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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Rad und Go Zwei Sportarten mit fünf Buchstaben

Was hat Go mit Radfahren zu tun? Eigentlich nichts, aber ich habe festgestellt, dass sehr viele Go-Spieler auch begeisterte Langstreckenradler sind. Einige unter ihnen betreiben diesen Sport schon seit vielen Jahren. Ich habe damit begonnen, als Radfahrer noch als dumme Menschen galten, die vergessen hatten ein Auto zu kaufen. Und da ich skurrile und individualistische Hobbys liebe, war das damals genau das richtige für mich. Heutzutage kann ich trotzdem nicht mehr davon lassen.

Der deutsche Sportbund hat mit Plakaten darauf hingewiesen, dass Sport im Verein am schönsten ist – warum dann auch nicht im Go-Verein? Also habe ich mal ein Email-Rundschreiben losgelassen und nach Gleichgesinnten gesucht. Das Ergebnis: Sieben Ritter der Pedale fanden sich bei schönstem Wetter am 14. Juni 2003 in der berühmten Go-Hochburg Garfeln bei Hörste ein.

Am Samstag war die Zielrichtung das Sauerland. Zunächst einmal ging es über Feldwege zur Wewelsburg. Aufmerksame Go-Zeitungsleser werden diesen Ort schon kennen, weil es hier bereits schon Begegnungen von Karatekämpfern und Go-Spielern gab. Es gibt also auch noch andere interessante Sportkombinationen.

Die Strecke von der Wewelsburg zur Aabachtalsperre war das schönste Teilstück: Ruhige Straßen, viel Wald und ein Berg nach dem nächsten.

Wenn sich Go-Spieler treffen, gibt es natürlich auch einen Wettbewerb: An einigen Anstiegen wurden Bergpunkte vergeben. Hier waren die Rennradfahrer mit ihren leichten Maschinen natürlich im Vorteil. Sieger wurde Christoph mit seinem Aluminiumrad im Zeitfahr-Design. Den zweiten Platz habe ich mir mit Hartmut geteilt, der fast eine Kopie von Lance Armstrongs Rennrad fährt (man darf ja ein bisschen übertreiben). Rainers Rad ist so eine Art Mercedes unter den Muskel betriebenen Fahrzeugen und hat deswegen natürlich einen Höhenmesser (gibt es den eigentlich bei Mercedes?). Wir hätten gerne gewusst wie viel Meter wir erklommen haben, aber Rainer hat das Gerät auf Null gesetzt ohne sich den Wert zu merken. Der echte Sportsmann genießt und schweigt. Aber der Tacho war nicht genullt und zeigte, dass wir satte 132 km abgespult hatten.

Abends wurde dann ausgiebig und zur vollen Zufriedenheit der Radler gegrillt, wobei es auch jede Menge Gemüse und Salat gab für die Grünfutterfreunde unter uns.

Wer schon mal eine Etappen-Tour gemacht hat, weiß, dass der zweite Tag immer der härteste ist. Das Tempo war merklich geringer als am Vortag. Auf eine Bergwertung wurde verzichtet. Um es uns etwas leichter zu machen, sind wir mit Zug und Auto nach Altenbeken gefahren, um unserem Ziel, dem Hermannsdenkmal schon einmal etwas näher zu kommen. Erst ging es sanft hinauf zur Velmerstot, dem höchsten Berg des Teutoburger Waldes mit einem großartigen Ausblick. Dann ging es zu den Externsteinen, eine skurrile Felsformation, die auch prima in einen Winnetou-Film passen würde. Zum krönenden Abschluss gab es noch eine kleine sportliche Herausforderung: Das Hermannsdenkmal. Hier sind wir nicht aus historischem Interesse hochgefahren, sondern wegen der rasanten Abfahrt.

Das Fazit dieses Tages: ca. 60 km mit unglaublichen 1340 Höhenmetern. Na ja, so eine teure technische Ausstattung muss seinem Besitzer auch mal ein wenig schmeicheln.

Ach so – Go gespielt wurde natürlich auch, aber ohne Tacho und Höhenmesser.

Bernhard Kraft

Über den Tellerrand

Ich gebe zu, neben dem ADFC gehöre ich noch einem zweiten Verein an: Dem Deutschen Go-Bund. In dessen Vereinszeitung (DGoZ, Nr. 4/2003) musste ich neulich entdecken, dass es tatsächlich Fahrrad fahrende Go-Spieler gibt (ich selbst gehöre nicht dazu, da ich in letzter Zeit leider kaum Zeit zum Go spielen finde – und zum Fahrrad fahren eigentlich auch nicht…). Aber es ist doch eine gute Gelegenheit, die Frankfurter ADFCler mal über den Tellerrand blicken zu lassen.

Go ist vor über 4000 Jahren in China entstanden und kam über Japan nach Europa. Die Regeln sind sehr einfach und lassen sich in fünf Minuten erklären. Die Komplexität des Spieles liegt jedoch deutlich über der von Schach.

Gespielt wird Go mit schwarzen und weißen Steinen auf einem Brett mit 19x19 Linien. Es wird abwechselnd auf die Schnittpunkte der Linien gesetzt. Ein einmal gesetzter Stein wird im Laufe des Spiels nicht mehr bewegt, es sei denn er wird gefangen. Ziel ist das Abgrenzen von Gebiet – freien Schnittpunkten auf dem Brett –, wobei allerdings auch gegnerische Steine gefangen werden können. Gewonnen hat, wer am Ende mehr Gebiet abgegrenzt hat.

Wer mehr über Go erfahren möchte, besucht am besten einen der Frankfurter Spieleabende (Dienstag ab 18:00 Uhr im „Haus Ronneburg“, Gelnhäuser Str. 2 und Donnerstag ab 18:30 im „Plateau“, Neuer Wall 15), surft im Internet unter www.dgob.de oder wendet sich direkt an mich (Ralf Haselhorst).

Aus Insider-Kreisen weiß ich übrigens, dass das Foto getürkt ist. Die 20%ige Steigung ist niemand gefahren, außer die paar Meter, die für das Bild erforderlich waren.

10. März 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |