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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Schulstraße ist bislang für Radfahrer nur abschnittsweise in beiden Richtungen befahrbar. Damit wird eine kurze Verbindung zwischen Friedberger Straße/ Nordbahnhof und Innenstadt "verschenkt"
Foto: Joachim Brendel

Fahrradklimatest – Bad Vilbel weit hinten

Wo hapert es am meisten?

Wie bereits im Februar dieses Jahres berichtet, hat die Stadt Bad Vilbel beim letzten Fahrradklimatest des ADFC sehr schlecht abgeschnitten. Mit einer Durchschnittsnote von 4,15 fiel das Urteil sogar noch schlechter aus als bei der letzten Erhebung im Jahr 2005. Während sich die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der SPD noch mit diesem Ergebnis befassen soll, haben wir die Antworten detailliert ausgewertet.

Neben der Benotung ihrer Stadt anhand von konkreten radverkehrsbezogenen Kriterien hatten die Teilnehmer auch die Möglichkeit, in einem Freitextfeld die Radverkehrsbedingungen in ihrer Gemeinde allgemein zu kommentieren. Hiervon machten in Bad Vilbel 46 Personen Gebrauch. Am häufigsten (20 Antworten) wurde kritisiert, dass es in Bad Vilbel zu wenige Radwege gibt bzw. dass die vorhandenen Radwege lückenhaft oder baulich ungeeignet sind. Ein weiteres großes Problem (zwölf Nennungen) stellt der fahrradunfreundliche Ausbau der Frankfurter Straße dar. Zehn Teilnehmer mahnten eine Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer an.

Als Folge der fehlenden oder ungeeigneten Radwege beschrieben viele Kommentare (acht Nennungen) Konflikte mit Kraftfahrzeugen im fließenden Verkehr, daneben aber auch mit Falschparkern. Hier wurde auch bemängelt, dass die Stadt gegen solche Verstöße zu wenig unternimmt. Ähnlich oft (fünf Mal) wurde auf Konflikte mit Fußgängern auf gemeinsamen Rad-Fußwegen sowie insbesondere auf dem Nidda-Radweg verwiesen.

Als weiteres Problem wurden die vielen Baustellen der letzten Zeit genannt (sieben Nennungen). Aber nicht nur die Baustellen an sich wurden angesprochen, sondern auch das wenig professionelle Management der Umleitungen. Die Wegweiser für die langfristige Umleitung des vielbefahrenen Nidda-Radwegs etwa wurden als DIN-A4-Seiten mit schnell verblassender Tinte gedruckt und schlecht sichtbar angebracht. Dies passt zum Eindruck eines anderen Teilnehmers, dem auffiel, dass die Stadt die wenigen Verbesserungen für Radfahrer nicht richtig vermarktet.

Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete die Frage der Anbindungen an die Nachbargemeinden. Drei Teilnehmer vermissten einen Radweg vom Heilsberg nach Bergen-Enkheim. Häufig bemängelt wurden auch – und zwar von Teilnehmern sowohl aus Bad Vilbel wie auch aus Karben – die Verbindungen von Dortelweil nach Karben (der ehemals von Pappeln gesäumte Weg) sowie nach Klein-Karben und Petterweil. Die vorhandenen Pfade oder Wirtschaftswege sind überwiegend in einem sehr schlechten Zustand und bei Regenwetter gar nicht nutzbar. Auch eine Aufwertung des Weges an der B3 zwischen Dortelweil und Massenheim sowie eine bessere Anbindung in Richtung Maintal wurde gewünscht.

Weitere Kritikpunkte betrafen die Verkehrssituation am Heilsberg sowie entlang der Friedberger Straße und schließlich das Fehlen geeigneter Fahrradabstellanlagen.

Joachim Brendel