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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Arme hoch!

Mitgliederversammlung des ADFC Frankfurt am Main e.V.

Die Versammlung fand im Bürgerhaus Bornheim statt. Im Clubraum 1, nicht wie angekündigt im Club­raum 2. Das führte bei manchen Besuchern zu Verwirrung. Doch härter traf es die, die statt nach Bornheim nach Bockenheim ins ­dortige Bürgerhaus fuhren – dort fand gar keine ADFC-Veranstaltung statt. Also eilig quer durch die Stadt zurück nach Bornheim, um bei allen Abstimmungen dabei sein zu können. Auch so entsteht Radverkehr.

Der Tätigkeitsbericht, vorgetragen von Anne Wehr, liest sich beeindruckend. Die Mitgliederzahl steigt weiter, 2.661 Rad fahrende in 1.640 Haushalten gehören in Frankfurt dem ADFC an, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von fast 7 % (darum wird uns manche der großen politischen Parteien in der Stadt beneiden). Die lange Liste der verschiedenen Arbeitsgruppen zeigt, dass wir breit aufgestellt sind. Foto-AG, Infoladen, Internet-AG, Kartographie/GPS, KlauNix (Codierung), Technik mit Werkstatt, Touren, Radlerfest, RadReise­Messe, Redaktion Frankfurt aktuell und die Stadtteilgruppen Nord, Nordwest und West sowie die Verkehrs-AG bringen den ADFC an die Öffentlichkeit (und werden dort, wie die steigenden Mitgliederzahlen zeigen, wahrgenommen).

Entlastung des Vorstands: alle Arme hoch. Entlastung des Schatzmeisters: alle Arme hoch. Bestätigung der Delegierten zur Landesversammlung: alle Arme hoch.
Foto: Peter Sauer

Dass unsere Arbeit sich auf hohem Niveau bewegt, machte Ecki Wolf am Beispiel der digitalen Medien deutlich. Die Anforderungen an unsere Website wachsen.Immer mehr Besucher greifen mit Tablets und mobilen Endgeräten (Smartphones) darauf zu, was Ansprüche an Design (Anpassung an die verschiedenen Bildschirmformate) und Sicherheit stellt. Während Facebook und Twitter weniger genutzt werden, steigen die Zugriffe auf die Website kontinuierlich an. Über 90.000 Besuche wurden gezählt, davon allein 33 % von mobilen Geräten. Besonders vor großen Veranstaltungen wie der bike-night wird die Website angeklickt – dort finden Interessierte auch in letzter Minute noch Infos über Startort und Startzeit und darüber, dass die bike-night auch bei Regen stattfindet.

Weiterhin die größte Arbeitsgruppe stellen die rund 50 Touren­leiter/-innen. 250 Touren fanden im vergangenen Jahr statt, dazu 17 Mehrtagestouren – da kommen gut 16.000 gefahrene Kilometer zusammen. 3.000 Teilnehmer sind mitgefahren, nochmal rund 1.500 waren es bei der bike-night – und das trotz nasser Straßen.

Bei der RadReiseMesse im Bürgerhaus Bornheim wurden 1.500 Besucher gezählt, beim Radlerfest in Bonames 6.000. Codiert wurden 1.300 Räder, was als neuer Allzeitrekord in die Annalen des Frankfurter ADFC eingehen könnte. Dieser Zahlenrausch lässt sich nur noch durch die Auflage des "Mix am Mittwoch" toppen. Das Anzeigenblatt wird mit über 400.000 Exemplaren in der Stadt und dem Umland verteilt. Dank einer Medienpartnerschaft zwischen ADFC und dem Verlag konnten unsere Großereignisse dort beworben werden. Dadurch wurden auch Zielgruppen angesprochen, die wir auf unseren üblichen Werbekanälen nicht erreichen. Zu verdanken ist das Wehrhart Otto, der professionelle Medienarbeit betrieben hat. Neben dem Mix am Mittwoch berichtet auch das Journal Frankfurt über unsere Aktivitäten. Dazu werden ausgewählte Touren in den öffentlichen Veranstaltungskalender der Stadt aufgenommen, aus dem sich die Presse jederzeit bedienen kann. Und eine Kooperation mit dem Asta der Goethe-Universität hat Wehrhart auch noch angeleiert, um Erstsemestern in Frankfurt aufs Rad zu helfen.

Für seine kreative, vielfältige und sehr erfolgreiche Arbeit bedankte sich Anne Wehr im Namen des Vorstands ganz besonders. Wie vom Himmel gefallen sei er ihr erschienen, als er die Arbeit im ADFC aufnahm. Wehrhart, viele Jahre im Vorstand aktiv, steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung, wird dem ADFC aber treu bleiben.

Lobbyarbeit für den Radverkehr – das macht in Frankfurt die Verkehrs-AG mit dem Verkehrspolitischen Sprecher Bertram Giebeler. Die Inhalte seines Jahresberichts konntet ihr regelmäßig in Frankfurt aktuell verfolgen, trotzdem seien hier einige Punkte erwähnt: Die untere Berger Straße wurde für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben, auf der Eschersheimer Landstraße werden Radspuren eingerichtet, eine Pressekonferenz zusammen mit dem Fußgängerbund Fuss e.?V. sollte auf die gemeinsamen Interessen hinweisen und, der internationalen Bedeutung des Velos angemessen, wurde Bertram zu einer Radverkehrskonferenz nach Seoul in Südkorea eingeladen. Selbst in dieser Millionenmetropole schätzt man die Expertise des Frankfurter ADFC. Da sprach dann nichts gegen eine Entlastung des Vorstands, die erhobenen Arme der An­wesenden signalisierten darüber nahezu Einstimmigkeit.

Zustimmung wurde auch bei der Entlastung des Schatzmeisters erreicht. Helmut Lingat, der sich seit Jahren zuverlässig und engagiert um den finanziellen Haushalt des Vereins kümmert, nahm's nach der Präsentation des komplexen Zahlenwerks mit Erleichterung zur Kenntnis. Prompt wurde auch dem Wirtschaftsplan 2016, vorgelegt vom Schatzmeister, durch Heben des Armes zugestimmt.

Über zwei Stunden dauerte der Parforceritt durch die Arbeit des ADFC. Selbst Michael Bunkenburgs strenge Versammlungsleitung konnte diesen Porzess der Abstimmungen, Berichte, Entlastungen oder Wahlen nicht beschleunigen. Der Formalia wurde genüge getan, der Vorstand wurde neu bestimmt (siehe Seite 11), bevor es, wie in jedem ordentlichen deutschen Verein, zum Bier ging, im Restaurant direkt unter dem Clubraum 1.

Peter Sauer