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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Editorial

Es ist heiß in Frankfurt. Am Sonntag, morgens um sieben Uhr, zeigt das Balkonthermometer bereits 28°C. Das Zimmerthermometer steht dem kaum nach. Ein Ausflug zum Offenbacher Schultheisweiher bringt nur vorübergehend Abkühlung. Im Wasser und auf der schattigen Wiese ist es an diesem ruhigen Morgen auszuhalten, doch die Sonne steigt höher und vertreibt mich bald zurück ins Ostend, wo auf dem Balkon inzwischen 34°C erreicht sind. Da fällt das Denken schon merklich schwer.

Foto: Peter Sauer

Dabei könnte man so vielen Themen rund um das Fahrrad nachgehen – mehr denn je zuvor, wenn ich nur die letzten Jahrzehnte berücksichtige. Beispiele gefällig? Dekorateure kommen ohne Fahrrad kaum noch aus – nahezu jede Branche schmückt ihre Schaufenster mit Velos, je nach Geschmack im gemütlich-soliden Hollandrad-Stil oder im modern-urbanen Fixi-Ambiente. Internationale Kongress-veranstalter bieten statt Busfahrten geführte Radtouren durch die Kongressstadt an oder werben mit Leihrädern um Besucher (wie anlässlich der Kongressmesse IMEX in Frankfurt zu beobachten war). "Critical Mass", eine seit Jahrzehnten aktive Bewegung mit dem Ziel, den Straßenverkehr durch die schiere Masse an Radlern zu beinflussen, scheint überholt – Morgen für Morgen stauen sich Velo-Mobile vor den Innenstadt-Ampeln und werden wie selbstverständlich zu einer kritischen Masse, die den Verkehr beeinflusst.

Auch andernorts könnte man Fahrradthemen nachgehen. In Würzburg wurde eine vielbefahrene Radstrecke mit neun unterschiedlichen Belägen gebaut und die Nutzer wurden um ihre Meinung gebeten. Zwei dicke Ergebnis-hefte der Wegebauer liegen als Bericht an den dortigen Magistrat vor, doch was dieser daraus gemacht hat, bleibt (auch für den Würzburger ADFC) im Dunkeln. Da möchte man doch gerne mehr wissen. Aber es ist einfach zu heiß.

Noch gerade rechtzeitig vor der Hitzewelle haben sich vier Mitglieder unserer Verkehrs-AG andernorts umgesehen. In Kopenhagen soll es nicht nur eine ganz andere Fahrradkultur geben als hierzu-lande, auch die Temperaturen sind dort dem Denken weniger hinderlich. Bewiesen haben die vier das mit ihrem lesenswerten Bericht über die dänische Hauptstadt in diesem Heft.

In Frankfurt plädiere ich derweil gedankenlos für "Hitzefrei". Danach kümmern wir uns wieder um Fahrradthemen.

Kommt gut durch den Sommer.

Peter für das Redaktionsteam