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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Im Westen viel Neues
Die USA – Ein Radfahrland?

vil2 Juli 2010. Minneapolis, Minnesota. Die Radlerstadt Nr.1 (laut offizieller Auszeichnung) der USA.
Das mussten wir ausprobieren! Knapp 3 Wochen lang konnten wir die Stadt mit dem Rad erkunden.

Als erstes eine Tour zum nächstgelegenen innerstädtischen See mit Bademöglichkeit und Sandstränden.
Die Fahrt dorthin flott auf den gut ausgebauten zweispurigen Radwegen, die deutlich zu den Fußgängern hin abgegrenzt, auf den "Bürgersteigen" verlaufen. Die nächste querende Straße wird bereits vorher angezeigt, so dass man sich als Ortsunkundiger darauf einstellen kann. Die Fahrweise ist fließend, auch dank der Autofahrer, die den Radlern meist den "Vortritt" lassen. Rücksicht ist hier eine große Tugend untereinander! Nach einem erfrischenden Bad (im Sommer ist es im Schnitt um die 30°C heiß in Minneapolis) geht es weiter zum nächsten See. Hier fällt uns auf, dass die Fahrrichtung für die Radler im Uhrzeigersinn um den See verläuft. Dies ist diversen Unfällen in der Vergangenheit geschuldet und die Lösung hat sich bewährt.

vil2 Dann weg vom See, weiter auf gut frequentierten Fahrradwegen zur "Fahrradbahn". Der "Greenway" ist eine stillgelegte Bahnstrecke mitten durchs Stadtgebiet. Zahlreiche Abfahrten stellen die Verbindung zu den angrenzenden Stadtteilen her.
Ein Bikerausstatter hat die Zeichen des Ortes erkannt und an der Strecke eine Verkaufs-Niederlassung mit Getränke- und Snackangebot errichtet.
Unseren Ausgangspunkt erreichen wir, indem wir die nächste Abfahrt nehmen. Durch ein wenig befahrenes Wohngebiet gelangen wir auf die Wege am Mississippi .
Eine andere Erfahrung ist das Radeln Downtown. Viele gerade und unwirtliche Straßen führen durch Hochhausschluchten und die Radwege sind links auf den "One Way" Straßen eingezeichnet. Zum Rechtsabbiegen gehört also schon ein wenig Mut und Zuversicht. Allerdings hatten wir diese Radweg-Version an einem Samstag erprobt, an dem die Straßen recht leer waren.

Während unserer Zeit in Minneapolis haben wir auch in der Schwesterstadt St. Paul auf der anderen Seite des Mississippi gute Radlerbedingungen vorgefunden.
Dank spezieller Radkarten konnten wir uns bestens orientieren und den größten Teil der alltäglichen Bewegungen, sowie Besuche von Sehenswürdigkeiten mit den Rädern erledigen.

vil2 Seit einigen Monaten wurde ein Radverleihsystem in der Stadt eingerichtet. Die einheitlichen Räder werden an einer Station entliehen und können an einer beliebigen Station zurückgestellt werden.
Natürlich ist auch in Minneapolis die Infrastruktur für Radfahrer noch im Ausbaustadium. Aber was wir in diesem Sommer erleben konnten, hat uns begeistert. Ein Handicap hat die Stadt allerdings. Der Winter ist recht kalt, verschneit und dauert fast ein halbes Jahr. In dieser Zeit, so wurde uns zuverlässig berichtet, gibt es aber immer noch einige ganz harte Biker, die notfalls mit dicken Reifen und Spikes den Witterungsbedingungen trotzen!

Wer an Aktivitäten für Radler in den USA interessiert ist, kann spaßeshalber mal unter ragbrai.com im Internet schauen. Laut unseren Freunden "great fun"!

Bärbel Praetorius