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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Wo um Himmels Willen ist an meinem Fahrrad vorne?

25 Jahre Technik-AG im ADFC Frankfurt am Main

Die Technik-AG führt bei vielen Veranstaltungen Fahrrad-Checks mit ihrer umfangreichen Werkzeug-Ausstattung durch
Foto: Christof Beschorner

In der April-Ausgabe von 1991 von "Rad & Tat" suchte Rainer Mai Mitstreiter für eine Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt. Im Juli desselben Jahres gab es ein Treffen aller Interessierten in der Geschäftsstelle des Kreisverbandes. So konnte ich im Sommer 1991 die Gründung einer Technik-AG verkünden. Das Spektrum der Fragen, die wir beantworten wollten, reichte von

  1. wo um Himmels Willen ist an meinem Fahrrad vorne?
  2. Wie speicht man ein Hinterrad neu ein?
  3. Wie muffe ich Chrom-Molybdän-Rohre

Auch in anderen Städten gründeten sich zu der Zeit Technik-AG's. In der damaligen Zeit traf man sich bei bundesweiten ADFC-Veranstaltungen oder schrieb sich Briefe (!!). Schon von Beginn an stand für uns fest, dass es eine Werkstatt mit dem Motto: "Hilfe zur Selbsthilfe" sein soll. Unsere Werkstatt ist kostenlos und auch für Nicht-ADFC-Mitglieder offen.

Angefangen haben wir in Rainers privater Werkstatt. Aus Platzgründen mussten wir die Treffen aber auf maximal zwei Teilnehmer/-innen beschränken. Im Sommer 1992 hatten wir die Möglichkeit, die Schulschmiede der Freien Waldorfschule in Eckenheim mit zu nutzen. Leider benötigte die Schule die Räume ab Frühjahr 1994 auch wieder an den Samstagen.

Mit der umfangreichen Werkzeugausstattung ist die Technik-AG für Fahrrad-Checks bestens gerüstet
Foto: Foto-AG

Es folgte eine Zeit der vergeblichen Raumsuche bei vielen Frankfurter Institutionen. Beinahe hätte es uns damals in die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen oder in einen Bunker nach Frankfurt Höchst verschlagen.

Auf die Idee, im eigenen Stadtteil zu recherchieren, kam ich erst später. Die Anfrage bei meiner Kirchengemeinde stieß auf offene Ohren. Rainer und ich stellten uns und unsere Werkstatt dem verantwortlichen Pfarrer vor. In der nächsten Kirchenvorstandssitzung wurde unsere Anfrage positiv unterstützt. Seit Herbst 1994 sind wir nun in den Kellerräumen der evangelischen St. Nicolai Gemeinde am Zoo. Die Werkstatt ist eine Kooperationsveranstaltung der Gemeinde mit dem ADFC Frankfurt. Wir leben also auch die "Diakonie im Kirchenkeller". An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Gemeinde für ihre Gastfreundschaft.

Ist da wirklich vorne?
Foto: Ralf Paul

Zu uns kommen Menschen, die selber lernen möchten, ihr Rad zu reparieren. Wenn es brenzlig wird, stehen die Teamer/-innen immer zur Verfügung. Bei uns trifft man auch Leute, die wissen, wie es geht, denen aber Spezialwerkzeug oder der Platz fehlen. Der Anteil an Menschen, die unsere Werkstatt nutzen, weil sie die Kosten einer gewerblichen Werkstatt nicht zahlen können, ist über die Jahre auch größer geworden.

Zur Zeit sind wir 12 ehrenamtliche Teamer/-innen, die das ganze Jahr über an Samstagen die Werkstatt ermöglichen. Neben der regelmäßigen kostenlosen Nachmittagswerkstatt bieten wir auch einige Ganztageskurse an. Pro Jahr besuchen uns insgesamt etwa 200-250 Personen. Damit wir uns nicht immer nur bei schönem Wetter im Kirchenkeller treffen, haben wir einen regelmäßigen Schrauber-Stammtisch. Wer Lust hat, anderen Menschen die Skepsis vor der Fahrradtechnik zu nehmen, kann uns dort am besten kennenlernen. Vorkenntnisse in Bezug auf Technik schaden nicht, sind aber keine Voraussetzung. Die Termine und der Ort der Schraubertreffen können über unsere Mailadresse angefragt werden. technik [at] adfc-frankfurt [dot] de

Ralf Paul