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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Editorial

Peter Sauer

Schon wieder alles rot, werden einige von euch denken und dabei vielleicht den Kopf schütteln. Fällt denen denn gar nichts anderes mehr ein? Doch, natürlich fällt uns auch anderes ein, über das es zu berichten lohnt. In diesem Heft zum Beispiel über die Bedeutung des Radverkehrs für die lokale Wirtschaft oder über Reisen an die Mosel oder durch die Rhön. Aber, und da komme ich wieder zu der Farbe Rot zurück, das alles beherrschende Thema ist zurzeit nun einmal die Veränderung, die wir auf der Friedberger Landstraße erleben dürfen. "Ein Meilenstein für den Radverkehr" sei das, sagt der Verkehrsdezernent. "So geht Radverkehr!", sage ich und freue mich jeden Tag wieder über diese breiten roten Streifen, die die "Friedberger" nun beidseitig zieren. Nehme kleinere Umwege in Kauf, um dort entlang rollen zu können, entdecke neue Wegebeziehungen, die plötzlich möglich geworden sind, erspare mir das mühsame Fahren durch schmale, zugeparkte Ostend- oder Nordendstraßen mit ihren unübersichtlichen Kreuzungsbereichen – und rolle einfach auf der breiten Hauptstraße schnell und ungehindert durch die Stadt. Jetzt sagt bitte nicht, ihr kennt dieses Fahrgefühl bereits, von den roten Streifen auf der Gießener Straße oder der Mainzer Landstraße, der Schönen Aussicht oder, ganz neu, der Rat-Beil-Straße. Alles auch schön, alles auch gut für uns Radfahrende. Aber das hier, liebe Leserinnen und liebe Leser, ist anders. Breiter: nicht immer auf dem Gullydeckelrand der Straße fahren; schneller: Überholen jederzeit möglich; bequemer: durchgängig 1,7 Kilometer auf der Nord-Süd-Achse quer durch die Innenstadt; sicherer: keine parkenden Autos neben der Spur; wegweisender: für alle, die bisher noch nicht Rad fahren. Natürlich gibt es auch hier Ansatzpunkte für Kritik. Wir bewegen uns zwar auf einem roten Teppich, aber nicht auf einer einsamen Insel. Links von uns (und manchmal auch rechts) fahren immer noch Kraftfahrzeuge – das erfordert weiterhin hohe Aufmerksamkeit von uns. Trotzdem ist die Fahrt auf diesem Abschnitt der "Friedberger" für mich ein großes Vergnügen. Deshalb auch in dieser Ausgabe: Schon wieder alles rot!

Dass wir viel mehr Platz für den Radverkehr brauchen, wurde bei der bike-night augenfällig demonstiert. Um die aktuellen Abstandsregeln einhalten zu können, dürfen wir uns nicht mehr auf schmale Radwege abschieben lassen. Die Straße gehört auch uns – nicht nur während der bike-night! Und nicht nur zu Corona-Zeiten!

Peter für das Redaktionsteam