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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Bus?

Stopp!

Man kann nicht sagen, dass es bei kleineren und größeren Bauvorhaben in Bad Vilbel keinen Plan gäbe. Wie dieser aussieht, ist mir jedoch nicht bekannt, und ob er in der richtigen Reihenfolge ausgeführt wird, auch nicht. Aber am Ende wird alles (fast) gut.

Irgendwann in der trüben Jahreszeit Ende 2022 wurden in Bad Vilbel-Massenheim die drei Bushaltestellen Am Weißen Stein und in der Homburger Straße (zweimal Ziegelei) barrierefrei umgebaut. Im Wesentlichen wurde wohl der alte Bordstein gegen einen höheren weißen, wohlgerundeten reifenfreundlichen Bordstein ausgetauscht, sodass man weitgehend stufenlos in den Bus einsteigen kann.

Ich muss gestehen, dass ich kaum je einen Bus nehme und nicht weiß, wie sich jetzt aus der Sicht eines womöglich mobilitätseingeschränkten Menschen der Einstieg darstellt – aber es soll wohl leichter sein. Für diese Umbaumaßnahme musste auch die Fahrbahn im Bereich der jeweiligen Haltestelle ungefähr einen halben Meter breit aufgebaggert werden, um die Bordsteine ordentlich befestigen zu können. Die Umbauten dauerten viele Wochen lang, Baustellenschilder wurden großzügig vor allem in der Homburger Straße verteilt und die Straße wurde mit Baken verengt. Als alles fertig schien, blieben drei schöne Bushaltestellen zurück – und eine etwas misslungene Wiederherstellung der Fahrbahn. Dort war nämlich eine bis zu 2 Zentimeter hohe, scharfe Kante aus Asphalt zurückgeblieben, die mich als Radfahrer zu Fall bringen könnte.

Zu einem zugegebenermaßen etwas ungünstigen Zeitpunkt, nämlich kurz vor Heiligabend 2022, schrieb ich eine E-Mail an den Leiter der Bad Vilbeler Straßenverkehrsbehörde mit der Bitte, diese Kante zu entschärfen, da sie für Radfahrer die Gefahr von Stürzen berge. Auch brachte ich noch den Hinweis an, dass in der Homburger Straße wohl einige Baustellenschilder vergessen worden seien, die dort schon seit vielen Wochen sinnlos herumstünden. Eine Antwort ­erhielt ich leider nicht.

Jedoch waren, womöglich durch Frühlingsgefühle geweckt, Mitte März 2023 Bauarbeiter an der Haltestelle Ziegelei zugange, die ich sogleich ansprach. Ich wollte wissen, ob sie vielleicht die hässliche Kante wegfräsen würden. Mit großer Gelassenheit wurde ich aufgeklärt. Die Kante sei ihnen bekannt, sie sei schlecht, sie aber würden lediglich Markierungsarbeiten durchführen, also vor allem die Buchstaben
B U S auf die Straße malen. Frustriert setzte ich meine Fahrt fort und schaute mir das Werk später genauer an. Und siehe da: Erst auf dem Bild, das ich aufgenommen hatte, habe ich entdeckt, dass tatsächlich die Kante mit etwas Asphalt ausgefüllt wurde, dann noch teilweise mit dicker Farbe übermalt – und es war fast gut. Auf jeden Fall so gut, dass man nicht mehr zwangsläufig daran abrutscht, wie ich später ausprobierte.

So ähnlich muss es auch bei den Haltestellen in der Homburger Straße gewesen sein, nur dass es dort tatsächlich perfekt werden sollte: Die sorgfältig verspachtelte Kante wurde nachträglich nochmals abgefräst. Leider fehlt jetzt in Fahrtrichtung Bad Vilbel die halbe B U S-­Beschriftung! Also vielleicht doch nicht ganz perfekt.

Matthias Marcks

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links: Sturzgefahr gebannt – auf Kosten der Lesbarkeit
rechts: Kleiner Messfehler, große Wirkung
Matthias Marcks (2)