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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Bahntrassenradeln der flotten Art

Die schnellen Genussradler, ganz links Tourleiter Christian Martens
Foto: Wiebke Martens

Um unser Tourenprogramm nach oben abzurunden, hatte ich im letzten Jahr erstmals eine Rennradtour angeboten. Ich wollte schauen, ob es auch für diese Art von Touren eine Klientel gibt. Dieses Jahr folgte dann am 25. August der zweite Anlauf. Nach zwei Teilnehmern im letzten Jahr waren nun vier Teilnehmer dabei.

Auch wenn Rennradfahren klassischerweise auf der Straße und nicht auf Radwegen stattfindet, haben sich hier die Möglichkeiten durch hervorragend ausgebaute Bahntrassen in den letzten Jahren deutlich erweitert. Beide Male ging es von Bad Vilbel direkt los über Altenstadt auf den Vulkanradweg nach Lauterbach und weiter über Schlitz an die Fulda. Während es letztes Jahr zum Abschluss über den Bahnradweg Rotkäppchenland nach Treysa ging (Fertigstellung für das Jahr 2013 angekündigt; Gesamtlänge 180 km), haben wir in diesem Jahr den direkten Weg nach Fulda gewählt (145 km Gesamtlänge). Am frühen Samstag gestartet, trafen wir nach einer kurzen Stärkungspause in Lauterbach ein, bevor sich der Vulkanradweg so richtig mit Leben füllte. Erleichternd kam hinzu (wie auch schon 2011), dass das Wetter erst im Laufe des Tages zur Hochform auflief und es nicht zuletzt deshalb nur wenige Leute schon am frühen Morgen nach draußen zog. Im gegenseitigen Interesse ist es mir wichtig, das Konfliktpotenzial mit radelnden Familien und gemütlich pedalierenden Gruppen gering zu halten.

Zwischen Hartmannshain und Gedern begegnete uns die Szene der Longboarder. Deren Anhänger reisen wohl von weither an, denn dieser Abschnitt bietet bundesweit die einmalige Möglichkeit, über viele Kilometer schön gleichmäßig bergab zu rollen, um dann mit dem Vulkanexpress wieder zum Startort zurückzukehren. Jedem das Seine.

Unterwegs gerne diskutiert wird die Frage, ob eine Radtour mit einem Schnitt von geschmeidigen 28 km/h nun als Genussradeln eingestuft werden kann oder nicht. Angesichts der herrlichen Landschaft Osthessens, die man über Stunden an sich vorbeiziehen lässt, und den fürs Rennrad ungewöhnlich seltenen Berührungspunkten mit dem motorisierten Verkehr geht die Tendenz doch eher zu "Ja". Wenn das Stück Kuchen aus der Bäckerei am Wegesrand dann noch richtig lecker schmeckt, ist die Frage eindeutig entschieden.

Die Gesetze der Statistik verbieten es, auf Basis der Teilnehmerzahlen der beiden Jahre eine jährliche Verdoppelung des Interesses zu prognostizieren. Dies ist auch gar nicht mein Ziel. Das vorhandene Interesse ist genug Motivation, um eine solche Tour weiterhin anzubieten.

Christian Martens