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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Bike & Fly auf dem Hoherodskopf

Ein Tourenbericht

In der Luft

Mit einem fast schon verklärten Lächeln stieg Agnes aus dem Flieger. Für sie hatte sich die lange Tour mit dem Fahrrad auf den "Hoko" auf jeden Fall gelohnt. Die Beschleunigung, die man erfährt, wenn die Winde den Segler innerhalb weniger Sekunden auf eine Höhe von 300 bis 400 Meter über Grund bringt, und anschließend das ruhige Kreisen und Dahingleiten vermitteln zwei völlig unterschiedliche Eindrücke. Vielleicht waren es diese Unterschiede, die Falk nach anfänglicher Skepsis und dem dann doch absolvierten Flug zu der Aussage veranlassten, dass er Segelfliegen "nicht zu seinem Hobby machen" werde.

Bike & Fly zum Hoherodskopf am 10. Mai 2015. Von links: Falk, Matthias, Dieter, Herbert, Agnes. Dahinter die Startwinde für die Segelflieger, die Landebahn und der Sendeturm auf dem "Hoko".
Foto: Matthias Marcks

Das Wetter war hervorragend, die Thermik ebenfalls. Wäre nicht die Rückkehr nach Hause für denselben Tag vorgesehen gewesen, so wäre sicherlich mancher Flug noch ausgedehnt worden.

Im Übrigen geht es auf dem Segelfluggelände Hoherodskopf, auf dem sich der Flugsportclub Rüsselsheim niedergelassen hat, eher gemütlich zu. Hektik kennt man hier nicht. Es wird über Technik, Wetter und Flüge geredet, und dabei gibt es Kaffee und Kuchen. Für die ADFC-Tour hatte ich zur Verpflegung gegrillte Würstchen und Kartoffelsalat organisiert, sodass sich alle für die Heimfahrt stärken konnten. Insgesamt verbrachten wir drei kurzweilige Stunden auf dem Vulkan.

Auf dem Fahrrad

Angefangen hatte die Tour pünktlich um 8 Uhr am Kurhaus Bad Vilbel. Die vier angemeldeten Teilnehmer hatten sich bereits vorher versammelt und die Vorstellung und meine kurze Tourenbeschreibung waren schnell abgehakt. In Karben nahmen wir unseren sechsten Mann praktisch im fliegenden Start mit und rollten so recht zügig, aber ohne Anstrengung den Nidda-Radweg R4 hinauf in Richtung Nidda-Stausee. Bis dahin waren nur kurze Stopps nötig, um die Kleidung der im Lauf des Vormittags steigenden Temperatur anzupassen oder um Flüssigkeit aufzunehmen oder abzulassen.

Nach einer kurzen, aber kräftigen Steigung am Ortsausgang von Rainrod erreichten wir nach zwei Stunden und 45 Minuten bzw. 55 Kilometern Wegstrecke die Staumauer des Nidda-Stausees. Der Kiosk am anderen Ufer bot Kaffee an und die Tische luden ein, die mitgebrachte Verpflegung zu verzehren. Leider musste einer der Teilnehmer bereits hier die Rückfahrt antreten. Nach einem erstaunten Blick auf die Uhr war ihm spontan klar geworden, dass unser Ausflug wohl tatsächlich den ganzen Tag dauern würde. Dem aber stand ein Termin entgegen, den er für 16 Uhr in Bad Vilbel vereinbart hatte. So machte er sich auf eigene Faust auf den Heimweg – nicht ohne zu versichern, dass er gerne wieder dabei wäre, sollte die Tour wiederholt werden. Wir übrigen fünf warteten nicht auf den Bus der Vulkan-Express-Linie, sondern bezwangen die restlichen 400 Höhenmeter und 10 Kilometer Distanz bis zum Fluggelände binnen 1.15 Stunden aus eigener Kraft.

Die Abfahrt im Anschluss an unseren dreistündigen Aufenthalt brachte uns in rasantem Tempo nach Sichenhausen ins Niddertal und über Kaulstoß und Burkhards auf ein kurzes Stück der B 276, das uns über einen Bergrücken am Gederner Segelflugplatz vorbei nach Gedern führte. Am Ortsausgang Gederns schwenkten wir auf den Vulkanradweg ein, die ehemalige Trasse der Oberwaldbahn. In Hirzenhain vereinigt sich der Merkenfritzer Bach, dem wir ab Gedern gefolgt waren, mit der Nidder, die auch von Sichenhausen bis Burkhards bereits einmal unseren Weg gesäumt hatte. Der Vulkanradweg führt sodann durchs Niddertal bis nach Gronau (auch wenn er dort gemeinhin nicht mehr so genannt wird). In Büdesheim verabschiedete sich unser Karbener Gast, um seinen Heimweg den Rand des Karbener Waldes entlang anzutreten. Zwei Gäste hatten sich bereits auf dem Segelflugplatz von der Gruppe verabschiedet, um Freunde in der Nähe zu besuchen, bevor sie dann auf eigene Faust heimfahren wollten. Deshalb waren wir nun nur noch zu zweit und rollten zügig der Heimat entgegen. Gegen 18.45 Uhr, nach drei Stunden und 15 Minuten sowie 67 Kilometern, schlossen wir den Kreis.

Insgesamt eine gelungene Tour – Wiederholung folgt!

Matthias Marcks