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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Nachgefragt

Fahrrad-Parkplätze für die Kundschaft

Für das eigene Fahrrad findet man dank der unzähligen Fahrradbügel in Frankfurt fast überall problemlos einen Stellplatz direkt am Zielort. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, zum Beispiel bei diversen Geschäften mit ihren privaten Parkplätzen. Um die Kundschaft, die mit dem Auto kommt, wird gerne mit großen Parkplätzen geworben. Die ebenfalls oft zahlungskräftige und mit dem Fahrrad einkaufende Kundschaft ist dort aber teilweise unerwünscht, wie einige Beispiele zeigen. Zum Glück lernen die Händler aber auch in diesem Bereich langsam dazu.

Im Januar 2022 fragten wir beispielhaft bei den Drogerieketten dm und Rossmann an, ob sie nicht bei einer ihrer jeweiligen Filialen ordentliche Fahrrad-Abstellplätze in ausreichender Anzahl einrichten möchten. Dabei haben wir selbstverständlich auch unsere Unterstützung im Kontakt mit den städtischen und politischen Verantwortlichen und fachliche Beratung bezüglich guter Fahrradbügel angeboten.

Trotz konstruktiver Kontaktaufnahme mit der Aussicht auf höhere Umsätze war das Ergebnis noch ernüchternder als befürchtet: Von dm bekamen wir bezüglich der Filiale an der Eschersheimer Landstraße 178 zwar sehr zeitnah nach der automatischen Eingangsbestätigung die persönlich formulierte Antwort, dass die Anfrage an die Filiale weitergeleitet wurde und wir „bei Interesse“ von dort eine Antwort erhalten würden. Auf diese Rückmeldung warten wir leider bis heute, sodass wir davon ausgehen müssen, dass kein wirkliches Interesse an der radfahrenden Kundschaft besteht. Wir fragten zwischenzeitlich nochmal bei der Zentrale der Drogeriekette nach, wurden aber wieder nur auf die vielleicht erfolgende Rückmeldung der Filiale verwiesen, die man direkt aber weder per E-Mail noch Telefon kontaktieren kann. Auch vor Ort ist die Situation nach wie vor unverändert unbefriedigend. Paradoxerweise scheint der zahlungskräftige radfahrende Kunde nicht erwünscht zu sein.

Parallel fragten wir bei der Rossmann-Zentrale wegen der Filiale an der Eckenheimer Landstraße 425 an, wo es nur einen viel zu kleinen „Fahrradständer“ der Marke „Felgenbrecher“ gibt. Auch hier erhielten wir eine automatische Eingangsbestätigung, damit endet aber leider auch schon der Kontakt. Auf unsere erneute Nachfrage bekamen wir keinerlei Rückmeldung, auch bei diesem Standort ist die Situation heute noch unverändert.

Dass es auch anders geht, zeigt z. B. der „REWE Center“-Markt in Praunheim. Dieser hat zwar eine andere Größenordnung, aber genau wie die beiden Drogeriemärkte einen eigenen Parkplatz für die Kundschaft. Und auch wenn das Sortiment deutlich umfangreicher ist, wurden direkt neben dem Eingang reichlich ordentliche und überdachte Fahrradbügel installiert. Wer möchte, kann dort auch an einer der in Frankfurt seltenen öffentlichen Pedelec-Ladestationen sein Elektrorad kostenfrei aufladen – darüber berichtete sogar die Hessenschau am 31. Juli. Ob man sein eigenes Ladegerät mitbringt oder sich das Spezialkabel des Ladestation-Anbieters im Markt ausleiht (sofern es nicht bereits geklaut wurde), ist dabei Geschmackssache.

Auch ALDI hat die fahrradfahrende Kundschaft für sich erkannt und bietet vor neuen und vor den modernisierten Märkten inzwischen Fahrradbügel an, wenn auch (noch?) keine besonders komfortablen und überdachten Anlehnbügel.

Alnatura achtet bei seinen Filialen schon lange auf hochwertige Anlehnbügel in ausreichender Anzahl, in der Filiale in der Burgstraße in Bornheim sind sie sogar überdacht und natürlich direkt vor dem Eingang platziert.

Bei Baumärkten gibt es ebenfalls große Unterschiede: Während z. B. beim Bauhaus auf der Hanauer Landstraße vor dem Eingang gut erkennbare und vernünftige Fahrradbügel aufgestellt und sogar die Ein-/Ausfahrten zur Vermeidung von Unfällen markiert wurden, gibt es beim Hornbach (trotz Meldungen unsererseits) ausschließlich ein paar versteckte oder im Bereich des Notausgangs aufgestellte „Felgenbrecher“ der billigsten Variante.

Unsere Empfehlung: Geschäftstreibende signalisieren deutlich und ohne Worte, wer bei ihnen einkaufen soll bzw. willkommen ist und wer nicht. Natürlich lohnt es sich auch immer, vor Ort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen und bei der Marktleitung nach guten Abstellmöglichkeiten zu fragen. Wir freuen uns in diesem Sinne über positive Geschichten unserer Mitglieder, die wir gerne in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen würden!

Ansgar Hegerfeld