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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Bild zum Artikel Mit Spaß bei der Arbeit: Kurierfahrer René und Feyza Morgül vom Frankfurter Marktverein vor der nächsten Auslieferung
Frankfurter Marktverein e.V.

Wie Corona dem Ebbelwoi Räder verlieh

Die Einschränkungen im öffentlichen Leben machen auch vor dem Erzeugermarkt auf der Konstablerwache nicht Halt. So dürfen zwar noch Lebensmittel zum Mitnehmen verkauft werden, aber der Verkauf von alkoholischen Getränken wie Wein und Apfelwein ist nicht mehr erlaubt.

Auch bleiben viele Kundinnen und Kunden aus Sicherheitsgründen lieber Zuhause. Da die Produktion allerdings weiterläuft, wurde eine kreative und umweltfreundliche Lösung gefunden: ein Lieferdienst per Lastenfahrrad. Der Frankfurter Marktverein e.V., in dem die Erzeugerbetriebe organisiert sind, hat zusammen mit lokalen Fahrradhändlern, Velotaxi Frankfurt, der Stadt Frankfurt und freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern kurzerhand diesen Service ins Leben gerufen. Geliefert werden neben Getränken aber auch viele weitere Lebensmittel.

Auch Stadtrat Markus Frank unterstützt die Idee und konnte einer Probefahrt nicht widerstehen
Frankfurter Marktverein e.V.

Gerade Personen aus den Risikogruppen oder auch medizinisches Personal freuen sich in der aktuellen Zeit darüber, möglichst kontaktlos frische Lebensmittel vom Markt erhalten zu können. Gleichzeitig können die Erzeugerbetriebe ihre Produkte trotz Einschränkungen und weniger Kundschaft vor Ort verkaufen. Dementsprechend war die Bereitschaft groß, spontan die internen Abläufe zu ändern: es werden jetzt Kisten für die einzelnen Bestellungen auf dem Markt zusammengestellt, die dann per Lastenrad ausgeliefert werden. Neben der telefonischen Vorbestellung (siehe Infokasten) ist es auch möglich, sich größere Einkäufe noch am selben Tag nach Hause liefern zu lassen.

Möglich wurde der Dienst durch die kurzfristige Aktivierung verschiedener Partner: Fahrradläden mussten ihre Verkaufsläden noch geschlossen halten und stellten daher die nicht benötigten Lastenräder zur Verfügung, während das Energiereferat der Stadt Frankfurt über die Förderrichtlinie "Bürgerengagement für den Klimaschutz" z. B. finanzielle Mittel zur Bezahlung der Fahrerinnen und Fahrer zur Verfügung stellte. Diese Freiwilligen wurden wegen der Kurzfristigkeit über Twitter angeworben.

Mittelfristig soll sich der Dienst selbst über Liefergebühren finanzieren und sich damit auch dauerhaft etablieren. Außerdem sollen Angebot und Liefergebiet (bisher etwa vier Kilometer rund um die Konstablerwache) noch angepasst werden. Dazu werden weitere Fahrerinnen und Fahrer gesucht, die gegen Bezahlung donnerstags und samstags Lieferungen zustellen möchten. Bei Interesse bitte direkt beim Frankfurter Marktverein melden.

Auch dieses Beispiel zeigt, dass das Fahrrad selbst in schwierigen Zeiten als besonders flexible Lösung für Probleme taugt!

Wir bedanken uns bei Feyza Morgül, Geschäftsführerin des Frankfurter Marktverein e. V., für die Hintergrundinformationen und für die Bilder.

Der Beitrag wurde am 17.04. verfasst. Bis zum Erscheinen dieser Ausgabe wird es voraussichtlich noch zu Änderungen im Angebot und Ablauf gekommen sein. Aktuelle Informationen und Kontaktdaten unter www.erzeugermarkt-konstablerwache.de/1129-2/

Ansgar Hegerfeld