Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe
"

Könnten Sie beweisen, dass das Ihr Fahrrad ist?

Stellen Sie sich vor: Sie entdecken Ihr vor kurzem geklautes Rad an einem Straßengeländer angeschlossen. Sie rufen die Polizei, warten und warten, und hören dann knallhart: Beweisen Sie erst einmal, dass es Ihres ist. Einen Fahrradpass haben Sie nicht zur Hand, eine Diebstahlmeldung ist nicht erfolgt, aber gehen Sie vom Fundorte weg und holen die Papiere, ist das Rad bei Ihrer Rückkehr nicht mehr an Ort und Stelle.

So sieht der Fahrradcode aus
Foto: Peter Sauer

Wäre das Fahrrad codiert, würde Ihnen das kaum passieren. Zwei Beispiele aus der Praxis:

Aus Ravensburg berichtete mir eine Frau, dass ihr Fahrrad kurz nach ihrem Umzug von Braunschweig abhanden kam. Wenige Tage später entdeckte sie es an besagtem Straßengeländer gut angeschlossen. Die herbeigerufene Polizei ließ sich schnell überzeugen, dass ihr das Rad tatsächlich gehört, da es eine Codierung des ADFC Braunschweig aufwies, und knackte das Schloss.

Aber es kommt noch toller, man muss fast sagen, ein neuzeitliches Märchen. Ruft mich doch ein Mann an, dessen Fahrrad ich vor einigen Monaten bei Zweirad Ganzert codiert hatte. Es sei ihm trotzdem vor dem Jüdischen Museum entwendet worden. Papiere könne er im Augenblick nicht finden. Zehn Minuten später geht eine E-Mail an ihn los, mit einer pdf-Kopie des seinerzeitigen Codierauftrages, aus dem die wichtigsten Erkennungsmerkmale hervorgehen. Wie erstaunt war ich, am nächsten Morgen eine Rückmail zu bekommen, mit folgendem Wortlaut:

"Ich habe mein gestohlenes Fahrrad wieder, was wie ein Lottogewinn anmutet, aber ohne die Codierung durch den ADFC und ein Foto auf meiner Digitalkamera so schnell nicht möglich gewesen wäre.

Zwischen 11 und 13 Uhr wurde mein Rad entwendet, gegen 18.30 Uhr erstattete ich Anzeige auf dem 1. Revier. Kurz nach 21 Uhr bestieg ich die S-Bahn Richtung Friedrichsdorf und habe unter mehreren Rädern des Waggons meines sofort erkannt. Ich fragte erst höflich, wem es gehört, sagte dann bestimmter und selbstsicher, dass das mein Rad ist, das man mir mittags gestohlen hat. Ein Sicherheitsbeauftragter wurde auf mich aufmerksam, ich zeigte ihm das Foto meines Rades auf der Kamera, das ich für einen Schadensfall gemacht hatte. Das überzeugte ihn und die Bundespolizei und nach dem Abgleich der Rahmennummer und der anderen Codierungsdaten konnte ich mein Rad mit nach Hause nehmen.

Zufällig zur richtigen Zeit in der richtigen S-Bahn zu sein war der Lottogewinn, aber die Codierung war die entscheidende Absicherung, ohne die ich mich nie so schnell als Eigentümer hätte ausweisen können -- auch wenn ich mir zehnmal sicher war, dass es sich um mein Rad handelte.

Dafür dem ADFC vielen Dank und herzliche Grüße".

Es lohnt sich also allemal, zumindest einen Fahrradpass bei sich zu haben. Neuerdings gibt es eine kostenlose App , so dass die Daten auf Ihrem Handy sofort verfügbar sind, wenn der Fall des Falles eintreten sollte. Mich stört lediglich, dass ich dem App-Store meine persönlichen Daten verraten soll, ehe ich die App runterladen kann.

Alfred Linder