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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Ein bisschen Schwund ist immer

Auch bei der Tour "Sehens- und Bemerkenswertes in Frankfurt"

Schon häufig bin ich bei den Tagestouren am Mittwoch mitgefahren. Bei gutem Wetter kommen da locker zwischen 20 und 30 Teilnehmer zusammen. Hauptsächlich geht es bei diesen Touren um gemütliches Pedalieren zu einem schönen Ziel, Einkehr zum Mittagessen und anschließender Rückfahrt mit Schlusseinkehr. Erfahrungsgemäß starten mehr Teilnehmer als am Schluss die Ziellinie bei der Schlusseinkehr erreichen. Ein bisschen Schwund ist halt immer.

Warum, so fragte ich mich, kann man eine Ganztagestour nicht mit Hinweisen zu Sehenswertem auf der Strecke garnieren? Bei den In-der-Stadt-Touren funktioniert das doch auch. Also bot ich die Tour "Sehens- und Bemerkenswertes in Frankfurt" an. Eine 50-km-Tour mit Start und Ziel am Römerberg. Die Tour verläuft im Wesentlichen durch den Frankfurter Grüngürtel. Es war meine erste selbst geführte ADFC-Tour. Mit Bernhard Thomas hatte ich einen erfahrenen Co-Tourenleiter an meiner Seite. Und unter den Teilnehmern erkannte ich auch einige Tourenleiter. Gut so, dachte ich, denn ich hatte das Tourenleiter-Seminar noch nicht besucht.

Tourenleiter erklärt Klaa Paris
Foto: Hinrich Garrel

Schon zu Beginn am Römerberg gab es neben den obligatorischen Begrüßungsworten einiges an Erläuterungen. Der Römerberg, die "guud Stubb" als Schauplatz Frankfurter Geschichte von Kaiserkrönungen bis Bücherverbrennung. Unterwegs machte ich an 13 Punkten Halt, um Hinweise zu 26 Sehenswürdigkeiten zu geben. Die Themenpalette erstreckte sich von Kultur über Architektur, Wirtschaft, Geschichte, Natur, Geografie, Umwelt, Urbanität bis hin zu Skurrilem. Der Genuss kam dabei nicht zu kurz. Auf dem Höchster Schlossplatz war Mittagspause und zum Cappuccino ließen wir uns auf dem Bonameser Flugplatz nieder. Und das war auch der magische Ort, an dem das Phänomen Schwund in mein Bewusstsein trat. Einige Teilnehmer wollten sich die Bergwertung am Berkersheimer Hang ersparen und verabschiedeten sich in verschiedene Richtungen. Am Dachsberg zog es Regina zu Rainer und auf dem Lohrberg fielen die Offenbacher von der Gruppe ab. Von den gestarteten 21 TeilnehmerInnen fuhren etwa die Hälfte noch über die Berger Straße und den Anlagenring bis zur Flößerbrücke. Dann war der Bann endgültig gebrochen: bis auf einen Teilnehmer verabschiedeten sich alle Anderen in den verdienten Feierabend. Mit meinem letzten Teilnehmer fuhr ich noch bis zum Eisernen Steg, erzählte ihm von den 500 Tonnen verbauten Stahl und davon, dass diese Brücke auf Privatinitiative und Finanzierung einiger Bürger erbaut wurde. Dann überreichte ich ihm ein Grüngürteltier als Anstecker. 13 von diesen Ansteckern hatte ich mitgebracht und wollte sie an die Teilnehmer verteilen - als Anerkennung für ihre Ausdauer. Die restlichen Anstecker habe ich wieder mit nach Hause genommen - für die nächste Tour "Sehens- und Bemerkenswertes in Frankfurt".

Günter Tatara