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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Thomas kann rechnen

Thomas Naatz und Jockel Hofmann wechselten sich an der Spitze des Stadtradeln-Teams ADFC Frankfurt ab

Wie geht das: Über 3.000 Rad-Kilometer in nur drei Wochen Stadtradeln? Thomas Naatz (61) hat’s geschafft und ist damit, hinter Jockel Hofmann, auf dem zweiten Platz im Team ADFC Frankfurt gelandet.

Thomas Naatz ist fit und will es auch noch lange bleiben
Quelle

Thomas bereitet sich akribisch vor. Er zielt auf die 3.000-km-Marke, rechnet sich den dafür notwendigen Tagesschnitt für die drei Wochen aus (143 km) und überlegt, wie er das in den Alltag inte­grieren kann. Vorsichtshalber nimmt er zwei Wochen Urlaub, sammelt aber auch während der verbliebenen ­Arbeitswoche seine Kilometer. Morgens um fünf Uhr aufs Rennrad, auf der nördlichen Mainseite zur Mainspitze, auf der südlichen zurück. Frühstück nach 75 km zu Hause, anschließend Fahrt zur Arbeit (schlappe 5 km), nachmittags zurück (nochmals schlappe Fünfe). Dann aufs Trekkingrad und mit der Gattin auf dem Grüngürtel weitere 50 km fahren – und schon ist das Tagespensum fast erreicht. Anstrengend? Ja, ist es, gibt Thomas zu, man muss das Leben halt komplett darauf einstellen. Aber es macht auch Spaß.

Im Urlaub wird dann richtig Rad gefahren, auf Hessischen Fernradwegen bis in die Rhön oder auf der Regionalparkroute rund um Frankfurt. „Normales Fahrrad“, betont der Stadtradler, auf den Wegen der Regionalparkroute könne man mit dem Rennrad nicht viel anfangen. „… und nicht elektrisch, das wäre ja unfair“, meint er. Verrückt? Ja, ein bisschen vielleicht. Die Kollegen lästern bereits: „Noch mehr CO2 würdest du sparen, wenn du mal auf deinem Sofa sitzen bleiben würdest.“ Doch das ficht Thomas nicht an, er fährt weiter und nähert sich damit Jockel, dem unangefochtenen Spitzenreiter im ADFC-Team. Aber in Konkurrenz treten will er mit diesem nicht. Deswegen ist bei genau 3.003,1 km Schluss. Jockel fuhr noch 132,7 km weiter.

Und Jockel Hofmann (55)? Der ist weiterhin mit einem Velomobil unterwegs (siehe Frankfurt aktuell, Heft 4-2018), fährt zur Arbeit nach Friedberg und kommt so schon auf tägliche 77 km. Oder er saust nach dem Italienurlaub von München aus direkt nach Frankfurt und trägt dann weitere 451 Tageskilometer in die Stadtradel-Tabelle ein. Jockel lässt sich ein wenig von Thomas provozieren, nachdem dieser lange Zeit die Spitzenposition im Team ADFC übernommen hatte. Deswegen die 132,7 km mehr.

Doch warum engagiert sich Thomas im ADFC und nicht im Team seines Arbeitgebers, des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach? „Ich war in den letzten drei Jahren Erster im Stadtradeln-Team des DWD und gleichzeitig Gesamtsieger für Offen­bach. Um auch anderen einmal eine Chance zu geben, bin ich nun beim ADFC Frankfurt gelandet.“ Hauptmotiv für die 3.000 km sei gewesen, fit zu bleiben. Thomas will im nächs­ten Jahr vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden. Noch fühlt er sich fit für ausgedehnte Rad-Fernreisen. Und sollte das irgendwann nicht mehr klappen, will er sich einfach so im Frankfurter ADFC engagieren. Also eigent­lich alles ziemlich normal.

Peter Sauer