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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Zeiten haben sich geändert

Radfahren in New York City und an der US-Westküste

Als ich Anfang dieses Jahres "Stadt per Rad: New York" gebucht hatte, dachte ich, ich würde mich in ein großes Abenteuer stürzen. Doch weit gefehlt: Wie auf dem Ausschnitt der "NYC Cycling Map" zu sehen, gibt es – vor allem auf Manhattan und in Queens – ein ausgedehntes Radwegenetz. Die Routen sind einheitlich gekennzeichnet und teilweise durch Rinnsteine vom Autoverkehr abgetrennt, damit wirklich autofrei.

Die großen Brücken über den East River, die Manhattan mit Queens verbinden, haben eigene Radwege, die kreuzungsfrei an die Stadtstraßen angebunden sind und auch eifrig benutzt werden. Sicherlich wird hierdurch auch ein wenig Druck von dem häufig überlasteten Straßen- und U-Bahn-Netz genommen.

Auf Manhattan führt der Hudson River Bike Path durchgehend vom Battery Park ganz im Süden meistens durch Grünanlagen etwa 20 km bis hinauf zur Nordspitze, die der Inwood Hill Park bildet. Man merkt hier nicht viel von der riesigen Stadt und hat viele schöne Ausblicke auf den Hudson River.

Radweg auf der Manhattan Bridge über den East River

Bikelane in New York

links: Radweg auf der Manhattan Bridge über den East River
rechts: Bikelane in New York
Fotos: Wolfgang Loos

Aber auch auf den Straßen hatte ich niemals ein mulmiges Gefühl, da die New Yorker sehr höflich sind. Noch ätzender als in Frankfurt sind allerdings die unzähligen Ampeln, die oft an jeder Kreuzung stehen, von New Yorker Radfahrern allerdings oft übersehen werden.

Ganz wie zu Hause habe ich auch Fahrradständer, die denen in Frankfurt gleichen, und Mietfahrräder (city bike) gesehen.

Nach den Erfahrungen in New York besuchte ich Freunde in Long Beach an der Westküste, einer Stadt mit etwa 400.000 Einwohnern im Großraum Los Angeles.

Zusammenstellung von Werbetafeln in Long Beach, Kalifornien Zusammenstellung von Werbetafeln in Long Beach, Kalifornien
Foto: Wolfgang Loos

Auch dort wird das Radfahren gefördert. Auf einer Hauptstraße habe ich verschiedene Tafeln fotografiert und zusammengestellt, die für das Radfahren werben, wahrscheinlich, um mehr Fahrradfahrer in die Innenstadt mit ihren Parkplatzproblemen zu locken. So gibt es markierte Radwege, Fahrradständer und extra Fahrradampeln.

Der mehr als 30 km lange Radweg am San Gabriel River ist zwar perfekt angelegt und kreuzungsfrei, aber landschaftlich meistens nicht sehr ansprechend.

Unvergesslich bleibt für mich eine Regelung, die ich vor Jahrzehnten in einem State Park in der Nähe von Chicago gesehen hatte: Selbstverständlich war dort das Autofahren erlaubt, aber Radfahren war verboten! Nach längeren Überlegen kam ich auf den Grund: Rad fuhren damals nur Kinder und dies war auf den Autostraßen im Park zu gefährlich.

Die Zeiten haben sich geändert und selbst in den USA ist Radfahren heute eine selbstverständliche Alternative zum Autofahren mit all seinen Nachteilen.

 

Wolfgang Loos