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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Pedalwelt – Ungewöhnliches Fahrradmuseum mit neuem Konzept

Seit dem 1. Mai 2004 befindet sich in Heimbuchenthal im Spessart ein privates Fahrradmuseum, wobei „Museum“ eigentlich nicht die richtige Bezeichnung ist. Ulrich Teige, der mit seiner Freundin Heike das Ganze ins Leben gerufen hat, fand bisher keine einprägsame Bezeichnung, die dieses junge Projekt leicht verständlich beschreiben kann.

Im Gegensatz zu bekannten Fahrradmuseen werden nur ungewöhnliche, skurrile und verrückte Fahrräder der letzten Jahre gezeigt, die zum größten Teil noch gebaut werden, aber im normalen Straßenverkehr nie oder nur höchst selten zu sehen sind. Ausgestellt  werden also keine uralten Museumsstücke oder unerschwingliche Einzelanfertigungen, sondern ein Querschnitt durch die Vielfalt der heutigen Fahrradwelt mit zum Teil hochmoderner Technik. Besonders erwähnenswert ist die aufwändige liebevolle Dekoration. Jedes Exponat verfügt über eine ausführliche Erklärung mit unterhaltsamen Kommentaren. Auch Kinder haben ihren Spaß beim Besuch, denn bei einem kleinen Quiz rund um die Ausstellung gibt es auch etwas zu gewinnen.

Ebenfalls bestaunen kann man einige Räder aus dem Guinness Buch der Rekorde, wie die zentrale Attraktion von Pedalwelt: „Star Vision“. Das voll verkleidete airbrush-lackierte Fahrrad mit der umfangreichsten Ausstattung aller Zeiten verfügt unter anderem über eine CD-Radio-Kombination mit neun Lautsprechern sowie ein Telefon mit Freisprecheinrichtung.

Neben verschiedenen Liegerädern, Choppern, Cruisern, Rikschas, modernen Hochrädern, Minirädern, Wipprollern, voll verkleideten Rekordrädern usw. gibt es auch Reit- und Ruderräder zu betrachten.

Skurrile Fahrzeuge, wie z.B. ein Rad, bei dem man beim Aufsteigen keinen Fuß heben muss, weil der Rahmen um den Körper geführt wird, oder ein Tandem, auf dem man nebeneinander sitzt, erheitern die Besucher. Nicht ganz ernst gemeint ist das Keinrad, das zwar über Lenker, Pedale und Zahnrad verfügt, aber konsequenterweise völlig auf Räder verzichtet.

Für Irritationen können schon mal die beiden Janus-Tandems sorgen, bei denen zwei Menschen zwar gemeinsam unterwegs sind, der eine aber nach vorne, der andere nach hinten schaut.

Eine Herausforderung ist das so genannte bayerische Rad, das sich nach rechts bewegt, wenn der Mensch im Sattel nach links lenkt oder umgekehrt. Wer zehn Meter damit schafft, erhält freien Eintritt.

Eine ganz besondere Freude für die Besucher aller Altersgruppen bietet der extra angelegte Spaß- und Testparcours, auf dem einige dieser exotischen Räder zur Probe gefahren werden können. Wann hat man schon mal die Gelegenheit ein Hochrad, Reitrad, Liegerad usw. zu probieren?

Auf dem mit Bänken umgebenen Parcours stehen auch verschiedene Spaßräder bereit. Insbesondere Mitglieder von Besuchergruppen versuchen sehr gerne ihr Geschick zu beweisen, indem sie es unter allgemeinem Gejohle mit einem dieser Gefährte aufnehmen.

Einige ungewöhnliche Tandems und Rikschas stehen, falls gewünscht, auch stundenweise für Touren und andere Anlässe zum Verleih bereit. Seit kurzem wurde dieses Angebot auch um zwei Konferenz-Fahrräder, bei denen sechs Personen um einen Tisch sitzen und radeln, sowie um ein Vierer-Tandem erweitert.

Pedalwelt liegt idyllisch auf dem historischen Mühlenanwesen, der „Kernsmühle“, in einer alten Scheune. Das Anwesen ist bewirtschaftet, verfügt über ein Cafe, Vesper und Weinlokal mit ganz besonderem Ambiente, sowie einem gemütlichen Biergarten. Ein großer Kinderspielplatz ist direkt vor der Tür.

Zahlreiche sportliche Aktivitäten, Wanderungen und Kutschfahrten können organisiert werden. Allerdings kommt es nach wie vor in den umliegenden Wäldern zu Überfällen der gefürchteten Spessarträuberbande auf „ahnungslose“ Reisegruppen.

Heimbuchenthal ist ca. 20km vom Maintalradweg entfernt, der Abzweig ins Elsavatal befindet sich aus Richtung Aschaffenburg links vom Main in Elsenfeld vor der Bahnhofsunterführung. (Richtung Schule/Rück/Eschau). Benutzt man den Radweg auf der rechten Mainseite, fährt man in Obernburg über die Fußgängerbrücke und dann direkt durch die Bahnhofunterführung von Elsenfeld. Der Bahnhof Elsenfeld bietet sich auch für die Anreise an, die Mitnahme von Fahrrädern im Bereich Aschaffenburg/Miltenberg ist übrigens kostenlos. Der Radweg ab Elsenfeld folgt dem Bachlauf durch das Elsavatal.

Das Museum ist von Mai bis Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 14–17 Uhr geöffnet. Für Gruppen kann ganzjährig, auch täglich, nach telefonischer Absprache geöffnet werden.

Weitere Informationen unter www.pedalwelt.de oder telefonisch unter 01 60 - 99 26 46 32.

Ulrich Teige

21.06.2005 I ADFC Frankfurt am Main e. V. |