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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Winterradeln an der Riviera

Vieux Port in Nizza
Foto: Wolfgang Maier

Nach den Erfahrungen mit dem vorletzten ­endlosen Winter brachen zwei passionierte ­Radler aus Bad Homburg Mitte Januar mit vollbeladenem Auto auf an die italienisch-französische Küste. Das Auto transportierte außer 2 Mountainbikes, Sommer- und Winterradlerklamotten auch Großpackungen Müsli (Andrea) und Hausmacher-Dosenwurst (Wolfgang). 5 Wochen später war bei der Rückkehr der Autoinhalt doch überraschend anders.

Adieu mon Vélo
Vier Tage Regen an der italienischen Riviera, in unserem engen dunklen Appartement sind wir wie gestrandet. Bei nächtelangem Gewitter kein Satellitenempfang, keine Wettervorhersage, keine Hoffnung auf Besserung. Die berühmten Küstenwanderwege in Cinque Terre sind teilweise gesperrt und nicht zugänglich. Auch in unserer Nachbarschaft führen steile, gepflasterte ligurische Pfade, aber sie sind durch die Wassermassen so glitschig, dass wir keine großen Touren unternehmen können. Dafür habe ich von unserem Adlernest einen sagenhaften Ausblick auf die fjordähnliche Bucht von La Spezia, wenn Regen und Nebel es erlauben. Orangen kann ich fast aus dem Fenster pflücken und schmuse mit unserem Hauskater, der einmal in der Nacht heimlich durch mein Schlafzimmerfenster reinhüpft und selig auf meinen T-Shirts übernachtet.

Wir erholen uns in einem leicht angestaubten Belle-Epoque Anwesen: dem Grand Hotel des Anglais in San Remo. Durch die Stadt und 20 km entlang der Küste führt ein Bahntrassenradweg, der gleichzeitig Laufsteg für die neuesten Radklamotten ist. Auch hier Straßen- und Fahrradtunnelsperrungen wegen Erdrutsch, abgestürzte Balustraden und viele Schaulustige. Der Himmel ist azurblau, die Sonne scheint ganz unschuldig, als ob vor ein paar Tagen nichts passiert sei. Unsere Fahrräder passen nicht durch die altmodische Drehtür im Hotel und bleiben über Nacht auf dem Parkplatz, im chaotischen und kriminalitätsgeplagten Italien überleben sie es.

Wir reisen weiter gen Westen: Länderwechsel. Die Berge sind schroffer und felsiger, Autos luxuriöser und leiser, Villen grandioser, Restaurants vornehmer und teurer, Verbrauch an Makeup und Parfüm einen Tic erlesener, so präsentiert sich die mondäne Côte d'Azur. Wir fahren in unseren Spuren vom letzten Jahr, beziehen unser helles, geräumiges Appartement bei Nizza und können uns entspannen, wir kennen hier schon fast alles.

Am nächsten Morgen ist es in kurzer Radlerhose noch ein bisschen kühl, deshalb bleiben wir am Meer und radeln nach Antibes, ein Polizist bewundert vor dem Marché Provençale mein Fahrrad, wir kaufen bei dem gleichen Händler wie letztes Jahr zu viel von seiner köstlichen Tapenade und wandern dann 2 Stunden hinter den exklusiven Villen mit herrschaftlichen Gärten des Cap d'Antibes, wo Hollywood-Stars schon seit den "roaring twenties" ihre rauschenden Parties gefeiert haben. Auf steinigen Pfaden zwischen schroffen Felsen, zischender Brandung und bei glühender Mittagssonne. Leicht ermüdet ignorieren wir ein verführerisches Grill-Aroma eines Beach-Restaurants und finden ein Stück weiter ein geeignetes Plätzchen: Rentner sonnen sich auf den Parkbänken, die Jugend liegt tiefer auf der Holzplankenterrasse eines noch geschlossenen Restaurants direkt an der Plage. Wir legen uns dazu, strecken die nackten Füße der Sonne entgegen, die Idylle ist perfekt. Wolfgang schnarcht gleich selig, ich denke: endlich sind wir angekommen. Nach 20 Minuten wollen wir weiter, gehen ein paar Schritte zurück zum Geländer und... mich trifft der Blitz: die Fahrräder sind WEG!!!

Wir irren wie betäubt durch Antibes, wie Ritter ohne Ross nur mit Trinkflaschen in der Hand (Packtasche mit der Tapenade ist auch hin) und suchen eine Polizeistation. Unsere Versuche, in 3 Polizeistationen den Fahrraddiebstahl zu melden, bleiben erfolglos. In Antibes heißt es, hier sind schon zu viele Geschädigte, Sie müssen lange warten. Am nächsten Tag in Nizza ist eine andere Polizeistation zuständig, und abends in unserem Wohnort Cagnes-sur-Mer geht der Polizist gerade nach Hause, kommen Sie morgen, aber nicht in der Mittagspause. Gerade heute lief im französischen Fernsehen ein Bericht über steigende Zahlen der Kriminalitätsdelikte, von Woh-nungs­einbrüchen bis zu Taschendiebstählen. So werden wir die Statistik nicht weiter belasten.

Wir fragen nach dem Weg zum Bahnhof in Antibes und ein netter älterer Herr bringt uns mit seinem Auto dorthin. Vom Bahnhof in Cagnes laufen wir zu unserer Résidence, der Weg zieht sich, ich fühle mich ohne Fahrrad wie gelähmt, langsam wie eine Schnecke, so verletzlich und ausgeliefert.

Wir beschließen, unseren Urlaub zu retten und billige Ersatzräder zu kaufen, vom Flohmarkt oder Supermarkt. Tatsächlich erwerben wir noch am selben Abend in Sports Megastore Decathlon zwei einfache Räder zu akzeptablem Preis.

Die ganze Nacht blutet mein Herz über unsere entwendeten Superbikes. Wie viele Exzesse haben sie vertragen, welche halsbrecherischen Touren mitgemacht, auf steinigen Single-Trails durch den Juni­schnee in Davos und St. Moritz, etliche Zweitausender in Österreich, die Krönung war das Stilfser Joch auf 2700 m, natürlich unzählige Male das vertraute Territorium um den Feldberg, die Taunuswege konnten sie schon blind fahren. So zuverlässig trotz Beulen und Schrammen, eigentlich gehören sie in einen Fahrradhimmel und nicht in irgendeine ominöse Kaschemme mit Diebesgut, wo sie nie gefunden werden.

Vor uns und nach uns Sintflut
Seit 20 Jahren machen wir Winterurlaub irgendwo am Mittelmeer oder Atlantik, aber solche Wassermassen, die vom Himmel kommen, haben wir noch nie erlebt. Die Woche in Nizza war trotz Fahrradverlust sonnig, leicht, unbeschwert, voller Erlebnisse und Touren mit neuen Bikes. Die schönste Ankunft nach Monte Carlo vom Küstenwanderweg am Cap d'Ail, nirgendwo ist der Kontrast zwischen Belle-Epoque-Villen mit riesigen Palmengärten und der plötzlichen Hochhausenge im Steuerparadies eindrucksvoller. Optimistisch buchen wir die nächste Unterkunft, verbringen den ersten Regentag in Museen und Shopping Centrum. Bei Regen unterschreiben wir auch in der Polizeistation Antibes unsere vorher gemailte Fahrraddiebstahlanzeige, diesmal sind wir die einzigen Besucher, bei dem Wetter passieren anscheinend keine Untaten. In Cannes lassen wir uns von einer geschickten "Propriètaire" zu unserem einzigen Restaurantbesuch in Frankreich verführen, ihr Koch passt auf unsere Bikes auf. Fischsuppe und Muscheln, dasselbe Menu vom Lidl schmeckt ein paar Tage später deutlich besser. Unsere Fahrräder sind immer in Sichtweite, gemäß der Flughafenansage "Don't leave your luggage unattended", sie übernachten im Auto, auf der Terrasse oder sogar im Appartement.

Regen, Regen, Regen, die Olivenbäume stehen in riesigen Pfützen
Foto: Wolfgang Maier

Am Samstag dann ein Highlight, eine wunderschöne Radtour durch das wilde Esterel-Gebirge aus roten Porphyrfelsen, zuerst treffen wir viele bunt gekleidete Biker, aber dann sind wir ganz oben alleine und genießen die weite Sicht auf Meer und Zivilisation in sicherer Entfernung. Noch der Großeinkauf im ersten Lidl seit der italienischen Grenze. Erstaunlicherweise kaufen nicht nur wir das Krustenbrot, sondern auch viele Franzosen, Baguettes türmen sich in der Ecke, ist es Mode oder Neugier?

Wir kommen in unserem hübschen Städtchen La Londe an, wo wir schon letztes Jahr waren und erfahren, dass es hier vor zwei Wochen "Inondations" gab, Überflutungen im trockenen Süden? Im Internet finde ich weiteres: zwei Tote, 60 beschädigte Schiffe, die Armee half bei der Beseitigung der Schäden. Bei Sprühregen und eisigen 6 Grad bin ich am Sonntag der einzige Mensch draußen im Hafen, ungläubig schaue ich auf eine überflutete Straße, weggerissene Flussufer, ein weißer Minivan der Base Nautique liegt zerknüllt wie ein Papiertuch, Memento mori. Kinderspielplätze und Kräutergärten, die wir letztes Jahr auf dem neu angelegten Radweg bewundert haben, alles weggeschwemmt.

Die Wettervorhersage ist nicht gerade zuverlässig. Montag: 5 % Regen, wir radeln auf dem immer noch nicht fertigen Bahnradweg nach Cavalaire-sur-Mer zwischen herrlich duftenden Eukalypten, Orangenbäumen und ganzen Mimosenwäldern, aber es regnet oder nieselt fast die ganze Zeit. Dienstag: 30 % Regen, kleinere Tour zur Halbinsel Gien, kein Tropfen Regen. Mittwoch: 80 % Regen, es schüttet auf 150 %, mit Auto nach Toulon, die Einwohner sind ins Shopping-Centrum geflüchtet, ich versinke fast in den tiefen Pfützen im Hafen, treffe nur eine ältere Frau vor den menschenleeren ­Restaurants, die verständnisvoll meint: c'est dur, hein. Auf der Rückfahrt sehen wir auch Weinrebenreihen und Olivenbäume, die in riesigen Pfützen stehen, sind wir wirklich in dem von Waldbränden oft geplagten französischen Süden? Donnerstag ist ein wunderschöner Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein, wir machen eine Tour in der St. Tropez-Gegend vom wilden Gigaro Strand zum Cap Camarat und genießen den plötzlichen Sommer und schwitzen mit Vergnügen. Am Freitag ist das Wetter comme ci comme ça, wir essen auf dem Balkon und entscheiden uns, nicht vor den Wetterkapriolen zu kapitulieren und die nächste Unterkunft zu buchen. Die Frage ist: fahren wir am Meer weiter westlich und bleiben in mediterranem Klima oder riskieren wir einen Aufenthalt in den Bergen? Wir buchen ab Samstag Greoux-les-Baines in der Haute-Provence, am Montag soll es da zwar schneien, dafür hat unsere Appartementanlage einen Innenpool. Die letzte Woche unserer 5-wöchigen Reise kann beginnen.

Paradies in der Provence
Wir nehmen Abschied vom Mittelmeer auf der Fähre durch die Touloner Bucht, Überfahrt für 2 Euro, Ticketentwertung wie in der Straßenbahn und Fahrgäste starren unbeteiligt auf ihre Smartphones, nur ich, ein Kontinentalbewohner, begeistert auf die Wellen.

Mimosenblüte in Bormes-les-Mimosas

Provence: Platanenallee in Esparron
Fotos: Wolfgang Meier

Und dann auf ins Innere, plötzlich keine Hektik, keine Autobahnen und Shopping-Centren, fast verkehrslose Sträßchen schlängeln sich im leichten Nieselregen durch in Schlaf gesunkene Dörfer, leider auch ohne Tankstellen, aber unser durstiger Tank wird doch im letzten Moment noch gefüllt.

Ankunft in unserer letzten Résidence, geräumig und hell, schmiedeeisernes Provence-Mobiliar, Wände und Fliesen in warmen Erdtönen, Balkon mit Bogenarkade. Im Juli kostet es 10 x mehr, dafür verzichte ich gerne auf Hitze, Touristenmassen und blühende Lavendelfelder. Auch trockene kugelförmige Lavendelbüsche sind jetzt ein Blickfang, dazu majestätische Berge und Sonne satt. Etablissement Thermal öffnet erst im März, deshalb ist Gréoux noch ziemlich verschlafen, aber das ist uns recht. Wolfgang lädt Radtouren auf sein Navi und wir quälen uns auf steinigen Wegen oder steilen Sträßchen fast ohne Autoverkehr entlang so smaragdgrüner Seen, dass es schon fast kitschig wirkt, und durch pittoreske Dörfer, wo das Leben im letzten Jahrhundert stehengeblieben scheint.

Täglich 50 - 60 km und etwa 900 Höhenmeter; Sonntag: Hochebene von Valensole, Montag: Auto­ausflug zur Verdon-Schlucht, auf 1000 m Höhe liegt noch Schnee, 700 m tiefer der Verdon, Dienstag: Bergseen bei Esparron und Quinson. Mittwoch: nach St. Julien, das Bergdorf thront 600 m hoch, oben ist es kühl, aber ein grandioser Ausblick in alle Himmelsrichtungen, eine 360°-Tafel mit Beschriftung zeigt mir die Namen aller umliegenden Provence-Berge und schneebedeckten Dreitausendergipfel der französischen Alpen. Und wir sind im Süden: Rom ist näher als die Bretagne! Wir radeln noch ein Stück zur Windmühle, auf dem Dorfplatz habe ich plötzlich einen Platten, aber was für einen! Wolfgang findet drei Löcher im Schlauch, das waren Dornen, er entfernt sie aus dem Reifen. Ich drapiere in der Mittagssonne eine Steinbank mit unseren verschwitzten Radklamotten, plötzlich ist auch mein Hinterrad und Wolfgangs Vorderrad platt, das wird knapp, so viel Flickzeug haben wir nicht. Das Dorf wirkt wie ausgestorben, endlich kommt ein Auto, ich frage nach einer Schere, der Fahrer verweist mich auf die Auberge, die ist aber noch im Winterschlaf, ein Stück weiter fegt eine ältere Dame vor ihrem Haus und schneidet dann auch meine Flicken. Es ist ein weiteres Loch aufgetaucht, ich renne wieder hin, sie lädt mich diesmal in ihr vom Großvater geerbtes Haus, erzählt über die Gegend und voilà: gibt mir ihr Flickzeug. Gerettet! Wolfgang hat im Wahnsinnstempo 3 platte Reifen mit 7 Löchern repariert (soll ich es fürs Guiness-Buch anmelden?) und sitzt jetzt gemütlich auf der fast musealen Dorfbank und verspeist Baguette mit Crème Fraîche, unser Standard-Picknick. Dann geht es weiter zum Zusammenfluss von Verdon und Durance, wir gelangen an eine Hauptstraße, die französischen Kleinlaster überholen mich waghalsig und streifen dabei fast meinen Unterschenkel.

Plateau de Valensole – die größten Lavendelfelder der Provence

Palud-sur-Verdon, in 900 m Höhe
Fotos: Wolfgang Meier

Donnerstag: Eine Single-Trail-Tour durch die wilde Provence-Bergwelt, Aleppo-Kiefern, Kastanien- und Steineichenwälder. Mittags­picknick an einem einsamen Anwesen mit bröckelnder Fassade, das anmutig in der Landschaft steht, dem Zahn der Zeit trotzt und wie ein Stillleben aus längst vergangener Zeit wirkt, mit herrlicher Aussicht auf das Durance-Tal und ­Manosque. Da könnten wir doch gleich runterfahren und unsere Vorräte auffüllen, in Greoux sind nämlich nur kleine Geschäfte. Gesagt, getan. Stimmungswechsel: riesige Shopping-Centren, als erstes taucht das Fashion-Outlet La Halle auf, das ich schon von St. Tropez kenne. Mein Schnäppchen-Jagd­ins­tinkt ist geweckt, ich stürze rein, zum 80 % Off-Schild, erwerbe binnen 15 Minuten 2 tolle Strickkleidchen für 7 und 8 € und stopfe sie mit Siegermiene in meinen Rucksack. Weiter ins Super-U: Thunfischsteak, Entrecôte, Dauphin-Kartoffeln, Croissants, Bier für unterwegs, ich bin am Verdursten bei der plötzlichen Action und Mittagshitze. Klar brauchen wir noch einen Rucksack, der kostet hier aber 50&xnbsp;€, da versuchen wir lieber, den Einkauf in eine Plastik­tüte am Lenker zu verstauen, nicht die beste Lösung für den steinigen Single-Trail… Aus Gewohnheit blättere ich noch in dem Supermarché- Prospekt und entdecke Rucksäcke für 6 €, wieder rein, gekauft, gefüllt, los! Zwei beladene Esel quälen sich wieder hoch, der traumhaft schöne Trail führt uns durch großartige Landschaften gnadenlos hoch und runter, vollkommen einsam, kein Zivilisationszeichen, nur ein Feuer leuchtet in der sich langsam bahnenden Dämmerung auf dem Feld. Endlich tauchen die Häuser von Greoux auf. 17 Uhr, geschafft, jetzt sollen nur noch sanfte Whirlpool-Düsen meinen lädierten Körper massieren.

Freitag: mit dem Auto nach Palud-sur-Verdon, farbenfrohe proven­çalische Häuser sind auf 900 m Höhe noch vom Schnee beglückt. Die einsame Kammstraße erklimmen wir jetzt per Rad, zuerst ist sie geräumt, gesäumt von Schneemassen, die immer höher werden, ab und zu vereist und versunken in der Stille des Winters. Wir treffen ein einziges Auto, Engländer mit großer Kamera, die auf dem ersten Aussichtspunkt bleiben und kreisende Schlangenadler über der 700 m tiefen Verdon-Schlucht fotografieren. Die Straße windet sich auf 1400 m Höhe, ist noch vor dem höchsten Punkt gesperrt und auch mit Rad teilweise schwer passierbar. Wir blicken in die grandiosen Täler, wo der wilde grüne Verdon wie eine Schleife in der Sonne glänzt. Rechtzeitig schlüpft diese aus den Wolken und wärmt uns bei der eiskalten Rückfahrt, wir fahren die gleiche Strecke zurück, da kennen wir nun die Eisstellen.

Der Gesamtverlust auf unserer Abenteuerreise sind nicht nur zwei Mountainbikes. Samstag beginnt die Rückfahrt gen Norden, wir stoppen bei immer noch frühlingshaften 16°C am See bei Aix-les-Bains, ich steige zu hektisch aus dem Auto, meine Kamera knallt auf den Asphalt und hört auf zu funktionieren. Letzte Übernachtung bei Genf, 6°C, der Jura verschneit. Wir fahren immer weiter Richtung Norden, ich höre die letzten französischen Radiosender, sie werden schwächer und die deutschsprachigen übernehmen nach 5 Wochen den Part. Bei der Ankunft in Bad Homburg erfahren wir, dass unser reparierter bzw. neu zugeschickter Tablet-PC über drei Wochen ungeachtet im Hausflur lag und dann verschwand. Auch eine Woche später keine Spur, gestohlen, abgehakt. Aber wir leben noch!

Andrea Maier-Pazoutova