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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Vor dem Start auf den Stufen des Römers: Tourenleiter Thomas Fuchs (Mitte mit ADFC-Weste) übernahm die erste der beiden Gruppen beim ­Radtourensonntag, Bernhart Altert (hintere Reihe, zweiter von rechts) übernahm Gruppe zwei
Thomas Fuchs

Vom Römer zu den Naturfreunden

ADFC und regionale Printmedien kooperieren bei den „Kennenlern-Touren“

Am Sonntagmorgen, den 7. August 2022, trafen sich über 25 Rad­ler:in­nen zu einer Sommertour, geleitet vom ADFC Frankfurt am Main, unter dem Motto „Radeln zu den Natur­freunde­häusern im Rhein-Main-Gebiet“.

1 Aufgeteilt in zwei Gruppen, startete die erste über rund 50 km zum Naturfreundehaus in Egelsbach mit Thomas Fuchs als Tourenleiter, der unterwegs bei diversen Stopps jeweils viel Interessantes zu erzählen hatte. Dabei wurde er tatkräftig unterstützt von Rosita Atas und Helmut Lingat, die die Rad-Gruppe mittig und nach hinten absicherten.

Nach einigen ersten Umwegen, bedingt durch das Mainfest und den City-Triathlon, erreichte man bald den kühlenden Wald und die ehemalige Tonabbaustelle des insolvent gegangenen Baukonzerns Philipp Holzmann, heute ein ca. 25 Hektar großes Naturschutzgebiet mit reichhaltiger Fauna und Flora.

Danach ging es zur vom US-Militär noch heute genutzten Transmitterstation Egelsbach mit diversen sichtbaren Radarkuppeln und Kurzwellenantennen. Ein umzäuntes militärisches Sperrgebiet, das innerhalb von der US-Army und außerhalb von zivilen, deutschen Sicherheitsdiensten überwacht wird.

Gleich nebenan lagerten auf einer Fläche von 103 Hektar in 33 riesigen Bunkern und hinter 40 cm dicken Stahlbetonwänden Kriegsmunition der US-Army.

Nach dem Abriss der Bunker und weiterer etwa 100 Gebäude sowie der Bodenentsiegelung wurde die gesamte Fläche renaturiert und mit einem standortgerechten Laubwald versehen.

Vorbei am mit Seerosen bewachsenen Lindensee oder Krötsee – hier spielt sogar ein literarischer Krimi – und Schloss Wolfsgarten (ein Besuch ist vom 16. bis 18.09. im Rahmen des fürstlichen Gartenfestes möglich) erreichten wir das ­Naturfreundehaus nahe dem Flugplatz Egelsbach. Nach einer Stärkung mit Würstchen, Handkäse und selbst gebackenem Kuchen begrüßte uns Rainer Eisinger von den Naturfreunden Egelsbach/Erzhausen herzlich und informierte bei einem kurzen und interessanten Vortrag über die Geschichte der Häuser allgemein sowie Egelsbach/­Erzhausen im speziellen.

Bestens informiert hieß es dann Abschied nehmen und den Rückweg antreten über den Radschnellwegabschnitt von Egelsbach nach Langen, der dort bei einer Breite von 7,5 m mit einem Fußweg ausgestattet ist. Leider gibt es aber auch Engstellen auf Brücken oder zwischen bebauten Grundstücken von nur drei Metern Breite, die dann kaum mehr als 10 km/h zulassen.

Über die Holzfiguren im Wald bei Buchschlag sowie den Stadtwald erreichte die von der Tour begeisterte Gruppe die Gaststätte „Zur Buchscheer“, wo einige noch einkehrten und die Tour offiziell beendet wurde.

Thomas Fuchs

 

2 Die zweite Gruppe, geleitet von Bernhard Altert, hatte sich mit ungefähr 70 km eine längere Strecke und dazu gleich vier ­Naturfreundehäuser vorgenom­men, die teils selbst betrieben werden oder verpachtet sind.

Bei der zweiten angebotenen Tour mit einer Gesamtlänge von rund 70 km besuchten wir für einen zweiten Kaffee das Naturfreundehaus (NFH) Neu-Isenburg, danach ging es weiter zu einem leckeren Mittagessen ins NFH Mörfelden. Kaffee und guten selbst gebackenen Kuchen konnte wir dann am frühen Nachmittag im NFH Rüsselsheim genießen und schließlich bei der Abschluss-Einkehr bei den Naturfreunden in Niederrad unseren Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen.

Mit insgesamt 13 Teilneh­mer:in­nen starteten wir um 10 Uhr am Römer und radelten auf gut befahrbaren Waldwegen und – soweit nicht vermeidbar – weniger befahrenen Straßen in einem weiten Bogen durch größtenteils zusammenhängende Waldstücke und freuten uns über reichlich Schatten, denn auch dieser Sonntag war hochsommerlich heiß.

Auf der Tour erfuhren wir einiges über die Naturfreunde, ihre Häuser und deren Geschichte und konnten dabei auch einige Gemeinsamkeiten mit dem ADFC entdecken. Erstaunt waren wir über die Vielzahl von Naturfreundehäusern gerade in der Rhein-Main-Region. Zwischen Wiesbaden und Bad Orb, Neu-Ans­pach und Pfungstadt existieren alleine 30 Häuser, viele davon mit Bewirtung und/oder Übernachtungsmöglichkeiten. Von den besuchten Häusern wurde bei den ersten beiden das gastronomische Angebot durch Pächter sichergestellt, die beiden anderen sind ausschließlich auf die aktive ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Allen gemeinsam war eine abwechslungsreiche und leckere Verpflegung.

Trotz der (ungewöhnlich) vielen Einkehren konnten wir uns nach dieser interessanten Runde gegen 17.30 am Ziegelhüttenplatz voneinander verabschieden. Ein Sahnehäubchen für uns als ADFC war der Neueintritt von zwei Teilnehmern.

Bernhard Altert

Nähere Informationen zu einzelnen Naturfreundehäusern gibt es unter
www.naturfreunde.de/hvz