stadteinwärts und der oft in der falschen Richtung benutzte Radstreifen bilden nach wie vor Gefahrenpunkte für Radfahrer. Wir haben die Stadtverwaltung in der Vergangenheit des Öfteren darauf hingewiesen. Um dies abzumildern, schlagen wir einvernehmlich mit dem BUND folgendes vor: Stadteinwärts wird ein Warnschild aufgestellt, welches vor der besagten Kreuzung auf Radfahrer hinweist. Zusätzlich wird auf der Linksabbiegerspur zur Berliner Straße eine Markierung angebracht. Auf dem Straßenverlauf bis zum Südbahnhof wird ein so genannter Schutzstreifen, der im Gegensatz zum Radfahrstreifen von anderen Verkehrsteilnehmern mitbenutzt werden kann, angebracht. Der bereits existierende Radfahrstreifen in Richtung Heilsberg wird durch Piktogramme (Richtungspfeile) und Beschilderung deutlicher als Einrichtungsradweg gekennzeichnet.

Was die frühere B3 zwischen Dortelweil und Bad Vilbel, die Friedberger Straße, angeht, so sollte die durch die hessische Landesregierung verursachte Zeitverzögerung beim Bau eines Zweirichtungsradweges genutzt werden, um die bisherige Planung noch einmal zu überdenken. Vor allem die zahlreichen Ein- und Ausfahrten an der linken Seite der Friedberger Straße (zwischen Büdinger Straße und Nordbahnhof) sprechen für Radwege an beiden Seiten. Außerdem sollte der zukünftige Lückenschluss des Radroutenverlaufs in Nord-Süd-Richtung entlang der ehemaligen Bundesstraße verlaufen. Diese ist im Gegensatz zur Alternativroute über den Nordbahnhof und die Dieselstraße (Kopfsteinpflaster!) eine direkte Verbindung.

So begrüßenswert der Bau der Landschaftsbrücke über die Nordumgehung auch ist, hier springt die Diskrepanz zwischen dem Aufwand für dieses Bauwerk und dem Zustand der anderen Wege ins Auge. So ist beispielsweise der Verbindungsweg zwischen Dortelweil-West und Massenheim an der westlichen Seite der neuen B3 mit Schlaglöchern übersät.

Weiterhin fiel auf: Das Anbringen eines schwarzen Pollers an der noch existierenden Bahnunterführung unweit der Kläranlage lässt an Trapper und Fallensteller gegenüber Radfahrern denken. Ebenfalls stachen die unzureichenden Bordsteinabsenkungen in der Huizener Straße am Abzweig zur Tennisanlage und in der Konrad-Adenauer-Allee sowie die weiterhin sehr restriktive Auslegung der Freigabemöglichkeit von Einbahnstraßen unangenehm ins Auge.

Es gibt jedoch auch Positives zu berichten: Die Fahrradabstellanlagen (zum Beispiel in der Innenstadt und am Freibad), die neue Rampe am Kurpark oder die mittlerweile gut ausgebaute Zufahrt von der Büdinger Straße zum Niddauferweg sind gelungene Maßnahmen.

Dem ADFC und dem BUND liegt es fern, die Stadt Bad Vilbel als besonders radfahrerunfreundlich zu bezeichnen. Wenn man allerdings die Belange unserer Umwelt (zum Beispiel Klimaschutz!) ernst nimmt, müssen andere Fortbewegungsmöglichkeiten als das Kfz stärker gefördert werden. Das Fahrrad muss als gleichwertiges Verkehrsmittel und nicht nur als Spiel- und Trimm-dich-Gerät  angesehen werden.

Monika Mischke (BUND) und Wulfhard Bäumlein

Ein erster Erfolg

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe durften wir zur Kenntnis nehmen, dass die städtische „Fallensteller-Fraktion“ aus dem Tiefbauamt intern gezügelt wurde. Der von uns monierte Poller wurde zwischenzeitlich gegen ein besser sichtbares, rot-weißes Exemplar ausgetauscht, das an einer verträglicheren Stelle neu angebracht wurde. Hin und wieder lohnt es sich also doch, im Interesse der Radfahrer auf die Stadtverwaltung einzuwirken.

Wulfhard Bäumlein

von Links: Landschaftsbrücke: So aufwändig wünscht man sich’s für alle Radrouten; Radweg Massenheim – Dortelweil West:Der Kontrast unweit der Landschaftsbrücke; Poller: Frisch gesetzte Radlerfalle an der Bahnunterführung

16. Mai 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |