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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Der MTK im Fahrradklima-Test

Im Herbst 2012 hat der ADFC Bundesverband einen Fahrradklima-Test durchgeführt. Aufgrund der Vorgaben des die Umfrage finanzierenden Verkehrsministeriums musste die Umfrage sehr schnell umgesetzt werden, noch dazu im Monat Oktober. Erst nachträglich wurde die Umfrage um einen weiteren Monat verlängert.

Dies ließ keine gute Vorbereitung auf Seiten der lokalen Gliederungen zu, dennoch konnte durch Hinweise bei Fahrradhändlern, in Zeitungen, der Radwelt und direkte Ansprache von Radlern im Main-Taunus-Kreis in vier Städten der Schwellwert von 50 Teilnehmern bei Städten unter 100.000 Einwohnern überschritten werden. Dabei gingen aus Schwalbach 60, aus Bad Soden 61, aus Eschborn 95 und aus Hofheim gar 149 Rückmeldungen ein.

Insgesamt zeigt sich, dass alle Bewertungen aus dem Main-Taunus-Kreis in Hessen in der unteren Hälfte der Bewertungen, auf ganz Deutschland gesehen sogar fast vollständig im unteren Viertel platziert sind. So liegt Hofheim auf Platz 244 von 255 (in Hessen auf dem zweitletzten Platz von 47). Die beste Platzierung hat dabei Schwalbach, bundesweit auf Platz 170 (Hessen: Rang 30). Es folgen Eschborn auf 199 (Hessen: 35) und Bad Soden auf 214 (Hessen: 37).

Woran liegen diese schlechten Platzierungen? Eine Ursache könnte die Topografie sein, doch gerade hier weist der Teil des Main-Taunus-Kreises mit dem größten Bevölkerungsanteil keine gravierenden Höhenunterschiede auf, wenn man von einzelnen Bereichen absieht. Ein anderer Aspekt könnte der hohe Grad an Fahrzeugen pro Haushalt in unserem Kreis sein, doch auch in anderen Bereichen Hessens wie in Oberursel auf Rang 84 (Hessen: 11) mit vergleichbarer Anbindung an den öffentlichen Verkehr gibt es viele Kraftfahrzeuge pro Haushalt. Eine Möglichkeit wäre auch der Umgang mit dem Thema Radverkehr in Politik und Verwaltung: Liegt der Hauptgrund vielleicht hier?

Jüngst wurde zum Beispiel im Höchster Kreisblatt der Hofheimer Stadtrat Wolfgang Winckler mit den Worten zitiert: "Ohnehin tausche man sich regelmäßig mit dem ADFC aus, freilich ohne alle Wünsche erfüllen zu können." Es ist zweifellos zutreffend, dass sich der ADFC regelmäßig einmal im Jahr mit der Stadtverwaltung zusammen setzt und ungefähr einmal pro Jahr eine Radverkehrsplanung zur Bewertung erhält. Die Zahl der Maßnahmen, die auf Wunsch des ADFC umgesetzt wurden, sind jedoch überschaubar. An einem zentralen Knotenpunkt im Netz (im Bereich des Busbahnhofs) wurden nach und nach ohne Beteiligung des ADFC Führungen des Radverkehrs aufgehoben – entweder wurde ein Radweg-Schild komplett entfernt oder Radler wurden durch ein Zusatzschild zum Absteigen aufgefordert. Dieses ist eine deutliche Benachteiligung des Radverkehrs und wird seiner Bedeutung nicht gerecht. So ist eine bessere Bewertung – zumindest in Hofheim – nicht zu erwarten gewesen.

Holger Küst