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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Meldungen aus dem Hochtaunuskreis:


Masten auf Radverkehrsanlagen


Sicht auf die "Radverkehrsanlage"
Foto: Stefan Pohl

Sicht auf die "Radverkehrsanlage"
Foto: Stefan Pohl

Friedrichsdorf. Nicht nur in Frankfurt lümmeln sich Masten oder Pfosten auf Radverkehrsanlagen herum. Während jedoch Frankfurt inzwischen reagiert, wie in der letzten Ausgabe von Frankfurt aktuell zu lesen war, neigen die Ämter in Friedrichsdorf auch ein Jahr nach einem schweren Unfall nicht gerade zu Aktionismus.

Im konkreten Fall verunglückte vor etwa einem Jahr auf einem freigegebenen Fußweg in der Wilhelmstraße ein Radfahrer schwer, weil er an einer Engstelle aus einem Schilderpfosten und einem Laternenmast ins Straucheln kam, dadurch stürzte und seitdem im Wachkoma liegt. Dies hat nun mehrere Bürger und die lokale Tagespresse auf den Plan gerufen. In der Folge wurden bei einer offiziellen Begehung andere Radverkehrsanlagen überprüft und die Markierung im Weg stehender Pfosten zugesagt - ein mutiger Schritt vorwärts. Von einer Entfernung oder Versetzung solcher Pfosten bzw. Masten war aber nicht die Rede, auch nicht von einer Aufhebung der Benutzungspflicht der Anlage für Radfahrer. Aus den Presseberichten zur Besichtigung ging nicht hervor, dass es an der eigentlichen Unfallstelle in der Wilhelmstraße jemals eine Überprüfung durch das zuständige städtische Amt gegeben hätte.

Im Polizeibericht verlautete es damals, der verunglückte Radfahrer habe der Laterne ausweichen wollen, sie aber gestreift, sei ins Straucheln geraten und gestürzt. Die Stadt hat diese Stelle seitdem offensichtlich so belassen, wie sie war. Weder wurde eine Kennzeichnung vorgenommen, noch die Benutzungspflicht aufgehoben. Der ADFC Hochtaunus hat die Stelle im Internet dokumentiert, vermessen und ausführlich Stellung bezogen. Dabei wird der Stadt unterstellt, dass sie sowohl bei Einrichtung, als auch nach dem Unfall Ihrer Verkehrssicherungspflicht und einer ggf. notwendigen Überprüfung der fraglichen Stelle gesetzesgemäß nachgekommen ist. Darüber liegen zwar keinerlei Informationen vor, aber das Ergebnis ist ja zu besichtigen: Die Stadt hat die Stelle so belassen, wie sie war - mit anderen Worten: Sie sieht keine Gefährdung, aufgrund derer irgendein Handeln angesagt sein könnte.

Dies sehen Bürger anders. Sie fordern in der Öffentlichkeit sogar eine Entfernung aller Pfosten und Masten auf Radverkehrsanlagen.

Das zuständige Ordnungsamt ist dem ADFC bereits durch andere Hindernisse auf Radverkehrsanlagen aufgefallen. So wurde auf einem Radweg vor Burgholzhausen eine Umlaufsperre aufgestellt, weil es an einer Grundstückausfahrt einen Unfall mit schweren Folgen für den bevorrechtigten Radfahrer gegeben hat. Nach langer Diskussion hat man die Gitter so weit auseinander gerückt, dass sie passierbar sind. Durch die Maßnahme werden weiterhin bevorrechtigte, Rad fahrende behindert, während wartepflichtige motorisierte Verkehrsteilnehmer bevorzugt werden.

An anderer Stelle besteht die Stadt auf einem Weg an einer Kreisstraße bei teilweiser Benutzungspflicht auf einer fast gar nicht passierbaren Umlaufsperre, weil das Radwegende im außerörtlichen Bereich zu gefährlich sei. Ein Fahrradanhänger kann hier gar nicht passieren und muss in jedem Fall die Straße benutzen oder - in Ermangelung spezieller Ortskenntnisse von der falschen Seite auf dem straßenbegleitenden Weg kommend - umkehren und dann doch die Straße benutzen. Der völlig neu gebaute Kreisel in der Nähe der neuen Philipp-Reis-Schule weist ebenfalls Radverkehrsanlagen auf, bei denen Lichtmaste im Weg stehen. Es sieht nicht danach aus, dass diese versetzt werden sollen. Wohlgemerkt: Bei einer völlig neuen Verkehrsanlage auf einem Schulweg.

Ob sich nun an der Unfallstelle in der Wilhelmstraße etwas bewegt, ist völlig offen. In der Öffentlichkeit geht die Stadt wohl auf Tauchstation. Böse Zungen behaupten unter der Hand, das Unfallopfer liege im Wachkoma, die Stadt aber im Schlafkoma. Der ADFC Hochtaunus wünscht jedenfalls dem verunglückten Radfahrer, dass er baldmöglichst und unbeschädigt aus dem Wachkoma aufwacht. Was die Stadt angeht, bleiben derzeit viele andere Wünsche offen.

Stefan Pohl


Buchfinken-Route

Usingen. Eine vom ADFC bereits vor längerer Zeit vorgeschlagene Rundroute um Usingen vermarktet die Stadt nun offiziell unter dem Namen Buchfinken-Route. Zu der rund 40 Kilometer langen und mit 740 Höhenmetern recht anspuchsvollen Strecke hat die Stadt einen Flyer "Mit dem Fahrrad rund um Usingen" herausgebracht.

Der Name Buchfinken-Route wird bei Wikipedia wie folgt beschrieben: < >

Die Route ist nach Angaben der Stadt ausgeschildert, der ADFC konnte dies noch nicht überprüfen. Eine Fahrradwegweisung soll zu Saisonbeginn 2012 in der Stadt flächendeckend ebenfalls aufgestellt sein. Usingen ist ab Frankfurt mit nur einem Umsteigevorgang über die S5 bis Bad Homburg und die Taunusbahn erreichbar.

Der Flyer kann telefonisch unter 06081/1024-0 (Stadt Usingen) bestellt oder über www.usingen.de als PDF-Datei herunterladen werden. Es ist empfehlenswert, das Faltblatt "Usingen ... ein historischer Stadtrundgang" sowie den Stadtplan, der auch alle weiteren Fahrradrouten enthält, gleich mit zu bestellen oder aus dem Internet zu beziehen. Der Stadtplan (bisher nicht als Download verfügbar) erleichtert das Abfahren der Route in Teilstrecken, da an zahlreichen Stellen wieder zur Kernstadt Usingen zurückgekehrt werden kann.

Stefan Pohl