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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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bike-night in Frankfurt – ich war der Letzte!

Einer muss der Letzte sein: Günter Tatara lässt niemanden hinter sich zurück
Foto: Jörg Hofmann

Auch in der Nachbetrachtung eines Ereignisses richtet sich der Blick meistens von vorne auf das Geschehen. Nicht so in diesem Artikel, war ich doch der Letzte der Demo-Tour "ADFC-bike-night". Meine Aufgabe bestand darin, als letzter Teilnehmer die Ordner, die den Verkehr aus den Seitenstraßen am Einfahren in die Demostrecke hindern sollten, wieder nach vorne zu schicken. Das gelang auch recht gut. Nur manchmal musste ich etwas deutlicher gestikulieren, um die Streckenposten aus ihren Träumen möglicherweise von der fahrradfreundlichen Stadt aufzuschrecken und an ihre Aufgabenstellung zu erinnern. In diesem Jahr waren die Autofahrer überwiegend geduldig und verständnisvoll. Anders dagegen Fußgänger, die an breiten Straßenüberquerungen standen und sich an den Ordnern vorbei durch den fahrenden Demozug drängelten. Das ging selbst einem ASB-Sanitäter auf seinem Motorrad über die Hutschnur. So laut habe ich noch keinen Gesundheitswohltäter mit Menschen "reden" hören. Neben dem "Einsammeln" der Ordner motivierte ich zurückfallende Teilnehmer zum Aufschluss an das Fahrerfeld. Viel Geduld brachte ich für eine Familie auf, die ihren im Anhänger mitfahrenden Nachwuchs erst einmal füttern musste. Dagegen tendierte mein Verständnis gegen Null, als ich auf dem Autobahnabschnitt fotografierende Teilnehmer deutlich zur Weiterfahrt und zum Lückenschluss aufforderte. Auf der A 66 beförderte ein Teilnehmer eine mitgebrachte Flasche Bier nach der ordnungsgemäßen Leerung in hohem Bogen in die Landschaft. Dem wurde gesagt, dass er seine Mitbringsel gefälligst wieder mit nach Hause nehmen solle. Ob dieser deutlichen Ansprache fand er sogar ein Wort der Entschuldigung. Alle diese einzelnen kleinen Vorfälle konnten die harmonische und gutgelaunte Grundstimmung dieser Veranstaltung nicht trüben. Selbst der schleppende Start am Römerberg wie auch nach der Zwischenkundgebung wurde mit Gelassenheit hingenommen. Möglicherweise ahnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass mit gefühlten viertausend Demonstranten auf Rädern ein schnellerer Start unmöglich ist. Die Menge des Zuges war jedenfalls beeindruckend – hoffentlich auch für die Verkehrsteilnehmer in den Autos. Selbst die Menge an Ordnern, die sich bereits eine Stunde vor der Demo im Innenhof des Römers versammelte, würde mit den gelben ADFC-Warnwesten im Stadtbild Furore machen.

Für nächstes Jahr wünsche ich mir auch so eine laue Sommernacht, so viele gut gelaunte, kreative Teilnehmerinnen und Teilnehmer und so wenig Zwischenfälle, wenn es wieder heißt: Mehr Platz für Radler, nicht nur heut' Nacht!

Euer Letzter – Günter Tatara