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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Auf dem Nidda-Uferweg: zwei grundverschiedene Verkehrsarten, die sich einen Weg teilen sollen
Ute Gräber-Seißinger

Aus der Zeit gefallen

Innerstädtischer Fuß- und
Radverkehr auf gemeinsamen Wegen

Bedingt durch ein Urlaubsmalheur in der Schweiz habe ich seit geraumer Zeit das zweifelhafte Vergnügen, auf Gehhilfen angewiesen zu sein. Dadurch habe ich quasi einen unfreiwilligen Rollentausch vorgenommen – vom Alltagsradfahrer zum mobilitätseingeschränkten Fußgänger. Und dieser Perspektivwechsel hat meine Skepsis gegenüber gemischten Fahrrad-/Fußverkehrswegen noch verstärkt.

So mag die absolute Zahl der rücksichts-und ­gedankenlosen, eiligen Zweiradbenutzer:innen auf dem relativ neu ausgebauten stadtseitigen Nidda-Uferweg sehr gering sein. Doch diese ­Minderheit genügt, um älteren Mitbürger:innen, mobilitätseingeschränkten Menschen und Familien mit kleinen Kindern die Benutzung dieser Promenade gründlich zu vergällen.

Rückblickend wäre es sicher besser gewesen, man hätte den stadtseitigen Nidda-Uferweg mit seinem damaligen Bestand an Gehölzen dem Fußverkehr vorbehalten. Nun, in diesem Fall ist die Messe gesungen. Es wäre allerdings sehr zu wünschen, wenn die Verantwortlichen in Bad Vilbel in Zukunft beispielsweise für die Friedberger Straße und die Homburger Straße intelligentere Lösungen finden würden, als den Radverkehr auf die Gehwege oder die vom Autoverkehr beanspruchte Fahrbahn zu verweisen. Ein professionelles Büro für Radverkehrsplanung hätte sicherlich dazu gute Ideen. Und die als Einbahnstraße geführte Friedensstraße im Stadtteil Heilsberg sollte nach Abschluss der Bauarbeiten in der Danziger Straße weiterhin ohne Wenn und Aber für Radelnde auch in der entgegengesetzten Richtung freigegeben sein. Dagegen wäre es wenig hilfreich, den gesamten Radverkehr auf den Plattenweg zu verweisen. Ganz im Gegenteil: Zusätzliche Konflikte zwischen Radelnden und zu Fuß Gehenden wären in diesem Fall mehr als wahrscheinlich.

Wulfhard Bäumlein