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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Global denken, lokal verzweifeln. Ein Kommentar

Lobenswert ist die Initiative aus Eschborns Rathaus, die Öffentlichkeit mit ihrer eigenen kommunalen Wirklichkeit in der globalen Welt zu konfrontieren: Man erstickt im Straßenverkehr; neue Wege und Kooperationen für eine integrierte Mobilität zu knüpfen ist nicht einfach; die Betroffenen und Handelnden brauchen mehr Gehör bei den politisch Verantwortlichen. Man erinnert sich dabei des alten Spontispruchs: global denken, lokal verzweifeln. Als ADFC setzen wir mit Lösungsansätzen auf eine deutliche Förderung des Radverkehrs, mit einer Verbesserung des innerörtlichen, aber auch des regionalen Verkehrs. Stichwort hierzu: die Realisierung von Fahrrad-Schnellwegen. Dabei sind Konzepte wie beim (öffentlichen) Nahverkehr mit einfachen Radverleihsystemen für Nahmobilität hilfreich und entsprechende Maßnahmen zum sicheren Radeln in der Stadt der Sache dienlich. Lücken schließen, um aufs Auto verzichten zu können – von zu Hause bis an den Arbeitsplatz. Das hilft ganz sicher auch zu einer schadstoffärmeren Umwelt! Leider wurde in der Debatte nicht erwähnt, wie sehr oftmals Renditeinteressen einer Erneuerung sowie einem effizienten Klimaschutz entgegenstehen. Auf dem Primat der Politik zu bestehen reicht nicht aus. Erinnert sei an "Dieselgate", den einst "zu teuren" Katalysator und an die Zunahme an SUVs (statt Aufbau einer Infrastruktur für E-Mobilität). Vor Ort erhält der Pkw-Verkehr oftmals Vorrang vor allen anderen. Nur wenige Städte haben den Mut, Neues zu wagen.

Dass außer Vertretern der Grünen keine anderen Mitglieder aus der Eschborner Politik Interesse an der Veranstaltung zeigten, bestärkt die Aussage der Experten: Das Verständnis für eine neue Mobilität und die Konsequenzen an politischen und mutigen Entscheidungen daraus muss erst mal in die Köpfe der politischen Entscheidungsträger gelangen. Eine baldige Wiederbesetzung der Stelle des Fahrradbeauftragten durch die neue politische Mehrheit wäre hier ein deutliches Zeichen. Eine Erkenntnis dürften aber die meisten Teilnehmer/-innen mit nach Hause genommen haben: vor Ort aktiv bleiben und den Entscheidungsträgern praktikable Entscheidungshilfen vorlegen, auf allen Ebenen.

Helge Wagner