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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Leserbrief:

Bleibt der R3 am Mainufer?
Merkwürdigkeiten aus dem Verkehrsdezernat

Hochuferweg: Kopfsteinpflaster am Walther-von-Cronberg-Platz.
Versteckte Auffahrt zum engen Geh- und Radweg hinter der Flößerbrücke.
Fotos: Gisela Becker

Im Magistratsbericht B 552 vom 27.8.2010 las ich zum südlichen Mainufer-Radweg folgenden Passus: "Im Interesse aller Nutzerinnen und Nutzer der Mainuferwege sollten an Geschwindigkeit interessierte Radfahrer und Inlineskater auf den parallel zum Uferpromenadenweg auf dem Hochkai des südlichen Mainufers verlaufenden, durchgängig asphaltierten Radweg ausweichen."

Merkwürdig fand ich, dass entgegen meiner bisherigen Wahrnehmung auf dem südlichen Hochufer ein asphaltierter Radweg sein sollte, fahre ich diese Strecke zwischen Frankfurt und Offenbach doch sehr häufig entlang, manchmal unten am Ufer, manchmal extra oben, um Mängel oder Baufortschritte im städtischen, äußerst lückenhaften Radverkehrsnetz zu sehen. Um den Sachverhalt baldigst in Augenschein zu nehmen, fuhr ich sogar bei Regenwetter mit dem Rad dort entlang und vergewisserte mich mit Digitalfotos, dass meine Wahrnehmung stimmte: Die Leute im Verkehrsdezernat irren: Es gibt zwischen Deutschherrnbrücke und Alter Brücke keinen asphaltierten Radweg auf dem Hochufer. Nur im Abschnitt Alte Brücke bis Friedensbrücke gibt es einen asphaltierten Bordsteinradweg, doch leider als ZweirichtungsRadweg, so dass viel Radverkehr auf den Gehweg ausweicht.

Was es gibt von Ost nach West: Zwischen Deutschherrnbrücke und Flößerbrücke über einen längeren, autofreien Abschnitt eine wassergebundene Decke als gemeinsamen Geh- und Radweg, der am Walther-von-Cronberg-Platz in Kopfsteinpflaster übergeht. Dort wechselt viel Radverkehr auf den Gehweg, weil dort Platten liegen. Die Strecke zwischen Flößerbrücke und Alter Brücke ist auf engem Raum auf Betonplatten als gemeinsamer Geh- und Radweg ausgewiesen, auch hier nichts von Asphalt. Dort wäre ein Asphaltband durchs Kopfsteinpflaster wunderbar für den Radverkehr, für InlineskaterInnen usw. Der schon länger beschlossene Radweg auf der Straße am südlichen Hochufer zwischen Flößerbrücke und Alter Brücke ist noch nicht gebaut. Ich schrieb das Fahrradbüro auf Grund der oben zitierten Aussage an, erhielt aber noch keine Antwort.

Kopfsteinpflaster am Mainufer wird durch Asphaltband barrierefreier

Der genannte Magistratsbericht beruhte auf meinem Stadtverordneten-Antrag, die hinderlichen Kopfsteinpflasterflächen an beiden Mainufern durch Asphalt zu ersetzen. Barrierefreie Wegoberflächen sind für alle eine Erleichterung, ob zu Fuß, mit Rollator oder Kinderwagen oder dem Rad. Und der überregionale Radweg R3 hätte in Frankfurt endlich eine deutliche Qualitätsverbesserung durch eine durchgehend glatte Oberfläche. Ein Asphaltband durch die Kopfsteinflächen ist nun zugesagt. Ich werde öfter nachschauen, wann der Teer dort fließt.

Doch was empfiehlt der Verkehrsdezernent im besagten Bericht weiter? Er schlägt vor, dass alle schnellen Pedaleure auf dem südlichen Hochufer fahren sollen, das gar keinen asphaltierten Radweg hat! Bedeutet das, dass der Verkehrsdezernent den R3 vom wunderbaren Flußufer in den Straßenlärm und den gefährlichen Autoverkehr verlegen will? Bedeutet das, dass sechs Ampelkreuzungen zwischen Flößerbrücke und Friedensbrücke für den Radverkehr und für den R3 eine Qualitätsverbesserung darstellen sollen?

Ich bin reichlich entsetzt über diese Vorstellung und Zumutung des Verkehrsdezernenten und hoffe, dass das Papier unter "Entschuldigung – großer Fehler" im Papierkorb verschwindet. Nichtsdestotrotz verlange ich mit einem Zusatzantrag eine schriftliche Korrektur, weil aus Parlis, dem Parlamentsinformationssystem kein Schriftdokument verloren geht.

Schlussbemerkung: Für den Abschnitt Flößerbrücke bis Alte Brücke ist ein Radweg entlang dem Straßenrand beschlossen, doch immer noch nicht umgesetzt. Ob Radwege für InlineskaterInnen wirklich freigegeben sind, wie der Magistrat behauptet, glaube ich nicht und wäre rechtlich zu klären.

Gisela Becker


Der ADFC teilt die Kritik großenteils und traf damit beim Radfahrbüro auf offene Ohren. Gisela Becker wendet sich allerdings an die falsche Adresse. Verantwortlich für den Inhalt des Magistratsberichts ist die grüne Umweltdezernentin Manuela Rottmann und nicht der grüne Verkehrsdezernent Lutz Sikorski.

Fritz Biel