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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Reparieren geht über Studieren

Bild zum Artikel Hier kann jetzt unter Anleitung geschraubt werden, wenn das Fahrrad defekt ist: die Selbsthilfe-Werkstatt auf dem Campus Westend an der Max-Horkheimer-Straße
Bertram Giebeler

Der ADFC leistet Starthilfe für eine Fahrradreparatur-Selbsthilfewerkstatt auf dem Uni-Campus.

Am Dienstag, 25. Juni, war es endlich soweit, die Vorbereitungen hatten sich über Jahre (!) hingezogen: auf dem Uni-Campus Westend wurde die Fahrradreparatur-Selbsthilfewerkstatt eröffnet, in zentraler Lage in einem Container. Irgendwann in den nächsten Jahren soll dann eine feste Unterkunft gefunden werden.

In der Werkstatt sind zu den angegebenen Öffnungszeiten fachkundige Menschen zugegen, die einem zeigen, wie der jeweilige Schaden am Fahrrad behoben werden kann, was dann auch möglichst an Ort und Stelle geschieht. Träger ist der "Gemeinnützige ASTA Fahrrad-Werkstatt e.V." Der Verein hat sieben Mitglieder, zwei davon sind ADFC-Aktive. Der ADFC Frankfurt hat über einen langen Zeitraum Starthilfe für das Projekt gegeben, durch Beratung in Sachen Recht und Technik. Neben den zwei Vereinsmitgliedern Klaus Schmidt-Montfort und Lars Nattermann waren dies vor allem die erfahrenen ADFC-Aktiven Wehrhart Otto (Recht, Personal und Finanzen) und Rainer Mai (Ausrüstung und Reparaturtechnik).

Angesichts der Massen von Fahrrädern, die auch bei bescheidenem Wetter auf dem Campus stehen, wird sicher kein Mangel an Kundschaft sein. Die Studierenden haben zwar alle das Semester-Ticket des RMV, und günstig Call- A-Bikes ausleihen können sie auch. Trotzdem ist für Tausende von ihnen das eigene Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl. Das freut nicht nur uns als ADFC, sondern auch die VGF, denn es entlastet die oft völlig überfüllte U-Bahn an der Holzhausenstraße.

Gut für Frankfurt: noch mehr Studierende aufs Rad bringen!
Es lohnt sich also, auf einen noch höheren Radverkehrsanteil unter den Studierenden hinzuarbeiten. Die Werkstatt ist ein Teil der Infrastruktur dafür. Andere Bestandteile sind ausreichende Abstellanlagen in Institutsnähe und gut ausgebaute Radwege im weiteren Umfeld der Uni. Der Radweg an der Hansaallee ist schon mal ein guter Anfang, weiter südlich sieht es leider noch nicht so fahrradfreundlich aus. Der schmale Bordstein-Radweg am Reuterweg beispielsweise ist für stärkeren Radverkehr schlicht indiskutabel.

Die über viele Stadtteile verteilten Hochschulstandorte – Westend, Bockenheim und Riedberg (Uni), Sachsenhausen (Uni-Klinikum), Nordend (FH/UAS, Musikhochschule und Finanzakademie), nördliches Bockenheim (Sportinstitut), Oberrad (Theologie) und demnächst Niederrad (Fußball) – machen ganz Frankfurt zu einem einzigen Campus. Es gibt hier über 60.000 Studierende, ein erheblicher Teil von ihnen wohnt auch hier oder in den näheren Vororten. Möglichst viele von ihnen aufs Fahrrad zu bringen, indem man die geeignete Infrastruktur dafür anbietet, wäre ein lohnendes – und erreichbares – Ziel für die Stadt!

Bertram Giebeler