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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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links: Wer wollte, konnte auf der Hauptwache spüren, wie es ist, sich blind durch die Stadt zu bewegen
Dagmar Berges
rechts: Stolperfallen – dazu gehören manchmal auch achtlos abgestellte Fahrräder
Peter Sauer

E-Roller als Stolperfalle

Der Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen möchte mit seiner Aktion "Gelbe Karten für Stolperfallen" auf die Gefahr von achtlos geparkten E-Rollern hinweisen.

Das kennen wir inzwischen alle nur zu gut und es ist wirklich ein Ärgernis: ein E-Roller blockiert den Fahrrad- oder Gehweg. Ohne Sinn und Verstand rücksichtslos von wem auch immer mittig abgestellt oder manchmal dreist auf die Seite geworfen. Wer schon einmal versucht hat, so ein Ding zu bewegen, der weiß, was das heißt. Es braucht Kraftanstrengung, um das schwere Gefährt umzusetzen.

Nun hat der Blinden- und Sehbehindertenbund das zweite Mal in Folge eine Aktion in Frankfurt (auch der ADFC war dort präsent) und anderen Städten in Hessen organisiert. Ein Ziel ist es, Nutzer:innen bewusst zu machen, dass nach dem Gebrauch die E-Roller angemessen abgestellt werden müssen, und zwar ohne Gefährdungspotienzial für andere. Denn für Menschen, die blind oder seh-eingeschränkt sind, ist es richtig gefährlich, wenn ein Gegenstand den direkten Weg oder den entlang von Bodenleitsystemen blockiert und deshalb ausgewichen werden muss. Häufig kommt es zu Unfällen, da nicht rechtzeitig reagiert werden kann. Nicht nur Sehbehinderte, sondern auch alle anderen Menschen mit Einschränkungen, z. B. Rollstuhlfahrer:innen oder ältere Personen mit Rollatoren sind besonders betroffen. Deshalb müssen Nutzer:innen von Rollern aufgeklärt und sensibilisiert werden. Das erhofft sich der Blinden- und Sehbehindertenverein mit der Aktion "Gelbe Karten". Blockierende Roller werden mit gelben Karten markiert, die darauf hinweisen, dass Gehwege unbedingt freigehalten werden müssen und nicht zu Stolperfallen werden. Denn jeder möchte sicher ans Ziel kommen.

Um die Lage von Sehbehinderten im öffentlichen Raum ein wenig zu begreifen, können Interessierte in einer Übung nachspüren, wie wichtig eine barrierefreie Umgebung für Sehbehinderte ist. Mit einer Dunkelbrille ausgerüstet und von einer Person begleitet, werden Hindernisse mit dem Langstock ertastet. Das ist sehr ungewohnt und man kann nur ahnen, wie gefährlich eine Stolperfalle für Blinde im Alltag sein kann.

Deshalb ist es wichtig, dass in Frankfurt die E-Roller zukünftig stationsgebunden abgestellt werden müssen. Die erste Abstellzone ist in der Baseler Straße am Hauptbahnhof. Weitere werden folgen. Gut so.

Dagmar Berges