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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Kompass für die Verkehrspolitik

Bad Homburger Politiker beantworten Fragen des ADFC

Auch wenn die Kommunalwahl bei Erscheinen dieses Hefts bereits entschieden ist, kann es, wie schon 2015, zu einer Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters (es kandidieren nur Männer) kommen. Außerdem ist es sinnvoll, die Ergebnisse der Verkehrspolitik-Umfrage des ADFC Bad Homburg / Friedrichsdorf im Laufe der Legislaturperiode immer mal wieder hervorzuziehen und die Politiker an ihre Aussagen zu erinnern. Den Antworten der Parteien und OB-Kandidaten auf unsere Fragen ist zu entnehmen, dass die Förderung des Radverkehrs ein wichtiges Thema in der kommenden Legislaturperiode sein wird. Im Detail gehen die Antworten jedoch deutlich auseinander. Alle Inhalte zur Umfrage können auf unserer Internetseite unter adfc-bad-homburg.de/kommunalwahl2021 heruntergeladen werden.

Die drei wichtigsten Projekte in den nächsten fünf Jahren sind der Ausbau des Schienenverkehrs (CDU) bzw. der U2 (SPD), die Erstellung des "Integrierten Verkehrs- und Mobilitätskozepts" (CDU) und die Verkehrsentlastung der Innenstadt (SPD, BLB). Die BLB, DIE GRÜNEN und DIE LINKE konzentrieren sich auf die Förderung des Radverkehrs und wollen eine Umverteilung des vorhandenen Straßenraums unterstützen. Die FDP mahnt, andere Verkehrsmittel, insbesondere das Auto, nicht zu diskriminieren.

CDU und SPD wollen weitgehend am Radverkehrskonzept (RVK) festhalten und es in Einzelfällen weiterentwickeln, während die FDP die im RVK hauptsächlich vorgesehenen Schutzstreifen ablehnt und auf die Naturachsen abseits der Straßen verweist. DIE GRÜNEN und BLB wollen den Radverkehr am stärksten fördern und unterstützean viele Initiativen und Vorschläge des ADFC. Auch DIE LINKE spricht sich für sichere Radverbindungen aus. Die AfD ist grundsätzlich für sicheren Radverkehr, hält das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel allerdings für praxisfern.

Weiterhin in der Diskussion werden der Hessenring und die auch für Schüler wichtige Verbindung von der Urseler Straße über den Hindenburgring bis zum Untertor bleiben. Diese bisher vierspurig ausgebauten Strecken wurden gesondert abgefragt. CDU, SPD und AfD sind der Meinung, dass Schutzstreifen ausreichen, GRÜNE, BLB und LINKE befürworten eine geschützte Radspur von mindestens 2,30 Meter. Die FDP sieht im Umfeld der Schulen keinen Handlungsbedarf.

Die Antworten der OB-Kandidaten weichen kaum von denen der sie unterstützenden Parteien ab. Die größte Diskrepanz gibt es zwischen Dr. Kreuder und der SPD. Während die SPD an der Verkehrspolitik der vergangenen Jahre weitgehend festhalten will, befürwortet Dr. Kreuder eine klare Präferenz für das Fahrrad. Er will den Umweltverbund stärken. Alexander Unrath (GRÜNE) greift einen Vorschlag aus unseren Forderungen für ein fahrradfreundliches Bad Homburg auf, die Kreuzung am Untertor nach niederländischem Vorbild umzubauen. Fahrradfreundlich ist auch Armin Johnert (BLB), wohingegen der amtierende Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) seine bisherige Linie der Umsetzung des RVK weiter verfolgt. Eine Kurzfassung der Antworten der OB-Kandidaten ist der Tabelle zu entnehmen.

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Ralf Gandenberger