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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Benzinpreise sind unten – endlich!

Wir, die echten Fahrradfahrer, mussten uns in den letzten Jahren daran gewöhnen, dass immer mehr Gesundheitsfanatiker und Fettverbrenner ihr Unwesen auf den Radwegen treiben. Aber jetzt ist der Spuk vorbei!

Überall tauchten sie auf, die Benzinpreisflüchtlinge. In Bussen und Bahnen, das war ja okay. Aber dann auch vermehrt auf unserem ureigenen Gelände. Da eierten sie die Radwege entlang, da sprangen sie unvermittelt vom Rad, egal ob es leicht bergab oder bergauf ging. Doch damit nicht genug, denn dann kamen auch noch Heerscharen meist unbehelmter Anzugträger auf die Piste. Mit lustig im Wind flatternden Krawatten auf hochpreisigen Rädern mit 27 Gängen, die sie nicht bedienen konnten, schlichen sie vor uns her und verstopften unsere Radwege. Dazu verursachten sie noch Staus an den Ampeln, weil sie sich nicht trauten, bei Gelb über die Straße zu fahren.

Und wir, die wir mit unseren Ganzjahres-Cabrios stets die Freiheit und die Frische suchen, sahen uns gefahrvollen Überholmanövern mit schlangenlinienfahrenden Neu-Radlern ausgesetzt. Man konnte noch so vorsichtig klingeln – es wurde immer auf die falsche Seite ausgewichen!

Und am Ziel angekommen, nahmen uns die Benzinpreisverärgerten mit ihren wasserdicht verpackten Klapprechnern auf dem Gepäckträger auch noch die besten Abstellplätze weg. Ein Ärgernis, das einem jederzeit auch in der Freizeit vor den begehrten Ausflugslokalen widerfahren kann.

Einkaufen mit dem Fahrrad? Früher ein Spaß, heute der blanke Horror. Die gefüllten Einkaufstaschen zum notgedrungen weit entfernt abgestellten Velo schleppen – das gab es früher nicht!

So konnte das nicht weitergehen. Es gab nur eine Lösung: Runter mit den Benzinpreisen, damit die Leute sich endlich wieder hinter ihr Lenkrad setzen. Freiwillig macht doch keiner den Rückzug, denn wer einmal auf dem Fahrrad saß, der ist erfahrungsgemäß nur noch sehr schwer davon abzubringen. (Hier ist eigentlich auch die Suchtbeauftragte gefordert.)

Das Schicksal meinte es aber gut mit den Alltagsradlern. Die Stoßgebete wurden erhört und die Benzinpreise runtergesetzt (von wem eigentlich? Aha, der ominöse "Markt".) Deshalb: Die Benzinpreise müssen unten bleiben, koste es, was es wolle!

Freundliche Fahrradfahrer fordern:
Freie
Fahrt
für
freiwillig
Fahrrad
Fahrende!


Karl Pfeil