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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Leserbriefe

Shared Space Light (Frankfurt aktuell 5/2008)
Verehrte Redaktion,
sehr geehrter Herr Biel,

als aufmerksamer Leser Ihrer Zeitschrift und Vertreter der betroffenen Fußgänger, darf ich mich für Ihre konstanten Mahnungen, die nötige Sicherheit dieser schwächsten Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, ausdrücklich bedanken.
Wenn Sie in Ihrer diesjährigen Ausgabe Nr. 5 das Thema „Shared Space“ in der Frankfurter „Light-Version“ beklagen, so kann ich Ihnen versichern, dass zu Fuß gehende Senioren und Behinderte generell darin Probleme sehen, ihre bisher gesicherten Bewegungsräume zu Gunsten gemeinsamer Verkehrsflächen mit Autos und Fahrrädern zu opfern. Wenn Sie die abverlangte „Slalomfahrt zwischen Fußgängern, Tischen, Stühlen und Werbetafeln“ durch unterbrochene Radwege rügen, dann möchte ich Sie auf den zumindest ebenso gefährlichen Slalomlauf der Passanten hinweisen, die unvermutet auf illegal angebundene Fahrräder (s. Abb. auf gleicher Seite) stoßen und sich – z.B. als Sehbehinderte – im Lenkergewirr heillos verhaken oder gar zu Fall kommen.

Den von Ihnen geforderten Untersuchungsbedarf der Unfallzahlen können wir bestätigen und nur unterstützen. Auch wir mussten bereits bei Nachfragen sehr früh feststellen, dass bei Polizei und Statistischem Bundesamt einfach der politische Auftrag fehlte, bestimmte Unfallursachen und Schuldfragen in die Statistiken einfließen zu lassen. Bedenklicherweise bestätigte uns allerdings das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung im Juli, dass Unfälle zwischen auf Gehwegen verbotswidrig fahrenden Radlern und Fußgängern von 2006 auf 2007 um 60 % (!) zugenommen haben. Dabei sind wir der Überzeugung, dass ängstliche und überforderte Radler, die nun erlaubterweise Einbahnstraßen in Gegenrichtung befahren dürfen, zur eigenen Sicherheit auf den Bürgersteig ausweichen, wenn es für sie eng wird durch entgegenkommende Großfahrzeuge.

Vielleicht sollten sich Radfahrer (ADFC) und Fußgänger (BDF) direkt darüber abstimmen, mit welchen machbaren und sinnvollen Vorschlägen sie zukünftig an die kommunalen Verkehrsplaner herantreten?

Bernd Irrgang
BUND DER FUSSGÄNGER e.V.

17. 12. 2008 I ADFC Frankfurt am Main e. V. |