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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Radtour "Immer am Hang lang – Radfahren ist Chefsache"

Bild zum Artikel Haben Sie die Chefs entdeckt? Unter den Teilnehmenden Landrat Michael Cyriax (MTK), Bürgermeister Hans-Georg Brum (Oberursel), Landrat Ulrich Krebs (HTK), Dr. Klaus Dapp (Referatsleiter ÖPNV und Nahmobilität im Hess. Verkehrsministerium), 1. Stadtrat Thomas Ebert (Eschborn), Anja Batke (Kommunale Projekte im Regionalverband), Peter Obrist (Kur- und Kongress-GmbH Bad Homburg) und viele weitere aus Politik, Verwaltung und ADFC
Foto: Jan Schneider, ADFC MTK

36 Teilnehmende aus Politik und Verwaltung des Main-Taunus- und Hochtaunuskreis waren der gemeinsamen Einladung von ADFC Main-Taunus und ADFC Hochtaunus gefolgt. Schon am Start betonten die Organisatorinnen Susanne Bittner (HTK) und Gabriele Wittendorfer (MTK), was der ADFC-Fahrradklima-Test 2016 zum wiederholten Male offenbart hat.

Das Radfahren zu Schule und Arbeit nimmt massiv zu. Alltagspendler wählen das Rad, wenn sie zügig und planbar ihr Ziel erreichen möchten.

Das ist auch im Interesse der Region Frankfurt: Mit dem weiteren Wachstum des Ballungsraums Rhein-Main verschärfen sich die bereits bestehenden Verkehrsprobleme und alternative Verkehrsarten werden immer wichtiger. Eine stärkere Berücksichtigung des Verkehrsmittels Fahrrad in der Verkehrsplanung ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Entlastung.

Er-fahren und miteinander reden – große Resonanz auf die ADFC-Einladung
Die Bereitschaft, auf das Fahrrad umzusteigen, ist längst vorhanden. Allein die derzeitige Gestaltung der Radwegeführungen schreckt viele ab, wie der diesjährige Fahrradklima-Test wieder vor Augen führte.


Jan Schuster, ADFC MTK ">

links: Die Initiatorinnen Susanne Bittner (Beauftragte Fahrradklima-Test ADFC Hochtaunus e.V.) und Gabriele Wittendorfer, 1. Vorsitzende ADFC Main-Taunus-Kreis e.V.: "Durchgängige, sichere Radrouten entlasten den wachsenden Verkehr."
rechts: Patrik Schneider-Ludorff, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Hochtaunus e.V., führt durch Oberursel und Steinbach. Dabei liegen ihm die Verbindungswege besonders am Herzen
Fotos: Jan Schuster, ADFC MTK


Was damit genau gemeint ist, erfuhren die mitradelnden Landräte, Bürgermeister, Kreisbeigeordneten, Ministerium-Referatsleiter und Experten auf der ca. 20 km langen Strecke von Bad Homburg nach Eschborn. Unterwegs wurden an konkreten Punkten Stopps eingelegt, um auf gute Lösungen und problematische Aspekte hinzuweisen.

ADFC-Feierabendtour zeigt Gutes und Problematisches zwischen Bad Homburg und Eschborn
Radwege müssen durchgängig sein! Unterbrechungen und plötzliche Radwegenden führen zu Konflikten und sind Gefahrenstellen.

Beispiele hierfür sind in Bad Homburg die Kreuzungen entlang des Hessenrings oder in Oberursel die verbotene Durchfahrt über das Gelände der Hochtaunus-Schule. Wie stiefmütterlich der Radverkehr bei der Gestaltung von Kreuzungen behandelt wird, kann man ebenso in Eschborn an der Sossenheimer / Frankfurter Straße sehen.

Radfahren und ÖPNV gehören zusammen! Abstellanlagen und Zugänge zu den Bahngleisen sind das Bindeglied.
Gleich zu Beginn der Radtour zeigten die Beispiele in Bad Homburg und Oberursel, wie gut radfreundliche Bahnhöfe angenommen werden und weiteren Bedarf wecken.

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links: Thomas Buch aus Eschborn-Niederhöchstadt, 2. Vorsitzender ADFC Main-Taunus-Kreis e.V., verweist auf die Strecke Steinbach – Niederhöchstadt und die Kreisel in Eschborn
rechts: Wer wollte, konnte sich das Fahrrad-Parkhaus am Bad Homburger Bahnhof unter sachkundiger Führung anschauen
Fotos: Jan Schuster, ADFC MTK

Nahmobilität geht über Orts- oder Kreisgrenzen hinaus! Der ADFC fordert Land und Gemeinden zur Zusammenarbeit auf.
Die Kommunen am Taunushang wachsen – und damit wachsen sie auch zusammen. Hier ist der Radverkehr das Mittel der Wahl für die Nahmobilität, denn der ÖPNV führt oft umständlich über Frankfurt. Leider wird häufig noch immer nur hin zum Ortskern gedacht. Wege zum Arzt oder zum Turnverein im Nachbarort kommen zu kurz – vor allem wenn der nächste Ort in einem anderen Landkreis liegt.

Hier fängt es mit der Reinigung und Schneeräumung für Hauptachsen auf Wirtschaftswegen an und geht bis zur gemeinsamen Planung und Umsetzung der Radrouten.

Radschnellwege definieren die Wohn-Attraktivität von morgen! Sie werden derzeit vom Bund massiv gefördert.
Am Taunushang verteilt sich Rad-Pendler-Verkehr momentan auf unterschiedlichste Verkehrswege, von den ausgewiesenen Landesstraßen bis hin zum holprigen Feldweg. Komfortabel sind diese Angebote alle nicht.

Radschnellwege zwischen Darmstadt und Frankfurt sowie Hanau und Frankfurt entstehen schon. Ein schnelles Radwegenetz zwischen Friedrichsdorf, Bad Homburg, Oberursel, Steinbach, Frankfurt und Eschborn sowie Hofheim ist ebenso dringend geboten und entlastet den alltäglichen Berufsverkehr auf Straßen, Autobahn und im ÖPNV. Das coole Bike löst dann das Auto als Status-Symbol ab.

Die Landkreise Hochtaunus und Main-Taunus müssen daran arbeiten, dass sie ihre Attraktivität für Führungskräfte und Angestellte von morgen erhalten. Nicht zuletzt mit den Pedelecs hat das Fahrrad als Verkehrsmittel der Wahl auf dem Weg zu Arbeit extrem an Attraktivität gewonnen.

Die Aufgaben können nur durch übergreifende Zusammenarbeit zügig gelöst werden. Die Tour entlang des Taunushangs führte bereits zu intensiven Gesprächen der Teilnehmer untereinander.
Die Landräte Michael Cyriax und Ulrich Krebs, der ADFC Main-Taunus und der ADFC Hochtaunus sind sich einig: Damit die gesamte Region am Taunushang auch weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, muss der Radverkehr als zentraler Faktor zur Verbesserung der Lebensqualität und der Erreichbarkeit der Schulen und Arbeitsplätze stärker berücksichtigt und gemeinde- und kreisübergreifend gestaltet und weiterentwickelt werden!

Viele der auf der Radtour erfahrenen, derzeitigen Widrigkeiten könnten durch übergreifende Zusammenarbeit auf allen Ebenen (kosten)effizient mit einer verbesserten Nutzung von Fördergeldern gelöst werden. Alle Gemeinden einschließlich der Region Frankfurt würden von dieser gemeinsamen Anstrengung profitieren.

Susanne Bittner
Gabriele Wittendorfer