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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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USINGER LAND I Umsetzung ­Radverkehrskonzept Hochtaunus
Bis 2035 soll das Anfang 2022 vom Kreistag beschlossene Radverkehrskonzept Hochtaunus umgesetzt sein – auch von den Kommunen. Von 150 Mio. € müssen die Kommunen 56 Mio. € stemmen, wobei sich die Summe um Fördermittel meist um 50-60% verringert. Der ADFC verfolgt im Usinger Land, was da so passiert, um das Ziel zu erreichen – direkt über die Startseite www.adfc-usinger-land.de. Auf dieser Seite zeigen wir die ersten Aktivitäten im Jahr 2022, die vom Aussitzen über hektische Überaktivitäten und sinnvolle Markierungen bis zum Rückbau von wichtigen Radverkehrsanlagen reichen.
Mehr unter www.adfc-usinger-land.de

Mit der Umsetzung in Wehrheim geht es los: Und schon wird es (zu) bunt!

In Wehrheim gibt es erste Maßnahmen auf den Strecken des Kreisverkehrsnetzes. Bauliche Verbesserungen sind es allerdings nicht, dafür jede Menge Farbe auf der Fahrbahn und auf Wegen. An etlichen Stellen ist das gut und richtig. Besonders in der Rodheimer Straße (Weg zum Schwimmbad) in Wehrheim sorgen Markierungen für Erheiterung und Kopfschütteln, Worte wie „unsäglich“, „unlogisch“ und „schleierhaft“ fallen. Im Radverkehrskonzept sind hier übrigens gar keine Maßnahmen vorgesehen – trotzdem beruft man sich darauf.

In der Saalburgsiedlung sind auf der Fahrbahn der Köpperner Straße Fahrradsymbole so aufgebracht, dass man voll ins Dooring-Problem fährt.

Eine Stelle auf Feldwegen beim Radweg Obernhain-Wehrheim wirkt regelrecht verspielt. Da wäre überhaupt keine Regelung oder Markierung nötig. Die meisten Markierungen sind auf der Verbindung jedoch gelungen.

In der Usinger Straße sind mehrere Markierungen ein echter Fortschritt. Ausgerechnet bei der Überführung vom Feldweg auf die Straße wird gepatzt – mal abgesehen davon, dass der Übergang völlig unnötig wäre, hätte man ein paar Meter weiter einen Weg verbreitert, den man ohnehin gerade komplett aufgegraben hatte. Die Markierungen an den beiden Gewerbegebiet-Einmündungen (Johann-Gutenberg-Straße, Rudolf-Diesel-Straße) auf die Usinger Straße sind aber ein Sicherheitsgewinn.

Rodheimer Straße / Weg zum Schwimmbad
1 Neue Fahrrad-Symbole sind Richtung Wehrheim (Fahrbahn) und Richtung Schwimmbad (auf dem schmalen Asphaltweg) aufgebracht. Dabei sollen Radfahrer auf dem viel zu schmalen Asphaltband rechts fahren – gemeinsam mit Fußgängern in beiden Richtungen. Das Fahrrad-Symbol gehört entfernt, stattdessen soll es auf der Straße aufgebracht werden.

2 An dem Abzweig zum Bizzenbach wird es bunt: Fußgänger sind erst in der blauen Fläche vorgesehen, ansonsten suggeriert die Markierung, dass der Seitenweg ausschließlich für den Radverkehr da ist. Die Markierung mit weißen Linien ist hier sinnvoll, die Roteinfärbung und die Fahrrad-Symbole entlang des Seitenwegs nicht, das Fahrrad-Symbol im Vordergrund sollte überall so auf der Fahrbahn aufgebracht werden.

Usinger Straße
3 Auf der Verbindung Wehrheim – Sportplatz Oberloh werden Radfahrende wegen zu schmaler Wege innerorts vor dem Ortseingang vom straßenbegleitenden Feldweg auf die Fahrbahn geführt. Vergessen wurde, dass man in Gegenrichtung ja auch legal auf den Feldweg kommen soll – das geht nun nicht mehr.

4 Im weiteren Verlauf wurden Markierungen an den Einmündungen aufgebracht. Der Weg dürfte eigentlich nicht vom Radverkehr genutzt werden, er ist viel zu schmal. Trotzdem ist es eine Verbesserung, allerdings werden hier auch falsche verkehrserzieherische Lehren gesetzt.

Verbindung Wehrheim – Obernhain 
5 Hier wurden Farbmarkierungen aufgebracht, die das ­Abbiegen auf dem Feldweg regeln. Eine völlig unnötige, verspielte Lösung angesichts des geringen landwirtschaftlichen Verkehrs.

6 Eine von mehreren gelungenen und sinnvollen Markierungen, hier an der Zufahrt zum Rosenhof. Bei den Fuß-/Rad-Symbolen muss man rätseln, ob die jeweilige Verkehrsart etwa nur in einer Richtung unterwegs sein darf. Weniger wäre hier mehr gewesen, die Farbmarkierung mit den Symbolen hätte gereicht.

Stefan Pohl