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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Zu eng in Bad Homburg!

Gut geeigent als Fahrradstraßen: Dorotheenstraße und Löwengasse
Fotos: Günther Gräning

Zunächst das Gute:
Die auch vom ADFC längst beanstandete fehlerhafte Wegweisung an der Bad Homburger Radrundroute in Höhe des Kronenhofes ist korrigiert – endlich, nach rund zwei Jahren.

Jetzt die ganz normale Satire:
Rechtzeitig vor der Wahl des Oberbürgermeisters erschien in der Taunuszeitung vom 29. Mai ein großer Artikel zum Radverkehr in der Bad Homburger Innenstadt. Im Vorgespräch dazu kam mir spontan die Idee einer "Fahrradstraße" im Zuge der Straßen Dorotheenstaße, Löwengasse, Schulberg, ohne dass ich genau hätte sagen können, was das genau ist. Aber immerhin wusste ich, dass es so etwas gibt, sogar 140 Mal in Deutschland. (Mit diesem Wissen war ich in Bad Homburg offenbar der Einäugige unter Blinden. Aber es gibt ja hier keinen, der für Radverkehr zuständig ist.)

Ich verspreche mir von einer Fahrradstraße mehr Sicherheit auf den genannten Innenstadtstraßen, denn sie sind so schmal (siehe Fotos), dass, wären sie Einbahnstraßen, das Radfahren in Gegenrichtung sicher verboten wäre. So aber gerät man als Radler ständig mit entgegenkommenden Autos in Konflikt. Mit einer Fahrradstraße hätte man auch eine angenehme Querung der Innenstadt ermöglicht und bräuchte weder die Fußgängerzone noch einen Umbau der Kaiser-Friedrich-Promenade. Letzterer würde angeblich zwei Millionen Euro kosten; eine Fahrradstraße dagegen kostet fast nichts.

Und hier nun das ständige Argument von Politikern gegen Radverkehrsanlagen in der Innenstadt: "Hier ist alles viel zu eng!"

Was ist denn hier zu eng?

Die Straßen: für Autos schon, für Fahrräder aber nicht. Und solange Autos an Stellen parken dürfen, an denen sie wegen Behinderung der Stadtbusse eigentlich unverzüglich abgeschleppt werden müssten, kann es so eng nicht sein.

Die Parkhäuser: zu eng für Geländewagen. Forderung daher: Macht sie breiter und billiger! (O Himmel, lass Weisheit regnen!)

Die Aufzüge: zu eng für Fahrräder; das wurde schon mehrfach moniert.

Die Frequenz der Stadtbusse: Die ist so eng, dass RMV-Fahrkarten teurer sind als anderswo. Niemand – außer Anliegern – müsste mit dem Auto in die Stadt fahren. Alles in Bad Homburg liegt in Fahrrad-Entfernung.

(Kann es sein, dass auch bei den zuständigen Politikern irgendetwas zu eng ist?)

Günther Gräning