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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Radverkehr und Baustellen – die Unendliche Geschichte

Nach den offiziellen Verlautbarungen der Stadt Frankfurt soll der Fahrradverkehr verstärkt gefördert werden. Spätestens beim Aufeinandertreffen von Radverkehrsanlagen und Baustellen beschleichen einen kleine Zweifel.

Dabei sollte es nicht so schwer sein: die Spielregeln sind zum Beispiel festgelegt in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO)
Zum Thema Radwege steht dort, dass „die Linienführung im Streckenverlauf und die Radwegeführung an Kreuzungen und Einmündungen auch für den Ortsfremden eindeutig erkennbar, im Verlauf stetig und insbesondere an Kreuzungen, Einmündungen und verkehrsreichen Grundstückszufahrten sicher gestaltet“ sein muss.

In der Miquelallee sieht hinter der Kreuzung Hansaallee der „eindeutige Streckenverlauf“ dann so aus wie auf Bild 1. In den VwV-StVO ist bei dem verwendeten Verkehrszeichen eine Mindestbreite von 1,50 m für den Radweg festgelegt – mit dem Zusatz, dass „Ausnahmsweise und nach sorgfältiger Überprüfung (…) von den Mindestmaßen dann, wenn es aufgrund der örtlichen oder verkehrlichen Verhältnisse erforderlich und verhältnismäßig ist, an kurzen Abschnitten (z. B. kurze Engstelle) unter Wahrung der Verkehrssicherheit abgewichen werden“ kann. Zur Verkehrssicherheit scheinen entgegenkommende Fußgänger nicht zu zählen (Bild 2). Radverkehrsanlagen müssen in voller Breite von Hindernissen freigehalten werden. Zu Erinnerung daran durfte die SPD Frankfurt vor einer Weile 10.000 Euro Schadenersatz zahlen. Mit den Hindernissen sind anscheinend Ampelmasten mit zierlichen Fundamenten nicht gemeint, wie es hier am Nibelungenplatz zu sehen ist. (Bild 4 und 5)

Wenn man dann feststellt, dass das längs stehende Baustellengitter den rechts abbiegenden LKW im Weg steht, dann wird das Gitter halt einfach quer hingestellt. Natürlich nicht ohne bereits vorher auf der Verkehrsinsel mit einer im Weg stehenden Bake auf das Hindernis hinzuweisen (ebenfalls Nibelungenplatz, Bild 3).

Fotos und Text: Hans-Peter Schepko

P.S.: Zufall oder nicht: Am letzten Samstag im September hatte ich meine letzten vier E-Mails zum Thema Radverkehr bei Baustellen an den Fahrradbeauftragten weitergeleitet und am Mittwoch danach habe ich auf dem Weg zur Arbeit ein Ärgernis weniger gehabt: An der Nordseite des Nibelungenplatzes sind die im Weg stehende Bake und das Baustellengitter verschwunden.

15 April, 2012 I ADFC Frankfurt am Main e. V. |