Helga Hofmann
Den ADFC weiterentwickeln
Eindrücke vom HessenForum 2023 in Bad Homburg
Das HessenForum 2023 in Bad Homburg wartete dieses Jahr wieder mit ganz verschiedenen Themen auf, bei denen es im Wesentlichen darum ging, den ADFC Hessen weiterzuentwickeln und sich mit den anderen Gliederungen auszutauschen und zu vernetzen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde am Samstagmorgen ging es zunächst nach draußen, in eine der ersten Fahrradzonen Hessens. Es wurde thematisiert, welche gestalterischen Maßnahmen bereits ergriffen wurden und welche Maßnahmen für wirklich gute Bedingungen für die Radfahrenden sorgen. Es wurde deutlich, wie wichtig die konsequente Umsetzung einer Fahrradzone oder -straße ist.
Nach dem Mittagessen wurde überlegt, wie der ADFC an Schulen aktiv werden kann, um die Schüler schon früh für das Fahrrad zu sensibilisieren. Nachweislich sind Kinder, die früh alleine zur Schule gehen und nicht von ihren Eltern gefahren werden, auch später selbstständiger. Die Ergebnisse waren sehr vielfältig und werden dabei helfen, eine Strategie für eine zunehmende Präsenz des ADFC an Schulen zu sorgen.
Workshop „Wie geht ADFC-Vorstand?“
Später hatten die Teilnehmenden die Wahl zwischen vier Workshops. Bei „Wie geht ADFC-Vorstand?“ wurde beispielsweise vorgestellt, wie der Landesverband Unterstützung bei der IT-Infrastruktur leistet. So können Mailserver und eine Cloud des Landesverbandes für die einzelnen Gliederungen freigeschaltet werden, womit diese Geld und Aufwand sparen können.
Bei Wechseln im Vorstand muss die Übergabe klar geregelt sein. So sollten sämtliche Verpflichtungen übergeben werden, und zurücktretende Vorstandsmitglieder sollten schriftlich versichern, dass keine Daten des Vereins mehr auf ihren privaten Computern liegen. Am Ende wurde eine mögliche Aufteilung von Aufgaben im Vorstand und unter den Aktiven vorgestellt. So kann es sehr hilfreich sein, Arbeitsgruppen mit Themenschwerpunkten (z.B. Codierung, Lastenrad, Verkehrswende, Radtouren) zu initiieren.
Weitere Workshops behandelten die Themen Ghost Bikes, Radwege an Bahnstrecken und das Frauennetzwerk des Landesverbandes.
links: Ralf Gandenberger klärt ortskundig über Radverkehr in Bad Homburg auf
Jörn Pauli
Der ADFC sollte attraktiver für junge Menschen werden
Nach einer Zusammenfassung der verschiedenen Ergebnisse und leckerem Kuchen in der Kaffeepause bestand noch einmal die Möglichkeit, andere Workshops zu besuchen. In einem davon wurde über die Initiative der AG Junge Menschen des Bundesverbandes, eine Bundesjugendorganisation zu gründen, debattiert. Zunächst wurden die Ziele der AG erläutert und analysiert, wie sich die Altersstruktur des ADFC zur Zeit gestaltet. Insbesondere im Alter unter 30 gibt es nahezu keine Hauptmitglieder. Im Anschluss ging es um die Bewältigung dieses Problems. So wurde auf der Bundeshauptversammlung beschlossen, finanzielle Mittel und Ressourcen für die AG bereit zu stellen. Sie möchte im nächsten Jahr genau ausarbeiten, wie eine Bundesjugendorganisation in den ADFC integriert werden kann.
Nach einem Brainstorming dazu, wie man den ADFC attraktiver für junge Menschen machen kann, wurde vorgestellt, wie die Gründung einer lokalen Gruppe des „Jungen ADFC“ vor Ort funktionieren kann. Eine solche kann ohne großen Aufwand innerhalb einer Gliederung bestehen. Weitere Workshops behandelten die Themen ObenBikeSensor, Begrüßung und Aktivierung von Neumitgliedern und Schulwegsicherheit.
Der ADFC auf Social Media-Plattformen
Der Sonntag startete mit einem Blick auf die Aktivitäten des Landesverbandes im Hinblick auf die Landtagswahl in Hessen. Medial sehr positiv aufgenommen wurde beispielsweise der Wahl-o-Rad, bei dem auf der Basis von 15 Fragen, die die Parteien beantwortet hatten, festgestellt werden konnte, wie sehr sich die Parteien für den Radverkehr einsetzen wollen.
Danach wurde in Kleingruppen überlegt, wo und wie der ADFC Hessen und seine Gliederungen sich künftig noch besser und umfassender darstellen können – u. a. in Social-Media-Plattformen, bei möglichen Aktionsformen, oder bei der Gestaltung von Pressemitteilungen. Den Abschluss bildete ein Bericht von Amelie Dörres vom Bundesvorstand und Vivian Reither, TourGuide-Referentin des Landesverbands, zum aktuellen Stand der Tourenguide-Ausbildung.
Schließlich wurde gemeinsam auf das HessenForum 2023 zurückgeschaut. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv und man war sich einig, dass insbesondere die Vernetzung und das gemeinsame Sammeln von Wissen sehr wichtig sind und das HessenForum dafür eine gute Plattform bildet.
„Es ist leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen“
Vera war zum ersten Mal beim HessenForum
Zum ersten Mal war ich in diesem Jahr beim HessenForum mit dabei. Zuvor hatte ich ehrlich gesagt noch nie davon gehört. Ich kam dazu, weil ich seit einiger Zeit mit zwei anderen Frauen (Helga und Dagmar) das Frauennetzwerk organisiere. Die beiden hatten dann die Idee, dass wir auf dem HessenForum einen Workshop zu unserem Netzwerk anbieten könnten – was wir dann auch taten.
Als ich dann das Programm sah, war für mich klar, dass ich nicht nur zu unserem Workshop kommen wollte. Die große Vielfalt an Themen und auch das Abendprogramm mit Radreisevorträgen sprach mich sofort an.
Außer Helga und Dagmar kannte ich eigentlich niemanden. Ich fühlte mich aber direkt sehr wohl und willkommen. Es war leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Kleine „Kennenlern-Aktionen“ zu Beginn jeden Tages und die langen Pausen machten das ganz leicht.
Ich war wirklich überrascht, wofür sich Menschen beim ADFC engagieren und wie breit das Spektrum der Themen ist – das interessante Programm hat mich nicht enttäuscht.
Das HessenForum hat mich wirklich motiviert, mich künftig mehr einzubringen und von einem passiven ein aktiveres Mitglied zu werden. So überlege ich gerade, ob ich nicht künftig die Wintervortragsreihe des ADFC Frankfurt organisieren werde. Und zum HessenForum werde ich bestimmt auch nochmal kommen!
Vera Dopichaj, ADFC Frankfurt