Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Fritz Biel – unser Mann im Römer

Keine Ausgabe von ffa kommt ohne seine (ge)wichtigen Beiträge zur Frankfurter Verkehrspolitik aus. Aber soviel Fritz Biel auch schreibt, letztendlich weiß der gemeine Stadt- und Wiesenradler wenig über ihn selbst. Diesem Zustand soll der folgende Artikel etwas Abhilfe schaffen und gleichzeitig einen Mann würdigen, der sich wie kein anderer um den Frankfurter Radverkehr verdient gemacht hat.

Soviel noch vorne weg: Ich kenne Fritz Biel selbst nur vom Sehen und Lesen seiner Artikel. Das macht es nicht leicht über ihn zu schreiben und birgt so manche Fehlerquelle. Sollten sich also Fehler eingeschlichen haben, bitte ich den Held des Artikels um nachsichtige Korrektur.

Schon als Jugendlicher fuhr Fritz Biel die Nidda mit einem Freund entlang. Nicht ganz so lange ist es her, dass er mit Ulla Le Landais-Biel verheiratet ist, deren Kunstwerke wir in loser Folge abdrucken. Eine Ausbildung hat er im weiten Feld der Elektro- und nicht etwa der Verkehrstechnik absolviert. Heutzutage hat er mit Strom vor allem zu tun, wenn er gegen ihn schwimmt. Seit 1991 bietet ihm der ADFC reichlich Gelegenheit dazu.

Schwerpunkt seiner Arbeit war von Anfang an die Verkehrspolitik, obwohl er ebenfalls allgemeine Vereinsarbeit macht(e) und sich u.a. um die Verteilung von ffa kümmert. Lange Jahre war Fritz Biel auch im Vorstand des Frankfurter ADFC und als „verkehrspolitischer Sprecher“ tätig, bevor er hauptberuflich zum „Radverkehrsbeauftragten“ wurde. Der Ausdruck „hauptberuflich“ wird dabei seinem Arbeitseinsatz kaum gerecht, denn er ist auch nebenberuflich immer für den ADFC im Einsatz. Nimmt er tagsüber Termine in der Stadt und auf diversen Ämtern wahr, so sitzt er abends oft am Schreibtisch, erledigt Korrespondenz und Ablage, studiert Gesetze, bereitet Präsentationen vor und pflegt seine gewaltige Datenbank. Diese Datenbank enthält zu allen Straßen Frankfurts die für Radfahrer relevanten Informationen.
Dass er auch die AG Verkehr leitet, braucht man vor diesem Hintergrund kaum noch zu erwähnen. Sein immenses Wissen in puncto Verkehrspolitik hat er sich im Selbststudium angeeignet. Was angesichts Umfangs und Komplexität des Themas Rückschlüsse über Fritz Biels Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft erlaubt. Besonders anrechnen muss man ihm dabei, dass er sich nie in der Materie verrannt, sondern stets einen offen Blick gewahrt hat. Um etwaiger Langeweile vorzubeugen, mischt er auch als treibende Kraft bei der WWW AG mit.

Mit der Arbeit auf Ebene der Ortsgruppe ist es aber nicht getan. Fritz Biel ist auch auf Bundesebene aktiv. Schließlich lohnt es sich, auf höherer Ebene an Weichenstellungen mitzuwirken, um dann auf der lokalen Ebene keine zermürbenden Grabenkämpfe ausfechten zu müssen. Nicht, dass er davor zurückscheut. Als Mitte der 90er Jahre die „Streitkultur“ im Verein noch ausgeprägter war, hat sich Fritz Biel nie um die Teilnahme gedrückt. Wenn er dabei nicht nur Freunde gewann, so respektierten auch die Vertreter anderer Standpunkte seine herausragende Fachkompetenz.

Bei der klassischen Lobbyarbeit, die er für den Verein im Römer betreibt, paart er diese Fachkompetenz mit viel Diplomatie. Ist es doch nicht im Interesse des Vereins, eine der politischen Parteien zu verstimmen. Gerade bei der momentanen Konstellation im Römer ist er ja auf das Einverständnis aller Koalitionäre (CDU, SPD, Grüne/90 und FDP) angewiesen. So versucht er, hier Entscheidungen zu beeinflussen, um konkrete Verbesserungen für Radfahrer zu erzielen. Ein häufiges und kostengünstiges Ziel ist, den Radweg durch eine dicke weiße Linie getrennt, neben den Autos auf der Straße zu platzieren. Hierbei gilt besonderes Augenmerk den heiklen Kreuzungsbereichen.

Bei all den erfahrbaren Spuren, die seine Arbeit hinterlassen hat, bleibt sein größter und wichtigster Erfolg „unantastbar“: Fritz Biel hat ein Umdenken bewirkt. Seiner Unermüdlichkeit ist es zu verdanken, dass inzwischen auch für Frankfurter Verkehrsplaner ein Radweg zur Straße gehört wie ein Fisch zum Fahrrad.

(ch)

16. September 2002 ADFC Frankfurt am Main e. V. |